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Pasta mit Tomaten, Rucola und Knoblauch (deutsch/english)

Die Mittagessen, die meine Mutter früher nach der Schule immer für meine Schwester Theresa und mich gekocht hat, waren an Einfachheit nicht zu übertreffen. Sie wechselten in regelmäßigen Abständen zwischen gebratenen Maultaschen, Pfannkuchen, wahlweise mit Champignonsauce (meine Schwester filtert bis heute die Pilze raus) und Nutella, Grießbrei mit Apfelmus oder folgenden Nudelgerichten:

  • angebratene Nudeln mit Eiern und Ketchup
  • Spaghetti mit Tomatensauce
  • Spaghetti mit Theresas Lieblingssauce (ich weiß bis heute nicht genau, was da alles drin ist)
  • Nudeln mit Schinken-Sahne-Sauce
  • Spaghetti mit Pilzen, Spinat und Sahne

Und eine ähnliche Variante dieser Pasta hier. Ab und zu gab es auch grünen Salat oder, wenn es lange kein Gemüse gab, eine Kartoffel-Karotten-Brokkoli-Platte mit heller Sauce – sehr fein!

Nicht falsch verstehen: Es hat immer geschmeckt, ich habe mich schon damals jedes Mal auf’s Essen gefreut, wir sind offensichtlich nicht verhungert und meine Mutter ist eine sehr gute Mutter (für mich die allerbeste!). Letztendlich schmeckt alles nach Gourmetküche, wenn man scheinbar endlose Stunden im Matheunterricht verbracht hat, und die gemeinsame Zeit ist doch eh das Wichtigste: Egal, ob meine Mama in fünf Minuten Nudeln anbrät oder ich mit Gemüse, Fett und Eiern experimentiere. Jeden Mittag saßen wir zusammen am Esstisch, haben gestritten, gelacht, diskutiert, manchmal alles erzählt, was uns auf dem Herzen lag, und manchmal trotzig geschwiegen, weil es schon wieder Reste gab. Gutes Essen muss nicht viel Kosten, nicht lange dauern, braucht keine komplexe Zutatenliste und satt wird man trotzdem – das habe ich auf jeden Fall daraus gelernt. Mama, du bist die Beste! (Danke, dass du Spaß verstehst und nicht sauer auf mich bist, nachdem du das hier gelesen hast.)

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The school lunch my mum prepared for me and my sister Theresa every afternoon cannot outdo simplicity. In regular intervals, she took turns between fried „Maultaschen“ , pancakes, as desired with a champignon sauce (my sister is a picky eater and still filters the mushrooms out) or Nutella, semolina with apple sauce or the following pasta dishes:

  • fried pasta with eggs and ketchup
  • spaghetti with tomato sauce
  • spaghetti with Theresa’s favourite sauce (i don’t know what the sauce consists of until today)
  • pasta with ham and cream
  • spaghetti with mushrooms, spinach and cream

And a variation of this recipe. Every now and then, we had a green salad or a potato-carrot-broccoli-platter with a light sauce – very fancy! 

Don’t get me wrong: It was yummy all the time, I already got excited about lunch every day back then, obviously we didn’t starve and my mum is the world’s best mum! In the end, everything tastes like gourmet kitchen after endless math hours in school. The best thing: Our time together. At lunch time, my mum, my sister and I were sitting together fighting, laughing, talking and discussing. And sometimes, Theresa and I just sat there in silence because we – again – had to eat leftovers. Good food doesn’t have to be expensive, doesn’t take long hours to cook and doesn’t need a complex list of ingredients – I learned a lesson from it. Mum, you are the best! (Thank you, for being funny and for not being mad with me after reading this.)

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Zutaten für 2 Personen:

200-250 g Vollkornspaghetti

Olivenöl

1 Zwiebel

2 Handvoll Cocktailtomaten oder 6 Rispentomaten

2 Knoblauchzehen

1 Handvoll Basilikum

Salz und Pfeffer

Chili (optional)

2 Handvoll Rucola

Parmesan (optional)

Wasser in einem großen Topf zum Sprudeln bringen, großzügig Salz hinzufügen. Die Spaghetti nach Packungsanleitung al dente kochen.

Den Boden einer Pfanne mit Olivenöl bedecken und erhitzen. Zwiebeln und Knoblauch fein würfeln und bei mittlerer Hitze andünsten. Basilikum in feine Scheiben schneiden und zur Seite stellen.

Tomaten ganz klein würfeln und zusätzlich mit einem großen Messer durchhacken. Tomaten inklusive dem ausgetretenen Saft in die Pfanne geben, alles gut verrühren und kurz leicht köcheln lassen, bis Öl und Tomaten eindicken. Salzen, pfeffern und wer mag ein bisschen Chili dazu. Basilikum untermischen.

Die fertigen Spaghetti in die Pfanne geben, alles gut vermengen und zum Schluss, kurz vor dem Servieren, den Rucola unterheben. Mit Parmesan bestreuen. Guten Appetit!

Tipp: Schon mal eine Pasta-Party gemacht? Mehr dazu auf EDITION F!

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Ingredients for 2 portions:

200-250 g wholemeal spaghetti

olive oil

1 onion

2 handfuls of cherry tomatos or 4-5 plum tomatos

2 cloves of garlic

1 handful of basil

salt and pepper

chilli (optional)

2 handfuls of rocket

parmesan (optional)

Bring a big pot filled with water to a boil. Put in a generous amount of salt and cook spaghetti al dente.

Cover the bottom of a pan with olive oil. Dice onion and garlic and braise lightly. Cut basil into fine slices. Set aside.

Dice tomatoes very small and further chop them with a big knife. Put tomatoes with its juice into the pan, mix well and let it simmer until oil and tomatoes start to thicken. Add salt and pepper and if you like chilli. Mix in basil.

Pour drained spaghetti into the pan, mix well and just before serving, add the rocket. Top with parmesan – enjoy!

 

Chocolate Chip Cookies (deutsch/english)

Best big, fat, chewy Chocolate Chip Cookies – so hat meine australische Gastmutter die Kekse immer genannt. Und nicht nur die Cookies sind dick und fett und weich, auch man selbst kann irgendwann mit diesen Adjektiven beschrieben werden. Dieses Rezept ist vermutlich der Grund, warum ich in sieben Monaten Australien fast 10 kg zugenommen habe.

Kennt ihr den Film Von Frau zu Frau mit Mandy Moore, Diane Keaton und Gabriel Macht (ich liebe Harvey Specter!)? Milly hat ein Date mit Johnny. Er holt sie von zuhause ab und vor seiner Ankunft backt sie Cookies – einfach nur, weil sie so gut riechen.

