Alle Artikel mit dem Schlagwort: Mittagessen

Easy-peasy Pizzateig

Erst gestern habe ich mit einer jungen Frau gesprochen, die ich bei einer Produktion in Lech am Arlberg kennengelernt habe. Sie ist in den Bergen aufgewachsen und dort tief verwurzelt. Jetzt soll aus ihrer Leidenschaft ein Geschäft entstehen. Sie fängt unter anderem damit an, darüber zu schreiben, was sie besser kennt als ihre eigene Westentasche: die Berge, den Schnee, die Natur. Das einzige kleine Problem: Schreiben, das hat sie in dieser Form noch nie zuvor getan. Den besten Tipp, den ich als Schreiberling von einem besseren Schreiberling jemals erhalten habe, ist der, ehrlich und authentisch zu sein und in einfachen verständlichen Sätzen zu schreiben. Als würde ich meiner besten Freundin erzählen und erklären, wie Getreide zu Mehl verarbeitet wird, das deutsche Rentensystem funktioniert oder sich die Verdauungsenzyme in unserem Körper verhalten. Das aufzuschreiben, was einen gerade beschäftigt, und einfach drauflos zu tippen. Sich keine Gedanken über Perfektion zu machen, wie ein Text auszusehen und was er zu vermitteln hat. Schreiben, schreiben, schreiben. Die Gedanken auf den Bildschirm bringen, die einen gerade eben im Kopf herumschwirren. …

Spaghetti alla Carbonara

Bei Spaghetti Carbonara – alla Carbonara – scheiden sich die Geister. Ich muss zugeben: Ich bin immer davon ausgegangen, dass Spaghetti alla Carbonara gleichzusetzen sind mit Mamas Spaghetti mit Schinken-Sahne-Soße. Bis ich in der provisorischen Küche im Kofferraum unseres australischen Camper-Vans in die Kunst eingewiesen wurde, die Eier mit großzügigen kreisenden Bewegungen erst unterzurühren, wenn die Flamme des Gaskochers aus ist damit am Ende kein Gericht alla Irgendwas-mit-Nudeln-und-Rührei dabei herauskommt. Es war schon dunkel und schüttete in Strömen als wir nach stundenlanger Fahrt endlich einen Parkplatz am Rande eines Parkes gefunden hatten, uns zu viert hungrig unter die geöffnete Kofferraumtür quetschten und dem Speck zuschauten wie er goldbraun und kross wurde. Der Schlüssel zu leckeren Spaghetti alla Carbonara: aus wirklich guten und frischen Zutaten wird ein wirklich gutes, authentisches Gericht. Je weniger Zutaten und je simpler ein Rezept wirkt, desto mehr Leute scheinen eine Theorie darüber zu habe, wie der maximale Geschmack herauszuholen ist. Ob jetzt Guanciale, Pancetta oder Bauchspeck aus Deutschland, Knoblauch, Petersilie und grüne Erbsen ja oder nein – für mich zählt diese …

Die wohl aromatischste Tomatensuppe

Ich kann das mit den Neujahrsvorsätzen schon verstehen: Jeder wittert die nächste, die neue Chance. Die Chance darauf, etwas besser oder einfach das erste Mal zu machen. Und zwar richtig – wirklich! Ich glaube daran, dass es wichtig ist, manchmal neu zu starten. Nochmal an den Anfang von allem zu gehen, zurück auf Start und dann rein ins Getümmel. Ein Neustart geht immer. Und dann ist es auch ganz egal wie groß oder klein dieser Neustart ist. Ich habe mir auch etwas vorgenommen. Zwei Sachen, die mich immer ein bisschen bremsen. Die erste: Dinge anpacken. Dinge, die ich mir vornehme, einfach machen, und nicht die ganze Zeit an die Konsequenzen denken und vor allem nicht schon zu Beginn zweifeln. Ganz egal in welchem noch so kleinen oder großen Bereich in meinem Leben. Ich möchte in meiner sehr bescheidenen Freizeitreiterkarriere vorankommen. Ich möchte so viele anspruchsvolle und einfache Klassiker und andere Leckereien in der Küche testen und meine Lieblinge hier für euch sammeln, wie ich nur kann. Ich möchte schreiben und andere Projekte, die in meinem Kopf …

