Alle Artikel mit dem Schlagwort: How To

Das bis jetzt beste glutenfreie Brot

Wir befinden uns gerade in einer Gelato-Pause. Pizza geht noch. Pizza UND Gelato gerade nicht mehr. Es ist ganz schön heiß in Rom, der letzte Stopp unserer Drei-Wochen-Reise in Bella Italia. Schon in Mailand hat uns die Hitze umgehauen. Im schönen Verona haben wir uns die Füße wund gelaufen und uns versehentlich in den Giardino Giusti geschlichen. In Treviso haben wir ganz zufällig ganz unglaublich gut gegessen. Venedig war überlaufen. Vom Charme der Stadt hat uns erst eine kleine gemütliche Osteria überzeugen können. In Florenz haben wir das beste Eis gegessen. In Rom das zweitbeste, ganz subjektiv betrachtet. In Pitigliano hätte ich sehr gerne eine Ferienwohnung mit einem Vorgarten voller Tomaten und Auberginen wie dem von unserem Nachbarn in Rom. Eine ausführliche Liste, wo wir geschlafen und vor allem gegessen haben, folgt. Um auf das heutige Rezept zu kommen: Glutenfrei ist natürlich so seine Sache in Italien – ein Trugschluss. Eine der besten Pizzen, die wir gegessen haben, war glutenfrei (im Ranking von meinem Freund Thomas teilt sie sich sogar den zweiten Platz mit der typisch neapolitanische Pizza von Gino Sorbillo). Zwischen …

So einfach geht Briocheteig

Ich bin ein bisschen stolz auf mein allererstes Brioche. Es ist so, wie ich es mir vorgestellt habe: dezent süß, wolkenweich, so dass es nachgibt und wieder in seine Ausgangsform zurückspringt, drückt man es zusammen. Ich glaube, das Geheimnis zu diesem Ergebnis ist die lange Gehzeit. Die Zutaten werden erst ein paar Minuten zu einem elastischen Teig geknetet. Dann wandern sie in einer gebutterten Schüssel und locker zugedeckt mit einem sauberen Küchentuch mindestens acht Stunden in den Kühlschrank – gerne auch länger. Der goldgelbe Briocheteig darf sich dann in aller Ruhe und die ganze Nacht nach links und rechts, nach oben und unten strecken. Die Zutaten verbinden sich und die Hefe vollbringt ihren Bläschenzauber. Diese lange Ruhezeit hat noch einen weiteren Vorteil: Ich hebe nicht alle zehn Minuten ungeduldig das Geschirrtuch und bin enttäuscht, weil sich kaum etwas tut. Ich lasse los und vertraue. Dass die Hefe ihre Arbeit macht und ich in der Zwischenzeit andere Dinge erledige (schlafen, arbeiten, schreiben). Schritt für Schritt, ohne ständige Kontrolle. Und am Ende kommt dabei ein zufriedener Briocheteig heraus. So wird der süße Hefeteig zur …

So einfach geht frische Pasta (+ Grünkohl-Walnuss-Pesto)

Für die Dinge, die einem wirklich wichtig sind, nimmt man sich Zeit. Ganz egal, wie voll der Terminkalender ist. Tatsächlich ist es nämlich so: Es ist ganz alleine unsere Entscheidung, zu welchen Verpflichtungen wir ja und zu welchen wir nein sagen. Macht man sich diese Tatsache  ab und zu bewusst, dann ist das ein ziemlich gutes Gefühl, wie ich finde. Als ich letztes Jahr diesen Blog gestartet habe, da habe ich mir jede Woche die Zeit genommen mindestens einen Blogpost zu schreiben. Ich habe mir überlegt, was ich kochen oder backen möchte, dann gekocht oder gebacken und alles schön fotografiert. Dann kam das Sommerloch, ich hatte irgendwie viel zu tun in München, mit neuen Freunden und dem Sommer an der Isar. Und wieder zurück in Stuttgart, wenn ich doch mal sporadisch für einen Hefeteig oder ein schnelles Mittagessen in der Küche stand, habe ich gemerkt: Neue Rezepte testen macht mir so viel Spaß. Jetzt, nach  München, nach Vietnam, nach zu viel Gilmore Girls und Die Brücke und Pause für meinen Nacken von zu viel Schreibtischarbeit, mache ich …

How to: Gemüsebrühe ohne Rezept

Wenn das Wetter so unbeständig ist wie zur Zeit, dann laufen gefühlte 99 Prozent der Menschen mit einer laufenden Nase durch die Gegend. Heute hat es Minusgrade, morgen scheint die Sonne – der Wettergott kann sich nicht entscheiden, ob es schneien oder regnen soll, und wir können uns nicht entscheiden, ob wir mit oder ohne Bommelmütze aus dem Haus gehen sollen. An solchen Tagen schlürfe ich am liebsten eine heiße Suppe mit ganz viel Gemüse, sprich ganz vielen Vitaminen, die einen zumindest glauben lassen, dass man sich etwas Gutes tut. Ich hatte noch ein paar Handvoll Gemüse zuhause, das dringend verwertet werden musste. Zwiebeln und Knoblauch liegen eh immer irgendwo bei uns rum und eine halbe getrocknete Chili war noch von der letzten heißen Schokolade übrig. Ich habe alles in einen großen Topf geworfen, angebraten, mit Wasser aufgegossen und für eine halbe Stunde köcheln lassen. Das Ziel war eine Gemüsesuppe, das Zwischenresultat meine erste selbstgemachte Gemüsebrühe, die auch noch zufällig entstanden ist. Man muss kaum etwas machen und hat am Ende eine Gemüsebrühe ohne irgendwelche Zusatzstoffe. Man weiß …