Wie auch immer: Die Extra-Kilos sind wieder weg, die Chocolate Chip Cookies bleiben und das zu Recht: Der Rand ist knusprig und goldbraun, die Mitte „chewy“, also weich und klebrig, hat aber trotzdem noch genügend Biss. Und auch wenn das jeder über sein Cookie-Rezept sagt: Hiermit habt ihr die Lizenz für die besten, die perfektesten Chocolate Chip Cookies der Welt! Just saying, würde meine Cousine jetzt sagen…

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Best big, fat, chewy Chocolate Chip Cookies – that’s how my Australian host mum named the biscuits. And not only the cookies are big and fat and chewy, also they are the exact adjectives that will describe you after a while: Probably, this recipe is the reason why I gained around 10 kg in seven months while living in Australia.

Do you know the movie Because I Said So with Mandy Moore, Diane Keaton und Gabriel Macht (I’m in love with Harvey Specter!)? While Milly is waiting for Johnny to pick her up, she is baking cookies – just because they have the best smell.

Nevertheless: The extra kilos are gone, the Chocolate Chip Cookies remain and rightly so: The crust is crunchy and golden brown, the centre is perfectly chewy, soft and sticky. Everyone would tell the following about their cookie recipe, but: You are now licensed to bake the world’s best, the perfect Chocolate Chip Cookies! Just saying, my cousin would tell me now…

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Zutaten für etwa 50 Stück:

2 Tassen Mehl

1/2 TL Natron oder Backpulver

1/2 TL Salz

170 g Butter, geschmolzen

1 Tasse braunen Zucker

1/2 Tasse weißen Zucker

1 EL Vanilleextrakt

1 Ei aus artgerechter Haltung

1 Eigelb aus artgerechter Haltung

1/2 – 2 Tassen Chocolate Chips aus Zartbitterschokolade

Den Ofen auf 165°C vorheizen.

Mehl und Backpulver in eine Schüssel sieben. Salz untermischen.

Butter und Zucker mit einer Küchenmaschine oder einem Handrührgerät etwa 3 Minuten verrühren, bis eine homogene Masse entsteht. Vanilleextrakt und Eier dazugeben, hell und cremig schlagen. Mehlmischung unterheben, bis alles gerade so verbunden ist. Mit einem Holzlöffel die Chocolate Chips unterheben.

Jetzt für einen Cookie einen Esslöffel Teig in die Hand geben, schnell zwischen beiden Handflächen zu einer kleinen Kugel formen, in die gewünschte Form und Größe drücken und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Das volle Backblech in den Ofen schieben und etwa 8 bis 12 Minuten backen: Der Rand sollte leicht braun sein. Wenn ihr das Gefühl habt, die Kekse brauchen noch ein paar Momente, dann ganz schnell raus aus dem Ofen! Sie backen auch außerhalb des Ofens noch ein wenig nach und werden dann so richtig schön „chewy“.

Die Cookies entweder komplett auskühlen lassen, dann werden sie etwas härter, oder lauwarm in eine Keksdose füllen (zwischen die Schichten Backpapier legen) – genießen!

Auch erschienen auf EDITION F – danke, liebes EDITION-F-Team, für die Veröffentlichung!!!

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Ingredients for 50 Cookies:

2 cups flour

1/2 teaspoon baking soda

1/2 teaspoon salt

170 g butter, melted

1 cup brown sugar

1/2 cup white sugar

1 tablespoon vanillaextract

1 egg

1 egg yolk

1/2 – 2 cups Chocolate Chips from dark chocolate

Preheat oven to 165°C.

Sift flour and baking soda into a bowl. Add salt.

Beat butter and sugar until well blended. Add vanilla, eggs until light and creamy. Add sifted ingredients until just blended. Stir in chocolate chips.

Drop cookie dough onto lined baking trays: One tablespoon of dough makes one cookie. Bake one baking tray after another for 8 to 12 minutes or until the edges are slightly brown. If you have a feeling that the cookies still need to bake a little bit more, pull them straight out of the oven! They are perfect like that.

If you let them cool down entirely, they will get a little crunchier. Or layer them into cookie boxes (still lukewarm) with parchment paper in between.

Zweierlei Torten à la Nini

Es gibt für jede Gelegenheit den passenden Grund, ein oder zwei Stückchen Kuchen – oder in diesem Fall Torte – zu essen. Zum Beispiel: Heute ist mein Geburtstag, gestern war mein Geburtstag, ich habe mir wirklich ein Stück verdient, Omas Bienenstich ist der beste und es wäre jetzt einfach unhöflich, nicht kräftig zuzugreifen – oder eben einfach zum Spaß, so wie Nina und ich letzte Woche.

Nina zu beschreiben, fällt mir überhaupt nicht leicht. Sie ist auf der einen Seite das nette Mädchen von nebenan: Sie trägt immer hübsche Kleider (wenn es das Wetter zulässt), hat langes, leicht gewelltes dunkelblondes (oder hellbraunes?) Haar & sie ist schon seit fast 10 Jahren (!!) mit ihrem Freund Simon zusammen. Sie liiiiebt Kinder, könnte sich stundenlang mit ihnen beschäftigen und hätte selbst dann immer noch nicht genug von pausenlosem Gebrabbel und verschüttetem Apfelsaft. Auf der anderen Seite haut sie so etwa alle halbe Stunde einen trockenen Kommentar raus, bei dem der mitschwingende Sarkasmus nicht zu überhören ist – i like! Auch wenn sie sich ihrer Umwelt immer sehr bewusst ist, nimmt sie sich selbst nicht zu allzu ernst, ist dankbar für ihr Leben & genießt es in vollen Zügen.

Nini ist für mich eine von diesen Freundinnen, die man manchmal monatelang nicht sieht, und mit der man trotzdem immer genau da anknüpfen kann, wo man sich zuletzt verabschiedet hat. Nach dem Abitur ist sie für ein Jahr nach Amerika gegangen, um bei einer Familie zu leben und ihre Zeit mit kleinen Kindern zu verbringen. Ich habe direkt angefangen in Tübingen Soziologie und Englisch zu studieren, für Nina hat nach ihrer Rückkehr das Studentenleben in Freiburg begonnen. Während der Schulzeit haben wir uns viel öfter gesehen als jetzt & trotzdem habe ich das Gefühl, wir verstehen uns jetzt besser als je zuvor. Wir sind offener und ehrlicher geworden – uns selbst und dem anderen gegenüber. Wir mögen die gleichen Dinge, sind Genussmenschen & uns treibt dasselbe an: Unsere Familie ist uns das Allerwichtigste auf der Welt, kostbare Zeit gilt es, mit Lieblingsmenschen zu verbringen, & wir haben eine Leidenschaft für’s Backen.

