Alle Artikel mit dem Schlagwort: Freunde

Sommersalat mit Spinat, Kichererbsen und Lachs

Vor zwei Wochen war noch kurzzeitig Hochsommer in Stuttgart. Es war heiß, fast 30 Grad, immer mal wieder bewölkt, schwül und drückend irgendwie. Es war warm und gleichzeitig kühl, der Himmel war bedeckt, es war grau. Ich saß mit Marcel und Meli, zwei sehr lieben Freunden, auf unserem Balkon. Wir haben ein, zwei Gläschen kalten Sauvignon Blanc getrunken, genossen, dass wir auch um 22 Uhr noch in T-Shirt und kurzer Hose draußen sitzen können, über den Tag gequatscht und diesen Salat gegessen. Eigentlich wollte ich heute ungefähr das beste Brownie-Rezept ever runtertippen, und dann kam eben gestern dieser Salat ums Eck, über den ich auf dem Blog Cup of Jo gestolpert bin. Ich habe ihn ein bisschen angepasst: frischer Baby-Leaf-Salat als Grundlage, weniger Oliven (2/3 der Hungrigen mochten die nicht – ich verstehe nicht warum) und die Kapern wurden ganz weggelassen (wieder die 2/3). Ich liebe Salat. Vor allem dann, wenn er aus vielen Elementen besteht, die Mischung stimmt dann einfach (im doppelten Sinne, wie eine kluge Frau einmal gesagt hat). Ein Sommersalat par excellence ist das hier also für mich und mal etwas anderes. Schokolade gibt es …

Von Hirschen, Fleischbällchen und Apple Crumble

Wenn es um besondere Anlässe geht oder ich Gäste zu uns nach Hause eingeladen habe, dann mache ich mir oft schon Tage vorher (Wochen wäre übertrieben) Gedanken, was an besagtem Tag auf den Tisch kommen soll. Besonders muss es sein, nicht „nur“ Spaghetti Bolognese, und irgendwie soll es dann schon etwas geben, das ich noch nie zuvor gemacht habe. Das stresst mich ein bisschen, ich mache mir sowieso immer viel zu viele Gedanken. Deswegen bin ich meine Einladung von Lisa (bloggt unter WOLF CLUB) in den Jägercampus völlig entspannt angegangen – ganz entgegen meiner eigentlichen Persönlichkeit. „Sollen“ und „müssen“ wurden aus dem Wortschatz verbannt und es gab einfach genau das, was ich mir auch mal gerne nur für mich kochen würde: Pasta mit Fleischbällchen. Und zum Nachtisch Apple Crumble. Fast Spaghetti Bolo, aber nur fast. Und Äpfel habe ich auch noch nie mit einer Knusperkruste im Ofen gebacken – perfecto! Manchmal sind die einfachen Dinge im Leben die schönsten. Und in diesem Fall die leckersten. In der WG angekommen, war ich erstmal ein wenig baff: Ich hätte nichts dagegen, …

Smoothie-Bowl mit Banane und Erdnussmus

Frühstücken war für mich in meiner Schulzeit der blanke Horror. Mein Vater musste mich zu einem Löffel Müsli am Morgen zwingen. Und wenn ich nicht aus dem Bett kam und mich dann ganz fix für die Schule fertig gemacht habe, dann habe ich mich, sehr selten zwar, aber manchmal, auch mit leerem Magen auf den Weg gemacht. Fünf Minuten musste ich jeden Morgen schlaftrunken in die Schule laufen. Aufgewacht bin ich zur zweiten Stunde. Und mein Magen dann auch. Zum Glück war auf Papa immer Verlass und das Käsebrot lag in meiner Vesperbox bereit. Wenn er selber sehr müde war, dann hat er sein eigenes Frühstück zwar nie ausgelassen, uns aber ein bisschen Kleingeld in den Schulranzen gepackt. Das waren kulinarisch gesehen die besten Pausen: am Kiosk gab es dann Snickers und Dutch zu kaufen, ein Tafelbrötchen mit einem zerquetschten Schokokuss dazwischen. Ich habe es geliebt, seit meiner Schulzeit aber nie wieder gegessen. Wenn ich heutzutage abends schlafen gehe, dann freue ich mich schon auf das Frühstück. Auf Joghurt mit frischen Blaubeeren, Knuspermüsli mit Bananen und Hafermilch, knusprigen Avocadotoast, …

