Erst gestern habe ich mit einer jungen Frau gesprochen, die ich bei einer Produktion in Lech am Arlberg kennengelernt habe. Sie ist in den Bergen aufgewachsen und dort tief verwurzelt. Jetzt soll aus ihrer Leidenschaft ein Geschäft entstehen. Sie fängt unter anderem damit an, darüber zu schreiben, was sie besser kennt als ihre eigene Westentasche: die Berge, den Schnee, die Natur. Das einzige kleine Problem: Schreiben, das hat sie in dieser Form noch nie zuvor getan. Den besten Tipp, den ich als Schreiberling von einem besseren Schreiberling jemals erhalten habe, ist der, ehrlich und authentisch zu sein und in einfachen verständlichen Sätzen zu schreiben. Als würde ich meiner besten Freundin erzählen und erklären, wie Getreide zu Mehl verarbeitet wird, das deutsche Rentensystem funktioniert oder sich die Verdauungsenzyme in unserem Körper verhalten.
Das aufzuschreiben, was einen gerade beschäftigt, und einfach drauflos zu tippen. Sich keine Gedanken über Perfektion zu machen, wie ein Text auszusehen und was er zu vermitteln hat. Schreiben, schreiben, schreiben. Die Gedanken auf den Bildschirm bringen, die einen gerade eben im Kopf herumschwirren. Das habe ich ihr dann auch unaufgefordert geraten, weil mir das oftmals sehr hilft. Das ist alles leichter gesagt als getan und trotzdem funktioniert es genauso. Mit allem. Es geht doch irgendwie immer darum, genau in diesem oder jenem Moment bei sich zu sein, das Handy zur Seite zu legen und sich treiben zu lassen.
Damit ist natürlich das Schreiben an sich gemeint, wenn es keinen bestimmten Adressaten gibt oder keinen Auftraggeber, der genau weiß, was am Ende dabei herauskommen soll. Dann ist sehr viel Übung und die Routine und Ausdauer des Texters gefragt. Schön, dass es hier mit WHAT’S COOKING, LISA? um meine eigenen Überzeugungen geht, um gutes Essen, gute Gesellschaft und das schöne Leben.
Die Überzeugung meines Freundes ist Pizza. Zumindest wenn es um Essen und um die Frage, was wir uns denn heute zusammen „kochen“ möchten. Meistens bekomme ich dieselbe Antwort, eigentlich immer bin ich einverstanden. Ich hätte sehr gerne eine so tolle Tradition wie Pizza-und-Tatort-Sonntage. In der Realität ist es der Tatort oftmals leider nicht wert und Pizza gibt es dann, wenn sich der Hunger noch in Grenzen hält, wir Zeit haben, den Pizzastein sehr, sehr heiß werden zu lassen und der Teig in Ruhe gehen kann. So wie es sich gehört. Für den Pizzateig bin ich zuständig, für den Belag er.
Ich habe schon unzählige Pizzateige gemacht. Dieser hier von Gennaro via Jamie Olivers Food Tube funktioniert am besten für mich. Ich bin außerdem sehr überzeugt von Pizzasteinen: Jede einzelne Pizza wird superknusprig und braucht nur knapp 8 Minuten im Ofen – sehr, sehr geil!
Teig für 4 mittelgroße Pizzen:
500 g Mehl (00, 405 oder Vollkorn)
1 TL Salz
1 Pck. (7 g) Trockenhefe
325 ml lauwarmes Wasser
Für den Sugo:
1 Dose passierte Tomaten
2 Knoblauchzehen
Salz, Pfeffer
etwas getrockneter Oregano zum Bestreuen, optional
Nach Belieben belegen. Wichtig ist, dass ihr eure Pizza nicht überladet. Sonst wird sie nicht knusprig. In diesem Fall hatten wir folgende Zutaten. Immer wieder gut ist auch eine einfache Margeritha oder mit Rucola und Palmaschinken belegt. Mmmhhh …
2 Handvoll Parmesan, frisch gerieben
2 Handvoll Mozzarella, zerrupft
Oliven, entsteint
1 kleines Glas Sardellen
Mehl und Salz in einer großen Schüssel mischen. Wasser und Hefe kurz vermischen und zum Mehl geben. Kneten bis ein homogener Teig entsteht, etwa 5 bis 8 Minuten. Vier gleich große Kugeln formen, auf ein mit Mehl oder Weckmehl bestreutes Backblech legen, mit Mehl bestreuen und mit einem leicht feuchten Geschirrtuch etwa 2 Stunden gehen lassen.
Inzwischen den Käse reiben, die Zutaten für den Tomaten-Sugo vermengen und den restlichen Belag vorbereiten.
Den Pizzastein im Ofen auf höchster Stufe etwa eine halbe Stunde erhitzen. Habt ihr keinen Stein, trotzdem die höchste Stufe einstellen.
Die Pizzen nacheinander ausrollen (besser: mit den bloßen Händen), mit dem Sugo dünn bestreichen, Oregano darüberstreuen und mit dem Käse belegen. Übertreibt es nicht mit den restlichen Zutaten, glaubt mir. Für eine knusprige Pizza fast wie in Italien!
Etwa 8 Minuten im Backofen backen. Sofort essen. (Falls etwas übrig bleibt, am nächsten Tag kalt essen.)
*** Danke, liebes Vesuvo-Team, für die Zusammenarbeit! Ich habe den Pizzastein mit einer Dicke von 1,5 Zentimetern zugeschickt bekommen. Die Pizzen wurden knusprig, waren dabei trotzdem luftig und auch bei dem Preis von knapp 30 Euro kann man echt nicht meckern. Ich empfehle euch den Kauf also wirklich. Nicht, weil das hier eine Kooperation ist, sondern weil ich genau so eine Pizza schon seit Jahren versuche zu backen. ***
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