Ich bin inzwischen ganz gut darin, die simplen Backwerke dieser Welt herzustellen: Madeleines, Schokoladenkuchen oder Flan Patîssier (ein bisschen schick geht auch bei mir). Nina ist sehr, sehr gut darin, die komplizierten, aufwendigen und – sind wir mal ehrlich und voller Lob – die wunderschönen und superleckeren Torten dieser Welt zu zaubern. Und sie hat mir letzte Woche beigebracht, was ihr wiederum ihre Mutter Ulli über die Jahre beigebracht hat: Schichttorten aus lockerem Biskuitboden und mit einer Creme aus frischen Beeren oder mit leichter Zartbitterganache umhüllt. Beide Torten schmecken wirklich himmlisch nach dem guten Leben, wie man so schön sagt, sehen aufwendiger aus, als sie wirklich sind, & es ist echt schwer, nach nur einem Stück die Kuchengabel unbenutzt auf dem Teller liegen zu lassen.

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Zutaten für eine große Torte oder zwei kleine Torten:

7 Eier

200 g Zucker

1 Pck. Vanillezucker

175 g Mehl

25 g Speisestärke

2 EL Kakao

1 Vanilleschote

Preiselbeer-Joghurt-Füllung:

500 g Naturjoghurt

1 Becher Crème fraîche

1 Becher Sahne

1 Pck. Vanillezucker

150 g Zucker

6 Blatt Gelatine (4 weiße, 2 rote)

1 Glas Wildpreiselbeeren

2 EL Zitronensaft

1 EL Rum

Schokoladenganache:

400 g Sahne

200 g Zartbitterkuvertüre

Zum Garnieren:

Kirschen, Blaubeeren, Himbeeren, Brombeeren, Pistazien, Minze + was euch sonst noch einfällt

Tipp: Am Besten backt man in drei Etappen – dann ist man auch nicht so schnell überfordert 🙂 Der Biskuit kann so richtig auskühlen und fällt beim Auseinanderschneiden nicht zusammen, die Schokoladenganache hat über Nacht Zeit kalt zu werden und die Joghurtfüllung wird im Kühlschrank schön fest.

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1. ETAPPE: Biskuitböden backen + Schokoladenganache zusammenrühren (Dauer: ca. 45 Min.)

Ofen auf 200°C vorheizen.

Mehl und Speisestärke in eine Schüssel sieben. Eier und Zucker in eine große Schüssel geben und etwa 7 Minuten mixen bis die Masse weiß und fluffig ist. Mit einem Holzlöffel den Mehl-Stärke-Mix unter die Ei-Zucker-Masse ziehen.

Den Teig in zwei Schüsseln gleichmäßig aufteilen. Unter die eine Hälfte den Kakao rühren und unter die andere Hälfte das Vanillemark und den Vanillezucker.

Da wir zweierlei Torten gemacht haben, haben wir jetzt zwei Formen mit einem Durchmesser von je etwa 18-20 cm gefettet, mit Backpapier ausgelegt und jeweils einen Kuchenteig hineingegeben. Das Backpapier unbedingt passend zurechtschneiden, d.h. einen Kreis für den Boden und auch die Seiten auskleiden. Sonst habt ihr am Ende unschöne Falten am Kuchenrand.

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In den Ofen schieben und etwa 20 Minuten backen – nach 15 Minuten die Stäbchenprobe machen. Wer sie nicht kennt: Einen Holzstab (z.B. Schaschlikspieß) nehmen und in den Kuchen stecken, rausziehen. Klebt noch Teig an dem Stab, braucht er noch eine Weile.

Jetzt die Ganache zubereiten. Die Schokolade grob zerhacken. Die Sahne vorsichtig erhitzen, einmal aufkochen und vom Herd nehmen. Die Schokolade einrühren, bis sie sich aufgelöst hat. In eine Schüssel geben und kühl stellen. Kurz vor der weiteren Verarbeitung schlägt man die kühle Masse einfach kurz steif, wie normale Sahne.

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2. ETAPPE: Joghurtcreme mixen, Torten schichten + kühl stellen (Dauer: ca. 30 Min.)

Wir haben uns am nächsten Morgen nochmal getroffen: Die Böden waren ausgekühlt und auch die Ganache hatte jetzt genau die richtige Temperatur.

Die Gelatine in eine Schüssel mit kaltem Wasser geben, etwa 10 Minuten einweichen lassen. Zitronensaft und Rum langsam erhitzen, vom Herd nehmen und die ausgedrückte Gelatine (so ausdrücken, dass kaum mehr Wasser rauskommt) einrühren, bis keine Klumpen mehr übrig sind. Zurück auf den Herd und nochmal kurz aufkochen. Kurz auskühlen lassen.

Die Schokocreme steifschlagen, bis man die Schüssel auf den Kopf stellen kann und nichts verrutscht.

Yoghurt, Crème fraîche, Vanillezucker und den normalen Zucker glatt rühren. Um die Temperatur anzugleichen und damit der Yoghurtmix nicht gleich wieder zusammenfällt, ein paar Esslöffel der kalten Masse in den noch warmen Topf mit der Gelatine geben. Jetzt alles zu der Yoghurtmasse geben, vorsichtig mit einem Löffel vermischen. Die Sahne steif schlagen und unter die Masse heben. Die Wildpreiselbeeren unterheben.

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Jetzt werden die Schichten geschnitten. Dafür legt ihr den ersten Tortenboden auf ein großes Brett, nehmt ein langes Brotmesser (mit Zacken) und platziert eine Handfläche mittig oben auf dem Kuchen. Je nachdem ob ihr später zwei oder drei Schichten haben wollt, mit dem Messer an entsprechender Stelle horizontal und gerade (!) in die Seite einschneiden. Und jetzt ohne viel nachzudenken hin- und herschneiden und gleichzeitig den Kuchen mit der oben aufgelegten Hand gegen die Schneiderichtung drehen. Mit dem zweiten Biskuit wiederholen.

Den weißen und den dunklen Bodenteil der zwei Kuchen auf jeweils eine Tortenplatte legen. Um den hellen Boden einen Tortenring legen, da die Gelatine erst beim Kühlen ihre Wirkung entfaltet, fest wird und den Kuchen so zusammenhält.