Spaghetti alla Carbonara

Bei Spaghetti Carbonara – alla Carbonara – scheiden sich die Geister. Ich muss zugeben: Ich bin immer davon ausgegangen, dass Spaghetti alla Carbonara gleichzusetzen sind mit Mamas Spaghetti mit Schinken-Sahne-Soße. Bis ich in der provisorischen Küche im Kofferraum unseres australischen Camper-Vans in die Kunst eingewiesen wurde, die Eier mit großzügigen kreisenden Bewegungen erst unterzurühren, wenn die Flamme des Gaskochers aus ist damit am Ende kein Gericht alla Irgendwas-mit-Nudeln-und-Rührei dabei herauskommt. Es war schon dunkel und schüttete in Strömen als wir nach stundenlanger Fahrt endlich einen Parkplatz am Rande eines Parkes gefunden hatten, uns zu viert hungrig unter die geöffnete Kofferraumtür quetschten und dem Speck zuschauten wie er goldbraun und kross wurde. Der Schlüssel zu leckeren Spaghetti alla Carbonara: aus wirklich guten und frischen Zutaten wird ein wirklich gutes, authentisches Gericht. Je weniger Zutaten und je simpler ein Rezept wirkt, desto mehr Leute scheinen eine Theorie darüber zu habe, wie der maximale Geschmack herauszuholen ist. Ob jetzt Guanciale, Pancetta oder Bauchspeck aus Deutschland, Knoblauch, Petersilie und grüne Erbsen ja oder nein – für mich zählt diese …

Heiße (!) Kurkuma-Latte mit Just Spices

Von Montag bis Freitag bin ich Frühaufsteherin. Um 6 Uhr klingelt mein Wecker – ganz egal, ob ich aufstehen „muss“ weil Termin, oder nicht. Ich tue es einfach. Früh morgens habe ich das Gefühl, viel schaffen zu können und meistens ist das auch so. Wenn völlig motiviert, dann schlüpfe ich direkt in meine Sportsachen und mache eine Runde Yoga oder Intervall-Training. Danach ab an den Schreibtisch: Mails checken, beantworten und schreiben kann ich auch produktiver vor 10 Uhr oder nach 22 Uhr. Natürlich habe ich trotzdem diese Tage, an denen ich den Schlummern-Button ein paar Male zu viel drücke. An solchen Tagen regnet es meistens, es ist kalt und mich graust es noch eingekuschelt in meine unzähligen Kissen und warme 2×2-Meter-Decke, gleich mit meinen nackten Füßen auf unserem ausgekühlten Parkett die drei Schritte zur Heizung zu tapsen. An solchen Tagen hilft mir Kamillentee immer. Und diese Kurkuma-Latte, die ich mir seit ein paar Wochen immer mal wieder koche, wenn ich mich morgens ein bisschen schlapp fühle. Sie ist super nährstoffreich und regt unser Immunsystem an, ein bisschen …

Ganz einfache Zimtknoten (+ Grundrezept Hefeteig)

Dann aufstehen, wann es uns die innere Uhr sagt. Den ersten Kaffee oder Tee im Bett trinken. Noch bevor wir uns die Haar kämmen, in gemütliche Klamotten schlüpfen und zum Bäcker um die Ecke spazieren. Die Schlange vor der Bäckerei unseres Vertrauens sieht man schon, sobald man um unser Haus läuft. Aber das ist egal. Zeit spielt an Sonntagen keine Rolle. Ich liebe die Croissants von besagtem Bäcker über alles, trotzdem backe ich viel lieber selber. Es geht dabei nicht um das perfekte Ergebnis, eher um den Akt an sich. Die Butter abwiegen und zum Zucker geben, Mehl und Backpulver sieben und dann zu den restlichen Zutaten geben. Den Teig zur richtigen Konsistenz kneten und zum Schluss formen. Der beste Teil: Wenn die ganze Wohnung durch den heißen Backofen immer wärmer wird und jedes Zimmer nach und nach von dem Duft nach frischem Brot, Schokolade oder eben, wie in diesem Rezept, Zimt eingenommen wird. Die Zutaten ergeben einen klassischen Hefeteig. Hefezopf, Zimtschnecken oder -knoten – es funktioniert alles. Die Zubereitung ist wirklich einfach und macht euch bitte keine Gedanken um …

Meine Lieblingsplätzchen

Ich weiß das natürlich: Jeder hat seine eigenen Lieblingsplätzchen. Die, die jedes Jahr mit Mama zu Weihnachten gebacken werden, während im Hintergrund Driving Home for Christmas läuft. Die, die es beim Bäcker ums Eck gibt. Oder eben die, ohne die Weihnachten nicht dasselbe wäre. Für mich sind das auf jeden Fall Vanillekipferl. Und für mich sind sie so richtig perfekt, wenn man sie wie mit Samthandschuhen hochheben muss, weil sie sonst zu zerbrechen drohen. Nimmt man sie dann in den Mund, zerfallen sie sofort und zergehen auf der Zunge. Was bleibt ist der Geschmack von Vanille, Puderzucker und Mandeln mit einem Hauch Zimt. Weihnachten eben, wie es leibt, lebt und schmeckt.   Vanillekipferl à la Mama So geht’s: Alle Zutaten in einem Mixer oder von Hand verkneten. Zu einer Kugel formen, in Folie einschlagen und etwa eine Stunde kalt stellen. Den Backofen auf 175°C vorheizen. Von dem gekühlten Teig fingerdicke Stücke trennen, zwischen beiden Handflächen rollen und zu kleinen Hörnchen formen. Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech geben und für etwa 15 bis 20 Minuten backen. Noch warm in …