Knusprig braune Pilze aus der Pfanne + Zurück auf Anfang

„Learn how to cook – try new recipes, learn from your mistakes, be fearless and above all have fun.“ – Julia Child Auf den Tag genau an meinem letzten Geburtstag, habe ich meinen ersten Post auf WHAT’S COOKING, LISA? veröffentlicht. Die Idee: Ich lerne kochen und backen. Jeden Monat sollte ich von einem anderen Chefkoch, Lieblingsblogger oder von Menschen in meinem Leben lernen, die echt was drauf haben. Am Anfang lief das auch so: Ich habe Blätterteig selber geschichtet, die geilste vegetarische Lasagne der Welt entdeckt, Marmelade mit einer Handvoll Lieblingsmenschen gekocht und andere Gerichte zubereitet, die ich so noch nicht kannte. Das hat so einen Spaß gemacht! Ich habe mich nach jedem Mal, wenn ich einen Kuchen aus dem Ofen geholt habe,  einen Teig mit meinen Händen geknetet habe oder meine handgeschmiedete Pfanne auf dem Küchenherd ausprobiert habe, ein bisschen sicherer in der Küche bewegt. Ich liebe das, ich kann abschalten und bin irgendwie voll da. In letzter Zeit hat sich der Alltag eingeschlichen. Was dabei auf der Strecke blieb: Meine Reihe an Kochbüchern hoch oben auf dem Küchenregal. …

Vegetarisches Chili mit Quinoa

Je nasser es draußen auf den Straßen wird, desto mehr tue ich so, als ob es schneien würde, zünde alle vorhandenen Kerzen an, schalte alle Lichterketten an und koche ununterbrochen Tee – wie an Weihnachten halt. Und je kälter es wird, desto öfter wünsche ich mir etwas Warmes in meinem Bauch. Am Wochenende war eine der liebsten Personen, die ich kenne, aus Köln zu Besuch. Am Black Friday wurden die ersten Weihnachtsgeschenke geshoppt und der Abend mit Pizza und Wein beim Italiener um die Ecke verbracht. Am Samstag hat uns nur der Burger-Hunger von der neuentdeckten Serie Marvel’s Jessica Jones losreißen können. Im Vergleich dazu war der Sonntag wirklich produktiv: Fünf Bleche Walnuss- und Schokoladen-Plätzchen (sogenannte „Snow Caps“, gibt’s beides bald auf meinem Blog) sind pünktlich am ersten Advent fertig geworden – yes! Und zwischendurch, als uns schon ganz schlecht war vom vielen rohen-Teig-naschen, haben wir schnell dieses vegane Chili auf den Herd gestellt. Viel gequatscht, viel gelacht, viele Weihnachtslieder gehört (und ein bisschen gesungen), noch mehr Plätzchen, liebe Menschen und leckeres Essen – die kleinen Dinge im …

Bolognese mit gerösteten Tomaten

Wenn ich an Bolognese denke, dann verbinde ich das seit meiner kleinen Studienauszeit vor knapp zwei Jahren mit Australien. Genauer gesagt mit der Zeit, in der ich bei der wundervollsten Familie im Landesinneren von New South Wales gelebt habe, umgeben von Rapsfeldern und Schafherden auf kilometerweiten Weiden. Ich kann dann fast die drei Mädels zur Hintertür reinkommen hören, wie sie mit dem Bus von Schule und Kindergarten kommen. Oder Hütehund Mack auf der Terrasse stehen sehen, wie er mit seiner kalten und feuchten Schnauze an der Glastüre klebt und die Scheibe verschmiert. Und ich fühle mit meinen nackten Füßen den Küchenboden, weil es einem beim Kochen immer noch heißer wurde in Down Under bei 35 Grad im Schatten. Während wir dann also auf dem Trampolin im Garten gehüpft oder in rosa Tutus mit Hund Mack Vater-Mutter-Kind gespielt haben und nichts geregelt abgelaufen ist mit drei Kindern im Alter von eins bis sechs Jahren, konnte ich mich auf eine Sache immer verlassen: Die Bolognese köchelt gemütlich auf dem Gasherd vor sich hin, verbreitet ihren Geruch im ganzen Haus und wird …

Shakshuka oder auch Resteverwertung

Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, liebe ich schnelles, aber gutes Essen. Vor allem dann, wenn viel zu tun ist, ein Job dem anderen folgt und ich jetzt sofort (!) Hunger habe, dann gibt es genau zwei Lösungen: Pasta oder Hampfpampf-Pfanne. Nudeln gehen ganz klar immer und man schafft es auch, sie jeden Tag ein bisschen anders zuzubereiten – an Abwechslung fehlt es mir hier also nie so wirklich. Die Hampfpampf-Pfanne jedoch ist an Vielfältigkeit und Einfachheit nicht zu übertreffen. Olivenöl rein, Zwiebeln andünsten und dann alles rein da, was noch so im Kühlschrank und in der Küche rumschwirrt. Tadaaa – innerhalb von 20 Minuten steht ein Gericht auf dem Tisch, das sich echt sehen, riechen und schmecken lassen kann. Da ich ein bekennender Fan von Yotam Ottolenghis Küche bin, ist das hier eine kleine Anlehnung an sein Shakshuka-Rezept. In Wirklichkeit habe ich dafür aber einfach meine Vorräte geplündert. Zwiebeln in Öl auf mittlerer Hitze andünsten. Paprika, Gewürze und frische Tomaten dazugeben und unter Rühren anbraten. Dosentomaten und Wasser, Knoblauchsalz, Honig und die frischen Kräuter untermischen. Ein paar Minuten …

Pizzateig aus 2 Zutaten (echt wahr!)