Auf den hellen Boden einen Teil des Joghurts und auf den dunklen einen Teil der Schokomasse geben. Nina und ich haben ein paar Beeren dazwischen gemogelt, das hat sehr gut geschmeckt und sah von der Seite schön aus. Die Mittelschicht auflegen und leicht andrücken. Wiederholen und am Ende mit dem „Deckel“ abschließen. Die helle Beerentorte kann jetzt schon in den Kühlschrank, die Schokotorte könnt ihr noch gleichmäßig mit der restlichen Ganache bestreichen. Mindestens für 3 Stunden kalt stellen.

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3. ETAPPE: Verzieren + genießen! (Dauer: Open End!)

Jetzt kommt der spaßige Teil: Stellt alle Zutaten bereit, die ihr zum Garnieren der Torte verwenden wollt. Die kühlen Torten aus dem Kühlschrank nehmen, den Tortenring entfernen. In unseren kleinen Schüsselchen hatten wir für die Schokotorte Kirschen, Blaubeeren, Brombeeren und Pistazien. Die helle Beerentorte haben wir zuerst mit Puderzucker bestäubt, um ihr eine glatte Oberfläche zu geben, und dann mit Himbeeren, Erdbeeren, Minze und ein paar Blüten geschmückt.

Habt Spaß, seid kreativ und probiert unbedingt beide Torten! Nina meinte nach ihrer ersten Gabel Wildpreiselbeertorte: „Die ist ein Gedicht!“. Und mir ging es nach einem Biss Schokoladentorte nicht anders.

Danke, Nini, für alles – ich hab‘ dich lieb!

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Von besten Freunden & falscher Lasagne (deutsch/english)

Es riecht nach Lasagne. Nach echter Lasagne. Allein vom Geruch würde keiner merken, dass bei diesem Rezept die zwei wichtigsten Zutaten für eine original italienische Lasagne fehlen. Die Teigblätter werden hier durch Zucchinischeiben (oder was man sonst noch an Gemüse im Haus hat) und das Hackfleisch durch hartgekochte Eier ersetzt. Und es schmeckt und es macht satt, wirklich satt – versprochen!

Das können auch die Testesserinnen bestätigen. Diese Mädels kenne ich teilweise schon seit der ersten Klasse und ich liebe sie sehr. Wir sehen uns nicht mehr jeden Tag wie damals in der Schule, aber alle paar Wochen kommen wir zum Frühstück, Mittagessen – oder Abendessen, wie gestern, zusammen. Und es fühlt sich jedes Mal genauso an wie früher. Wir haben sinnlose und sinnvolle Gespräche, wir lachen jedes Mal Tränen und kennen uns einfach viel zu gut, als dass wir ohne einander könnten. Danke für alles – bei euch ist „Zuhause“!

Auf uns, auf euch und auf diese geile vegetarische Lasagne von Green Kitchen Stories!

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It smells like lasagna. Like the real lasagna. The smell would not tell the secret that the two most important ingredients of original Italian lasagna are missing. The characteristic pasta is substituted for zucchini layers (or other vegetables which you have to hand) and the minced meat for boiled eggs. And it tastes good und it makes you full, really full – promise!

My food critics from last night can confirm this to you, I’m sure. I know some of these girls from first grade already and I love them very much. We don’t see each other every day like in school, but every other week or so we would get together for breakfast or lunch – or dinner, like yesterday. And it feels like in the old days. We have serious and senseless talks, we always laugh until we cry & we just know each other way to well to go without. Thank you for everything – you are my „home“!

To us, to you & to this wicked lasagna inspired by David, Luise & Elsa of the Green Kitchen Stories.

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Mit Abwandlung aus dem Kochbuch Die Grüne Küche.

 Zutaten für 4-5 Personen:

3 mittelgroße Zucchini

2 rote Paprika

Salz

8-10 Champignons

2 Gläser Tomatensauce, 1 x Arrabiata + 1 x normal (oder natürlich selber machen)

1 Handvoll Basilikum

1 Handvoll Minze

300 g Mozzarella oder anderen Käse

100 g Parmesan

5 Eier

Pfeffer aus der Mühle

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Vorbereitung am Mittag: Zucchinis längs in ca. 7 mm dicke Scheiben schneiden. In einen Sieb legen, großzügig mit Salz bestreuen und vermischen. 30 Minuten zur Seite stellen. Die Paprika in Scheiben schneiden, auf einen Teller legen und auch mit Salz bestreuen. Die Eier 10 Minuten in kochendem Wasser hart werden lassen, zur weiteren Verarbeitung zur Seite stellen.

Paprika und Zucchini auf Küchenpapier legen und von oben das ausgetretene Wasser mit Küchenpapier abtupfen. In Olivenöl grillen oder auf dem Herd anbraten. Sie dürfen ruhig an ein paar Stellen fast anbrennen, das bringt gutes Aroma. Entweder gleich weiterverarbeiten oder abdecken und zur Seite stellen.

Eine Stunde vor dem Essen: Ofen auf 200°C vorheizen. Die Eier schälen und in ca. 7 mm Scheiben schneiden.

Eine ofenfeste Form bereitstellen und den Boden mit Tomatensauce bedecken. Jetzt wird gleichmäßig geschichtet, zum Beispiel so:

1/2 Menge der Zucchinis, 1/2 Menge des Basilikum und der Minze, 1/2 Menge der Eier, 1/2 Menge des Mozzarellas, pfeffern, mit Tomatensauce bedecken.

Wiederholen. In jeder der zwei Runden sollte eine Gemüselage auftauchen. Ich habe eine Lage aus Pilzen und Paprika daruntergemischt, da ich beides noch im Kühlschrank hatte. Mit einer Schicht Zucchinis abschließen, restliche Tomatensauce darauf verteilen und den Parmesan drüberstreuen.

Im Backofen 40 Minuten backen, bis der Parmesan anfängt braun zu werden. Aus dem Ofen nehmen und 10-15 Minuten durchziehen lassen. Mit einem Sektchen anstoßen und Italien nach Hause holen.

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Inspired by a recipe of The Green Kitchen.

Ingredients for 4-5 portions:

3 middle sized zucchini

2 red pepper

salt

8-10 mushrooms

2 containers of tomato sauce, 1 x arrabiata + 1 x normal (or self-made)

1 handful of basil

1 handful of mint

300 g mozzarella (or other cheese of your choice)

100 g parmesan

5 eggs

freshly ground pepper

Preparation: Slice zucchinis in 7 mm thick slices. Put them in a colander, cover with a generous amount of salt, mix and set aside for at least 30 minutes. Slice the pepper and repeat the step. Cook eggs for 10 minutes until they harden, set aside.