Vegetarisches Chili mit Quinoa

Je nasser es draußen auf den Straßen wird, desto mehr tue ich so, als ob es schneien würde, zünde alle vorhandenen Kerzen an, schalte alle Lichterketten an und koche ununterbrochen Tee – wie an Weihnachten halt. Und je kälter es wird, desto öfter wünsche ich mir etwas Warmes in meinem Bauch. Am Wochenende war eine der liebsten Personen, die ich kenne, aus Köln zu Besuch. Am Black Friday wurden die ersten Weihnachtsgeschenke geshoppt und der Abend mit Pizza und Wein beim Italiener um die Ecke verbracht. Am Samstag hat uns nur der Burger-Hunger von der neuentdeckten Serie Marvel’s Jessica Jones losreißen können. Im Vergleich dazu war der Sonntag wirklich produktiv: Fünf Bleche Walnuss- und Schokoladen-Plätzchen (sogenannte „Snow Caps“, gibt’s beides bald auf meinem Blog) sind pünktlich am ersten Advent fertig geworden – yes! Und zwischendurch, als uns schon ganz schlecht war vom vielen rohen-Teig-naschen, haben wir schnell dieses vegane Chili auf den Herd gestellt. Viel gequatscht, viel gelacht, viele Weihnachtslieder gehört (und ein bisschen gesungen), noch mehr Plätzchen, liebe Menschen und leckeres Essen – die kleinen Dinge im …

Bolognese mit gerösteten Tomaten

Wenn ich an Bolognese denke, dann verbinde ich das seit meiner kleinen Studienauszeit vor knapp zwei Jahren mit Australien. Genauer gesagt mit der Zeit, in der ich bei der wundervollsten Familie im Landesinneren von New South Wales gelebt habe, umgeben von Rapsfeldern und Schafherden auf kilometerweiten Weiden. Ich kann dann fast die drei Mädels zur Hintertür reinkommen hören, wie sie mit dem Bus von Schule und Kindergarten kommen. Oder Hütehund Mack auf der Terrasse stehen sehen, wie er mit seiner kalten und feuchten Schnauze an der Glastüre klebt und die Scheibe verschmiert. Und ich fühle mit meinen nackten Füßen den Küchenboden, weil es einem beim Kochen immer noch heißer wurde in Down Under bei 35 Grad im Schatten. Während wir dann also auf dem Trampolin im Garten gehüpft oder in rosa Tutus mit Hund Mack Vater-Mutter-Kind gespielt haben und nichts geregelt abgelaufen ist mit drei Kindern im Alter von eins bis sechs Jahren, konnte ich mich auf eine Sache immer verlassen: Die Bolognese köchelt gemütlich auf dem Gasherd vor sich hin, verbreitet ihren Geruch im ganzen Haus und wird …

Mein erstes Beertasting

Bier wird von den meisten immer noch unterschätzt. Und ganz ehrlich: Auch für mich war Bier bis letzte Woche Dienstag, ganz überspitzt gesagt, ein trübes, kohlensäurehaltiges Gebräu mit einer Schaumkrone oben drauf, das ich etwa fünf Mal im Jahr (mal als Absacker, mal zu feierwütigen Anlässen) ohne zu viel Wertschätzung getrunken habe. Dabei ist Bier ein geschmacksintensiver und überraschend vielfältiger Begleiter zu vielen Gerichten. Ich habe immer geglaubt eher der Weintrinker zu sein. Bier hat inzwischen ziemlich weit aufgeholt. Der wesentliche Unterschied zwischen Bier und Wein, geht man ganz allein von der Herstellung aus: Wein wird aus Trauben gewonnen, Bier aus (Gersten)Malz, Hopfen, Hefe und Wasser. Der Zucker, der zur Gärung benötigt wird, kommt beim Wein, logisch, direkt aus den Trauben. Beim Bier muss die Stärke des Malzes erst zu Zucker abgebaut werden, damit die Hefe diesen dann vergären kann. Wein wird in offenen Tanks gegärt, Bier unter Druck, es perlt in seinem Endzustand. Werner Dinkelaker, Braumeister, Geschäftsführer der Schönbuch Braumanufaktur in Böblingen und Bier-Blogger, läutet den Abend gemütlich und mit noch verhältnismäßig wenig Alkoholgehalt ein – man soll’s ja nicht gleich …