Ich konnte es erst auch nicht glauben, habe die Idee wieder verworfen, das Video ein zweites Mal angeschaut und wieder den Kopf geschüttelt. Ich habe meine Neugier nicht in den Griff bekommen und musste selbst hineinbeißen. Wirklich wahr: Es funktioniert. Es schmeckt wie Pizza und nicht wie Joghurt mit Mehl. Versprochen. Traditionell gebackene italienische Pizza aus dem Steinofen ist natürlich eine Klasse für sich. Aber dieser Teig ist knusprig und weich und lecker. Wenn ihr gerne Neues ausprobiert, es (mal wieder) schnell gehen muss mit dem Abendessen oder ihr eure Freunde beeindrucken wollt: Dieses Rezept ist genau wonach ihr gesucht habt. Griechischer Joghurt und Mehl – es funktioniert, fragt mich bitte nicht wie. Die Zwiebel und eine Knoblauchzehe in Olivenöl fünf Minuten glasig andünsten. Mit den Dosentomaten ablöschen, kurz aufkochen und dann etwa 20 Minuten köcheln lassen, bis eine dickliche Tomatensauce, genannt Sugo, entsteht. Mit Zucker, Salz, Pfeffer und Oregano abschmecken. In der Zwischenzeit: Das Olivenöl, den restlichen Knoblauch und etwas Salz und Pfeffer in eine kleine Schüssel geben, zur Seite stellen. Den Ofen auf 200°C vorheizen. …

Zweierlei Galette + LOKAL – Das Kochexperiment

    Zweierlei Galette Fast so sehr wie Essen, liebe ich kleine Aufmerksamkeiten im Alltag. Ranunkeln, meine Lieblingsblumen, nach einem langen Tag, ein Ü-Ei einfach so oder eine Kleinigkeit als Mitbringsel zu einer Party. Geht ihr bald auf so eine Party oder zu einem Geburtstag, dann schenkt doch einfach diese Galette. Sie wird zwar schneller weg sein als man gucken kann. der große verschnörkelte Teller oder die schlichte weiße Platte auf der sie serviert wird aber bleibt. Und die darf der Gastgeber dann gerne behalten. Ich bin mir fast sicher, dass ihr alle Zutaten für dieses Rezept in genau diesem Moment im Haus habt – überprüft das mal. Wenn also bald ein Geburtstag oder ein Kaffeekränzchen bei Omi ansteht oder wenn ihr noch keine Idee für das Abendessen habt: Zucchinis, Auberginen, Tomaten oder anderes Gemüse, das in eurer Kühlschrankschublade liegt, eignen sich perfekt für diese Galette. Und wer den Sommer noch nicht ganz vergessen kann (oder will!), der belegt den Teig einfach mit frischen Früchten wie zum Beispiel Pfirsichen und Blaubeeren oder was eben sonst …

Kürbis-Ingwer-Suppe

Dieses Rezept habe ich auch aus Portugal mitgebracht, wo wir unter anderem bei Silvia und Pedro gewohnt haben. Am Ende eines 35 Grad heißen Tages, wo wir nichts anderes im Sinn hatten als faul am Strand rumzuliegen, zu lesen und ab und zu ein Stück Wassermelone in den Mund zu schieben, hat Silvia zum Abendessen diese Suppe gemacht. Es war viel zu warm zum Essen und trotzdem hat die Kürbis-Ingwer-Suppe perfekt gepasst: Wir haben jeden Löffel genossen, die Suppe war nicht zu heiß und hat uns angenehm satt gemacht. Theoretisch könnt ihr jeden Kürbis dafür verwenden. Ich habe letzte Woche einen Spaghettikürbis genommen, den habe ich noch nie probiert. Heute, als ich die Suppe mit meinen Cousinen gekocht habe, gab es Hokkaidokürbis. Auch sehr lecker! Dazu passt frisches Brot, einen Klecks griechischer Yoghurt, Koriander, Minze, Piment d’Espelette und ein Gläschen Weißwein – yummy!   So geht’s: Zwiebel und Knoblauch grob würfeln und in einem großen Topf in Olivenöl kräftig anbraten. Es darf schön brutzeln und an ein paar Stellen fast anbrennen, das gibt einen guten Geschmack. Den Ingwer direkt in …