After 30 minutes passed by, put zucchini and pepper onto kitchen paper and take of the lost water. Cook with olive oil on medium to high heat. It’s ok if they get burned on small parts, this will do a lot to the aroma. Go on to the next step immediately or cover and set aside for a later use.

An hour before meal: Preheat oven to 200°C/400°F. Peel the eggs and slice them into 7 mm slices.

Cover the bottom of a baking tin with tomato sauce. Now you would layer all the ingredients, e.g.:

1/2 the amount of zucchinis, 1/2 the amoung of basil and mint, 1/2 the amount of eggs, 1 /2 the amount of mozzarrella (or other cheese of your choice), spread pepper, cover with tomato sauce.

Repeat. In every of the two rounds you should have one layer of vegetables. I used a layer of both pepper and mushrooms as I still had some in the fridge. Finish with a layer of zucchini slices, cover with the rest of the tomato sauce und spread the parmesan cheese.

Bake for 40 minutes or until the top starts to brown. Take the lasagna out of the oven and let sit for 10 to 15 minutes. Drink to summer nights with a glass (or two) of sparkling wine or a dark red and remember summer days in the South – cheers! 🙂

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Arroz de Tamboril + Quindim

Es gibt sie, diese Tage, an denen irgendwie alles perfekt ist. Am Mittwoch war so ein Tag.

Wir haben von Sonntag bis Donnerstag in einem kleinen weißen Haus geschlafen. Es hat blaue Fensterrahmen, eine Hängematte im Garten unter und einen Steingrill auf der Terasse. Das Haus steht in São João de Caparica und ist ringsum eingepfercht  zwischen lauter anderen Häusern, die vielleicht 15 Zentimeter größer sind. Sie sind aus Backstein, mit grünen Büschen bewachsen oder aus blau-weißen Keramikfließen. In unserer Mini-Straße bellen Hunde hinter verschlossenen Gartenzäunen, eine schwarz-weiße Katze sucht sich unter den Autos regelmäßig ein Schattenplätzchen.

Silvia und Pedro, unsere Gastgeber, haben sich für uns den Vormittag frei genommen. Wir haben einen kleinen Road Trip gemacht. Das Ziel: Portinho da Arrábida – ein kleiner Strand am Fuße eines Berges. Abgesehen von ein paar Einheimischen mit kleinen Kindern waren wir die Einzigen hier. Wir haben Steine übers Wasser flippen lassen und übers Abendessen geredet. Es gibt Seeteufel mit Reis und zum Nachtisch eine Kalorienbombe, irgendwas mit viel Zucker, Butter und Ei – Quindim genannt.

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Auf der Heimfahrt sehen wir das Meer und den Übergang zum Himmel von hoch oben, Wälder und zwischendurch ein paar einsame Häuser. Alle Fenster waren offen, der Fahrtwind roch nach Salz und Sonne. Wir redeten über das ehemalige portugiesische Staatsoberhaupt, das zur Zeit wegen Korruptionsvorwürfen im Gefängnis sitzt, über den Niedergang einer Privatbank und wie schlecht die sozialen Umstände hierzulande sind.

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Silvia und Pedro sind Menschen, denen man alles auf der Welt einfach so gönnt. Weil sie einem ohne Vorurteile begegnen und sie unendlich großzügig und selbstlos sind, obwohl sie selbst bei Weitem nicht zu viel von allem haben, was man so zum Leben braucht. Der Strand ist von ihrem Zuhause nur ein paar Schritte entfernt, trotzdem sind sie kaum dort. Vielleicht verliert das Meer von Zeit zu Zeit seinen Zauber. Es wird alltäglich.

Thomas und ich gehen heute spät an den Strand der Caparica. Die Sonne steht schon tief, das Wasser ist weit zurückgewichen, wir liegen auf unseren Handtüchern drei Meter vom Wasser entfernt. Es ist nicht mehr so heiß wie am Mittag, das ist angenehm, und aus unserer kleinen Lautsprecherbox singt Chet Faker leise No Diggity. Das war irgendwie einfach nur perfekt. Und „daheim“ gab es zum Abschluss unserer Zeit hier portugiesische Hausmannskost.

Danke Silvia, danke Pedro, für eure unkomplizierte Art und die schöne Zeit bei euch!

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Arroz de Tamboril (Reis mit Seeteufel)

Zutaten für etwa 4-6 Personen:

ca. 1 kg Seeteufel (oder anderen festen Fisch)

1,5 Zwiebeln, grob gewürfelt

1 rote Paprika, grob gewürfelt

3-4 Knoblauch, grob gehackt

3-4 Tomaten, grob gewürfelt

eine kleine Handvoll frischen Koriander

2-3 Messerspitzen Chilipaste (Piri-Piri ist in Portugal beliebt, o.ä.)

nach Bedarf Gemüse- oder Hühnerbrühe

Gewürze wie Paprikapulver, Pfeffer

eine kleine Handvoll frische Petersilie

Salz

1,5 Tassen Risottoreis (Arroz Carolino in Portugal)

+ 3 Karotten, 3 Tomaten, Olivenöl, Balsamicoessig, frischen Basilikum, 1 TL Dijonsenf, Salz und Pfeffer für einen schnellen Salat

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Großzügig Olivenöl hoch erhitzen. Zwiebeln, Paprika und Knoblauch dazugeben und unter gelegentlichem Rühren etwa 5 Min. heiß anbraten. Tomaten dazugeben und zugedeckt unter mittlerer Hitze köcheln lassen.

Koriander, Chili, Gemüsebrühe und Gewürze dazugeben und unter Rühren köcheln lassen. Hier noch kein Salz hinzutun, das kommt später direkt auf den Fisch. Mischung mit einem Zauberstab pürieren.

Den kochfertigen Fisch auf die Oberfläche geben und salzen. Umrühren und anfangs auf höchster Stufe zugedeckt garen lassen. Nach etwa 5 Min. auf mittlere Hitze runterschalten und fertig kochen.

Wenn ihr festen Fisch benutzt, dann kann er jetzt im Topf bleiben. Fisch, der leicht zerfällt, bitte jetzt aus der Flüssigkeit nehmen und auf einen Teller zur Seite stellen.

3 Tassen Wasser und 1,5 Tassen Reis in den Topf geben, Deckel drauf und etwa 20 Min. oder bis der Reis durch ist auf niedriger Hitze köcheln lassen. Das Wasser muss am Ende nicht komplett aufgesaugt worden sein, das Ganze darf ruhig ein bisschen flüssig bleiben.

