Es gibt sie, diese Tage, an denen irgendwie alles perfekt ist. Am Mittwoch war so ein Tag.
Wir haben von Sonntag bis Donnerstag in einem kleinen weißen Haus geschlafen. Es hat blaue Fensterrahmen, eine Hängematte im Garten unter und einen Steingrill auf der Terasse. Das Haus steht in São João de Caparica und ist ringsum eingepfercht zwischen lauter anderen Häusern, die vielleicht 15 Zentimeter größer sind. Sie sind aus Backstein, mit grünen Büschen bewachsen oder aus blau-weißen Keramikfließen. In unserer Mini-Straße bellen Hunde hinter verschlossenen Gartenzäunen, eine schwarz-weiße Katze sucht sich unter den Autos regelmäßig ein Schattenplätzchen.
Silvia und Pedro, unsere Gastgeber, haben sich für uns den Vormittag frei genommen. Wir haben einen kleinen Road Trip gemacht. Das Ziel: Portinho da Arrábida – ein kleiner Strand am Fuße eines Berges. Abgesehen von ein paar Einheimischen mit kleinen Kindern waren wir die Einzigen hier. Wir haben Steine übers Wasser flippen lassen und übers Abendessen geredet. Es gibt Seeteufel mit Reis und zum Nachtisch eine Kalorienbombe, irgendwas mit viel Zucker, Butter und Ei – Quindim genannt.
Auf der Heimfahrt sehen wir das Meer und den Übergang zum Himmel von hoch oben, Wälder und zwischendurch ein paar einsame Häuser. Alle Fenster waren offen, der Fahrtwind roch nach Salz und Sonne. Wir redeten über das ehemalige portugiesische Staatsoberhaupt, das zur Zeit wegen Korruptionsvorwürfen im Gefängnis sitzt, über den Niedergang einer Privatbank und wie schlecht die sozialen Umstände hierzulande sind.
Silvia und Pedro sind Menschen, denen man alles auf der Welt einfach so gönnt. Weil sie einem ohne Vorurteile begegnen und sie unendlich großzügig und selbstlos sind, obwohl sie selbst bei Weitem nicht zu viel von allem haben, was man so zum Leben braucht. Der Strand ist von ihrem Zuhause nur ein paar Schritte entfernt, trotzdem sind sie kaum dort. Vielleicht verliert das Meer von Zeit zu Zeit seinen Zauber. Es wird alltäglich.
Thomas und ich gehen heute spät an den Strand der Caparica. Die Sonne steht schon tief, das Wasser ist weit zurückgewichen, wir liegen auf unseren Handtüchern drei Meter vom Wasser entfernt. Es ist nicht mehr so heiß wie am Mittag, das ist angenehm, und aus unserer kleinen Lautsprecherbox singt Chet Faker leise No Diggity. Das war irgendwie einfach nur perfekt. Und „daheim“ gab es zum Abschluss unserer Zeit hier portugiesische Hausmannskost.
Danke Silvia, danke Pedro, für eure unkomplizierte Art und die schöne Zeit bei euch!
Zutaten für etwa 4-6 Personen:
ca. 1 kg Seeteufel (oder anderen festen Fisch)
1,5 Zwiebeln, grob gewürfelt
1 rote Paprika, grob gewürfelt
3-4 Knoblauch, grob gehackt
3-4 Tomaten, grob gewürfelt
eine kleine Handvoll frischen Koriander
2-3 Messerspitzen Chilipaste (Piri-Piri ist in Portugal beliebt, o.ä.)
nach Bedarf Gemüse- oder Hühnerbrühe
Gewürze wie Paprikapulver, Pfeffer
eine kleine Handvoll frische Petersilie
Salz
1,5 Tassen Risottoreis (Arroz Carolino in Portugal)
+ 3 Karotten, 3 Tomaten, Olivenöl, Balsamicoessig, frischen Basilikum, 1 TL Dijonsenf, Salz und Pfeffer für einen schnellen Salat
Großzügig Olivenöl hoch erhitzen. Zwiebeln, Paprika und Knoblauch dazugeben und unter gelegentlichem Rühren etwa 5 Min. heiß anbraten. Tomaten dazugeben und zugedeckt unter mittlerer Hitze köcheln lassen.
Koriander, Chili, Gemüsebrühe und Gewürze dazugeben und unter Rühren köcheln lassen. Hier noch kein Salz hinzutun, das kommt später direkt auf den Fisch. Mischung mit einem Zauberstab pürieren.
Den kochfertigen Fisch auf die Oberfläche geben und salzen. Umrühren und anfangs auf höchster Stufe zugedeckt garen lassen. Nach etwa 5 Min. auf mittlere Hitze runterschalten und fertig kochen.
Wenn ihr festen Fisch benutzt, dann kann er jetzt im Topf bleiben. Fisch, der leicht zerfällt, bitte jetzt aus der Flüssigkeit nehmen und auf einen Teller zur Seite stellen.
3 Tassen Wasser und 1,5 Tassen Reis in den Topf geben, Deckel drauf und etwa 20 Min. oder bis der Reis durch ist auf niedriger Hitze köcheln lassen. Das Wasser muss am Ende nicht komplett aufgesaugt worden sein, das Ganze darf ruhig ein bisschen flüssig bleiben.
In der Zwischenzeit den Salat zubereiten: Karotten schälen und raspeln, Tomaten klein schneiden und beides in eine Schüssel geben. Senf, Olivenöl, Balsamicoessig, Basilikum, Salz und Pfeffer dazugeben und umrühren.
Arroz de Tamboril mit Salat und Brot servieren.
8 Eigelb
200 g Zucker
50 g Butter
100 g Milch
1 Prise Salz
100 g Kokosraspeln
Butter und Zucker für die Form
Ofen auf 180°C vorheizen. Wasser in ein tiefes Backblech geben und auf niedrigste Höhe schieben.
Eigelb, Zucker, Butter, Milch und Salz etwa 1 Min. mit dem Handrührgerät auf höchster Stufe verrühren. Kokosraspeln dazugeben und etwa 15 Sek. auf niedriger Stufe vermischen.
Kleine Fröschen oder eine große Tarteform einfetten und zuckern und für etwa 20 Min. im Ofen backen bis die Oberfläche anfängt braun zu werden.
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