In der Zwischenzeit den Salat zubereiten: Karotten schälen und raspeln, Tomaten klein schneiden und beides in eine Schüssel geben. Senf, Olivenöl, Balsamicoessig, Basilikum, Salz und Pfeffer dazugeben und umrühren.

Arroz de Tamboril mit Salat und Brot servieren.

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Quindim

8 Eigelb

200 g Zucker

50 g Butter

100 g Milch

1 Prise Salz

100 g Kokosraspeln

Butter und Zucker für die Form

Ofen auf 180°C vorheizen. Wasser in ein tiefes Backblech geben und auf niedrigste Höhe schieben.

Eigelb, Zucker, Butter, Milch und Salz etwa 1 Min. mit dem Handrührgerät auf höchster Stufe verrühren. Kokosraspeln dazugeben und etwa 15 Sek. auf niedriger Stufe vermischen.

Kleine Fröschen oder eine große Tarteform einfetten und zuckern und für etwa 20 Min. im Ofen backen bis die Oberfläche anfängt braun zu werden.

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Bananen-Knuspermüsli

„Ich hatte irgendein Oberteil mit Spaghettiträgern an und einen roten knielangen Volantrock, und barfuß war ich – das weiß ich noch als wäre es gestern gewesen“, erzählt mir meine Mutter. Ich sitze hinten, sie sitzt vorne neben meinem Vater auf dem Beifahrersitz und erzählt von einem vergangenen Sommer als sie ungefähr in meinem Alter war. Die Fenster sind offen, es riecht nach kaltem Regen auf heißem Asphalt. „An dem Tag hat sich die Hitze wie eine Wand aufgebaut, ich war im angenehm kühlen Haus, ich weiß gar nicht mehr, was genau ich gemacht habe. Und auf einmal fängt es draußen an zu regnen – der erste Sommerregen seit langem. Und ich bin wie ich war nach draußen gerannt und habe mir eine Abkühlung geholt – das hat so gut getan!“

Gerüche und Musik haben eine unglaubliche Kraft vergangene Momente wieder aufleben zu lassen: Man fühlt sich wieder genauso geborgen, genauso traurig, genauso glücklich wie „damals“. Dunkelblaue Niveacreme ist der Geruch meiner Kindheit – meine Mutter cremt sich bis heute noch nach jedem Kontakt mit Wasser die Hände damit ein. Bei Sweet Disposition von The Temper Trap verpasst meine Freundin Hannah immer den Einsatz – ein Lied, bei dem ich jedes Mal aufs Neue schmunzeln muss. Und dieses Knuspermüsli riecht nach frischem Bananenbrot, wenn es goldbraun gebacken wird. Bananenbrot, das gefühlt jeder Australier mindestens einmal die Woche aus dem Ofen holt, das es dort an jeder Ecke zu kaufen gibt und mit einem Geruch, der mich direkt mitten nach New South Wales aufs Land bringt. Dorthin wo ich eine der schönsten Zeiten meines bisherigen Lebens hatte.

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Inspiriert von Jamie Olivers Granola

Ergibt etwa eine große Box voll Müsli:

3 Tassen grobe Haferflocken

1/2 Tasse Pekannüsse, grob gehackt

3/4 Tasse Walnüsse, grob gehackt

3 EL Leinsamen

1/2 TL Salz

1 reife Banane, zerdrückt

3 EL Öl (Kokosöl, Olivenöl, …)

3 TL Zimt

3/4 Tasse flüssige Süße (Agavendicksaft, Honig, …)

nach Belieben: Kakaopulver, Stückchen der Lieblingsschokolade, Rosinen oder getrocknete Cranberries, getrocknete Bananen, die Lieblingsnüsse, …

Den Backofen auf 180°C vorheizen. Ein tiefes Backblech lückenlos mit Backpapier auslegen, zur Seite stellen.

Haferflocken, Nüsse, Leinsamen und Salz in einer großen Schüssel vermischen. In einer kleineren Schüssel die Banane so gut zerdrücken, bis sie eine fast dickflüssige Konsistenz hat.

Das Kokosöl, den Zimt, den Agavendicksaft und ich habe bei diesem Müsli noch Backkakaopulver hinzugegeben, in einen kleinen Topf geben, erhitzen. Wenn sich alle Zutaten gut vermischt haben, zu der zerdrückten Banane in die Schüssel geben. Mit einem Schneebesen klumpenfrei mixen.

Die Masse in die große Schüssel mit dem Müslimix geben. Verrühren bis alles gut miteinander vermengt ist und die Haferflocken und Nüsse mit der süßen Flüssigkeit überzogen sind.

Die Mischung gleichmäßig auf das vorbereitete Backblech verteilen und etwa 30 Minuten oder bis das Müsli sichtbar braun wird backen. Nach 15 Minuten einmal durchmischen, damit sich keine großen Klumpen bilden. Ist es fertig gebacken, ein bisschen lockern und unbedingt komplett abkühlen lassen, sonst wird es nicht knusprig sondern schmeckt eher alt und lätschern.

Abfüllen (ein bisschen grob gehackte Zartbitterschokolade untermischen) und verschenken oder selber essen. Mit Joghurt, mit frischen Früchten und Hafermilch (so mag ich es am liebsten), mit Eiscreme oder einfach pur. In einem luftdichten Behälter bleibt das Müsli ein paar Wochen frisch und knusprig, am besten nicht direkt in die Sonne stellen.

Garnelen und Avocado mit Marie-Rose-Sauce

Heute in genau einer Woche sitze ich im Flieger nach Portugal und ich freue mich riesig! Zehn Tage voller Nachtspaziergänge in Lissabon, kleine Schläfchen am Strand von Estoril, Surfen lernen an der Costa da Caparica, Salzwasser in den Haaren & frischen Fisch und kühlen Wein zum Abendessen. Und ich hoffe, einen unserer drei airbnb-Hosts dazu überreden zu können, mir die Zubereitung eines typisch portugiesischen Gerichtes zu zeigen.

Mein Studium ist beendet, ich freue mich riesig auf die Projekte, die mich bald erwarten, kochen kann ich immer besser (und schneller und unkomplizierter), der Sommer ist da & das Leben ist schön! Genießt die Tage, verzeiht mir meine vielen Aufzählungen & kocht dieses geile Rezept nach: Fertig in zehn Minuten und ziemlich leichte Kost – also perfekt für einen heißen Tag wie heute! Marie-Rose-Sauce ist außerdem nichts anderes als diese lachsfarbene Cocktailsauce, die bei keinem Grillabend mehr fehlen darf. Ab jetzt: Selber machen!

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Für 2 Personen:

1 reife Avocado

1 Kästchen Kresse

Mehl

ca. 220 g gegarte und geschälte Garnelen (TK) oder küchenfertige Garnelen

Olivenöl

1-2 Knoblauchzehen

1 gehäufter TL Paprikapulver

etwas Piment d’Espelette

1/2 Zitrone in zwei Viertel geteilt

Für die Cocktailsauce:

4 EL Mayonnaise

2 TL Ketchup

1 TL Worcestersauce

1 TL Whiskey

Saft von 1/2 Zitrone

Meersalz und frisch gemahlener Pfeffer

Zuerst die Sauce zubereiten. Dafür einfach Mayo, Ketchup, Worcestersauce (wie spricht man das bitte richtig aus?!), Whiskey und Zitronensaft verrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken, zur Seite stellen.

Die Avocado ringsum einschneiden, halbieren und den Kern entfernen. Die Kresse abschneiden.

Habt ihr gegarte TK-Garnelen gekauft, jetzt eine Handvoll Mehl in eine Schüssel geben und die Garnelen darin bewegen bis sie komplett ummantelt sind.

Habt ihr küchenfertige Garnelen gekauft, d.h. ohne Kopf und Schale, diese vorher scharf anbraten. Dazu Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, kurz vor dem Anbraten der Garnelen ein Stückchen Butter für den Geschmack hinzugeben und ca. 3 Minuten wenden. Vom Herd nehmen, mit Küchenpapier das Öl entfernen und wie oben beschrieben mit Mehl bedecken.

Olivenöl erhitzen, den Knoblauch in groben Stücken in die heiße Pfanne werfen und sofort die mit Mehl bestäubten Garnelen dazugeben. Gut verrühren, bis sie von dem heißen Öl überzogen sind. Nach ein paar Sekunden mit einer Prise Salz und Pfeffer und dem Paprikapulver würzen, gut mixen. Nach 3-4 Minuten sind sie knusprig und somit fertig.

Die Garnelen, die Avocadohälften oder -viertel und die Zitronen auf die Teller verteilen, die Cocktailsauce drüberträufeln und mit der Kresse garnieren. Wer es daheim hat: Vor dem Essen einen Hauch Piment d’Espelette über das Gericht streuen, das gibt dem Ganzen eine milde Schärfe. Und die Zitrone ausdrücken, für die Erfrischung bei knapp 35°C. Fix und fertig – und das alles dauert allerhöchstens 15 Minuten.

Pasta mit (Wasser)Spinat und gebackenem Camembert

Höre oder lese ich seinen Namen, denke ich an die inzwischen 16 Kochbücher, von deren Cover er breit lächelt, und an seine nach ihm benannte Produktpalette, die von Salz bis Bratpfanne alles mögliche umfasst. Vor allem aber kommen mir dann seine Kochsendungen in den Sinn. Es gibt keine, die das Kochen so einfach aussehen lässt, keine, wo sich der Zuschauer so fühlt, als rede Jamie nur mit ihm und das inmitten seines Gemüsegartens in Essex. Jamie Oliver hat sich zur Marke gemacht. Und wahrscheinlich wird er genau wegen seines kleinen Sprachfehlers auf dem Bildschirm so geliebt: Seine Shows laufen in über 100 Ländern. Über seinen Erfolg als Koch und Unternehmer lässt sich also nicht streiten, das kann er schon ganz gut. Bei der Namenswahl seiner drei Kinder hätte er sich eventuell mehr Gedanken machen sollen. Da kann man ja mal bei Gelegenheit Poppy Honey Rosie, Daisy Boo Pamela, Petal Blossom Rainbow und Buddy Bear Maurice fragen, wie sie das sehen

Aber reden wir lieber über das erste Rezept aus Jamies Kochschule, über flüssigen, nach Knoblauch und Rosmarin duftenden Camembert und über auf den Punkt gegarte Pasta. In der letzten Woche habe ich mich bei gefühlten 50°C nur von Wassermelone, Salat und Apfelsaftschorle mit Eiswürfeln ernährt. Bei den ersten Regentropfen gibt es, was immer geht: Nudeln. Ein bisschen ausgefallener als sonst, aber mindestens genau so gut: Pasta mit Spinat und gebackenem Camembert.

Ich war in drei Supermärkten, einem Reformhaus und dem Wochenmarkt und es gab weder frischen Blattspinat noch Rosmarinzweige. Not macht erfinderisch, deswegen wurde Wasserspinat aus dem Asiasupermarkt gekauft und getrockneter Rosmarin aus der hintersten Ecke unseres Küchenschrankes hervorgeholt.

 

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 Für 5-6 Personen:

1 Camembert in einer Holzschachtel (ca. 250 g)

1-2 Knoblauchzehen, je nach Geschmack

1 kleiner Zweig Rosmarin (oder getrocknet)

Meersalz und frisch gemahlener Pfeffer

natives Olivenöl

125 g frisch geriebener Parmesan

500 g Pasta nach Belieben

175 g frischer (Wasser)Spinat

Backofen auf 180°C vorheizen. Camembert auspacken, wieder in die Holzschale setzen. Die Käserinde auf der oberen Seite mit einem Messer entfernen. Den Käse mit den Knoblauchscheiben belegen, leicht pfeffern und mit Olivenöl beträufeln. Rosmarin drüberstreuen und mit den Fingern vorsichtig eindrücken. Ohne Deckel für etwa 25 Minuten in den Backofen schieben. Der Käse sollte an der Oberfläche leicht braun und innen schön flüssig werden.

Jetzt Salzwasser zum Kochen bringen und den Parmesan reiben. Muss der Camembert nur noch 10 Minuten backen, die Nudeln in das kochende Wasser geben. Ich habe Dinkel-Vollkorn-Spirelli genommen. Wenn man schon so viel fettigen Käse ins Essen haut, dann können wenigstens die Nudeln gesund sein. Sind sie gar, den Spinat etwa 10 Sekunden dazu geben. Nudeln und Spinat in einen Sieb gießen, sobald der Spinat zusammengefallen ist. Ein bisschen Nudelwasser auffangen.

Nudeln entweder zurück in den Topf oder in eine große Schüssel geben. Den Parmesan und einen kräftigen Schuss Oliven öl dazugeben, umrühren. Kommt euch das Ganze zu trocken vor, das Nudelwasser hinzugeben und gut vermischen. Salzen und pfeffern.

Den Käse aus dem Ofen nehmen und über die Pasta gießen, servieren. Die Schachtel mit auf den Tisch stellen: Die Camembertrinde schmeckt super und wird beim Abkühlen schön knusprig.

Von Erdbeeren & guten Freunden

Vor diesem Post drücke ich mich schon seit über zwei Wochen. Solange ist es her, dass ich zusammen mit Meli und ihren beiden Mädels Molin und Ida auf dem Erdbeerfeld umher gestakst bin. Das geht mir immer so, wenn ich etwas besonders gut machen möchte. Die vier, inklusive der Mann der Familie Link, Harry, sind mir ganz schön wichtig und das jetzt schon bald seit zehn Jahren.

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Molin, die Ältere, war gerade mal ein Jahr, als ich sie das erste Mal gebabysittet habe. So hat das Ganze angefangen. Damals waren sie noch zu dritt, Ida ist noch irgendwo herum geschwommen. Heute arbeite ich nicht mehr für einen Hungerlohn von 4 € die Stunde, die Zeiten sind vorbei. Es wurde Platz gemacht für echte Freundschaft.

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Wir machen Dinge, die Freunde eben so tun: Ich sitze ab und zu für Spielenachmittage und Kinoabende mit den Mädels zusammen, Meli gibt mir ab und zu eine Yoga-Stunde. Ich passe auf das Haus und auf Katze Wilma auf während die Vier in Dänemark am Strand liegen und Harry liest meine Bachelorarbeit Korrektur (der Arme…). Ein Geben und Nehmen eben. Völlig ungezwungen und frei, mit vielen guten Gesprächen über Gott und die Welt.

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Wir kennen uns lange, wir kennen uns gut, wir sehen uns ständig und das ist schön so! Deswegen hat es mich auch sehr gefreut, dass Meli, Molin und Ida auch gleich Lust hatten, mit mir die berühmte Link-Marmelade für What’s Cooking, Lisa? zu kochen. An besagtem Tag haben wir dann also zwei Körbe Erdbeeren à 2,5 kg gefüllt. Erdbeeren pflücken habe ich schon damals als Kind immer eher als langweilig und mühsam empfunden, mich haben leider Bildschirme fasziniert.  Aber es nützt ja nichts, ich habe natürlich geholfen. Und es ging echt fix. Wenn man sich nicht nur faul am Feldrand rumgetrieben hat, hat man in der Mitte tiefrote und saftige Erdbeeren gefunden: Eine in den Korb, eine in den Mund oder so ähnlich… In der Linkschen Küche angekommen, die eher in ein skandinavisches Deko-Magazin passt als mitten nach Böblingen, wurden die Erdbeeren geputzt, klein geschnippelt und zusammen mit dem Gelierzucker aufgesetzt. Die Flasche Sekt wurde geköpft, ein bisschen von Melis Holunderblütensirup dazugegeben, Wilma ist uns um die Beine gestrichen, Angus & Julia Stone haben uns musikalisch begleitet (unbedingt anhören!) und die Erdbeeren auf dem Herd wurden zur Nebensachen. Weil es wirklich so einfach ist Marmelade zu machen.

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Danke Harry, danke Meli, danke Molin & danke Ida, für alles, was ihr für mich tut, dass ich mich auf euch verlassen kann & für die schöne Zeit, die wir immer zusammen haben!

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 Erdbeermarmelade:

1 kg Erdbeeren

500 g Gelierzucker

Saft einer Zitrone

 

Kalte Erdbeermarmelade:

250 g Erbeeren

125 g Gelierzucker für Fruchtaufstrich

Saft einer Zitrone

+ genügend sterile Gläser. Dafür einfach einen großen Topf voll Wasser auf den Herd stellen, aufkochen. Sobald das Wasser kocht, die Gläser und Deckel für ein paar Minuten hineingeben. Zum abkühlen, umgedreht auf ein Küchentuch stellen. Erst mit der Öffnung nach oben drehen, wenn man die Marmelade unmittelbar danach abfüllen möchte.

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Die Zubereitung der kalten Marmelade ist easy: Erdbeeren, Gelierzucker und den Zitronensaft pürieren (am besten mit einem Stabmixer), in sterile Gläser abfüllen – fertig! Da die Früchte hier nicht gekocht werden, ist der Fruchtaufstrich nur etwa acht Wochen haltbar.

Die klassische Erdbeermarmelade geht so: Die Erdbeeren und den Gelierzucker unter Rühren etwa 4 Minuten aufkochen. Rühren nicht vergessen, damit nichts am Boden kleben bleibt, das gibt später Klumpen. Zwischendurch den Zitronensaft hinzugeben. Haben sich Erdbeeren und Zucker gut verbunden, den Topf vom Herd nehmen und die Masse mit einem Stabmixer zerkleinern, je nachdem wie stückig man seinen Aufstrich mag. Für die genaue Kochzeit am Besten nochmals hinten auf die Verpackung des Zuckers schauen. Die Hersteller geben diese meistens genau an. Die noch heiße Marmelade in sterile Gläser füllen, gut verschließen und solche mit Drehverschluss auf dem Kopf auskühlen lassen. An einem kühlen, dunklen Ort lagern, dann sind sie noch ein paar Jahre haltbar.

Hat man mehr Erdbeeren, einfach in mehreren Portionen kochen bzw. pürieren, damit man die Übersicht behält und der Topf nicht zu voll wird, damit man noch entspannt umrühren kann.

Das Rezept lässt sich außerdem auf jegliche Obstsorte anwenden: Aprikosen, Himbeeren, Pflaumen, … Verfeinern kann man zum Beispiel mit Vanillemark – einfach mal ausprobieren!

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Juli: Jamie it is!

Die Queen kommt nach Deutschland und Jamie Oliver in meine Küche. Der Brite sagt: Jeder kann kochen. Das Gefühl gibt er auch jedem, der seine Kochshows anschaut. Alles scheint immer ohne viel zu überlegen zusammengewürfelt zu sein, perfekt angerichtet werden die Teller eh nicht, die Zutaten und die Zubereitung sind simpel – schmecken soll es und geteilt werden. Mit der Familie, mit alten und neuen Freunden. Im Juli wird also gemeinsam gegessen, getrunken & gelacht.

Außerdem wird hier bald die Sparte FRIENDS gefüllt: Die guten deutschen Erdbeeren werden beim Pflücken und anschließend beim Marmelade kochen gewürdigt, es gibt Leckeres aus Tübinger WG-Küchen und bei einem spontanen Privatkochkurs habe ich das erste Mal selber Nudeln gemacht – es passiert also noch viel im Juli. Enjoy & nachkochen nicht vergessen!