No-Knead Bread

Ich bin ganz zufällig über dieses Rezept gestolpert: ein No-Knead Bread, also einem Brot, das ohne das lange Kneten des Teiges auskommt. Ich verliere mich in letzter Zeit ziemlich oft in kulinarischen Videos, zwischen den einzelnen Zubereitungsschritten, den Einblicken in die privaten Küchen der besten Köche und Köchinnen der Welt und den eigentlich so simplen Tricks der Profis. Das Geheimnis bei diesem Rezept ist der geringe Anteil an Hefe im Vergleich zu Mehl, eine sehr lange Gehzeit von mindestens 12 Stunden und ein unglaublich heißer Bräter. Ein Bräter kostet ein bisschen, lohnt sich aber, weil man darin Gulasch, jegliche Art von Braten, zum Beispiel dieses Brot und noch unendlich viele andere Gerichte ohne viel Aufwand zaubern kann. Das Video, in dem der bekannte (und leider ehemalige) New York Times Food-Autor Mark Bittman den Bäcker Jim Lahey in seiner Backstube besucht, könnt ihr euch hier anschauen. Es ist wirklich so einfach wie es aussieht. Im Grunde genommen macht die lange Ruhezeit die ganze Arbeit und ihr habt mit ein bisschen Geduld einen zähen Teig, der Fäden zieht und lauter Bläschen gebildet …

Easy-peasy Pizzateig

Erst gestern habe ich mit einer jungen Frau gesprochen, die ich bei einer Produktion in Lech am Arlberg kennengelernt habe. Sie ist in den Bergen aufgewachsen und dort tief verwurzelt. Jetzt soll aus ihrer Leidenschaft ein Geschäft entstehen. Sie fängt unter anderem damit an, darüber zu schreiben, was sie besser kennt als ihre eigene Westentasche: die Berge, den Schnee, die Natur. Das einzige kleine Problem: Schreiben, das hat sie in dieser Form noch nie zuvor getan. Den besten Tipp, den ich als Schreiberling von einem besseren Schreiberling jemals erhalten habe, ist der, ehrlich und authentisch zu sein und in einfachen verständlichen Sätzen zu schreiben. Als würde ich meiner besten Freundin erzählen und erklären, wie Getreide zu Mehl verarbeitet wird, das deutsche Rentensystem funktioniert oder sich die Verdauungsenzyme in unserem Körper verhalten. Das aufzuschreiben, was einen gerade beschäftigt, und einfach drauflos zu tippen. Sich keine Gedanken über Perfektion zu machen, wie ein Text auszusehen und was er zu vermitteln hat. Schreiben, schreiben, schreiben. Die Gedanken auf den Bildschirm bringen, die einen gerade eben im Kopf herumschwirren. …

Die wohl aromatischste Tomatensuppe

Ich kann das mit den Neujahrsvorsätzen schon verstehen: Jeder wittert die nächste, die neue Chance. Die Chance darauf, etwas besser oder einfach das erste Mal zu machen. Und zwar richtig – wirklich! Ich glaube daran, dass es wichtig ist, manchmal neu zu starten. Nochmal an den Anfang von allem zu gehen, zurück auf Start und dann rein ins Getümmel. Ein Neustart geht immer. Und dann ist es auch ganz egal wie groß oder klein dieser Neustart ist. Ich habe mir auch etwas vorgenommen. Zwei Sachen, die mich immer ein bisschen bremsen. Die erste: Dinge anpacken. Dinge, die ich mir vornehme, einfach machen, und nicht die ganze Zeit an die Konsequenzen denken und vor allem nicht schon zu Beginn zweifeln. Ganz egal in welchem noch so kleinen oder großen Bereich in meinem Leben. Ich möchte in meiner sehr bescheidenen Freizeitreiterkarriere vorankommen. Ich möchte so viele anspruchsvolle und einfache Klassiker und andere Leckereien in der Küche testen und meine Lieblinge hier für euch sammeln, wie ich nur kann. Ich möchte schreiben und andere Projekte, die in meinem Kopf …

Meine Lieblingsplätzchen

Ich weiß das natürlich: Jeder hat seine eigenen Lieblingsplätzchen. Die, die jedes Jahr mit Mama zu Weihnachten gebacken werden, während im Hintergrund Driving Home for Christmas läuft. Die, die es beim Bäcker ums Eck gibt. Oder eben die, ohne die Weihnachten nicht dasselbe wäre. Für mich sind das auf jeden Fall Vanillekipferl. Und für mich sind sie so richtig perfekt, wenn man sie wie mit Samthandschuhen hochheben muss, weil sie sonst zu zerbrechen drohen. Nimmt man sie dann in den Mund, zerfallen sie sofort und zergehen auf der Zunge. Was bleibt ist der Geschmack von Vanille, Puderzucker und Mandeln mit einem Hauch Zimt. Weihnachten eben, wie es leibt, lebt und schmeckt.   Vanillekipferl à la Mama So geht’s: Alle Zutaten in einem Mixer oder von Hand verkneten. Zu einer Kugel formen, in Folie einschlagen und etwa eine Stunde kalt stellen. Den Backofen auf 175°C vorheizen. Von dem gekühlten Teig fingerdicke Stücke trennen, zwischen beiden Handflächen rollen und zu kleinen Hörnchen formen. Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech geben und für etwa 15 bis 20 Minuten backen. Noch warm in …

Bloggerkochen mit Vegankoch Christian Weber

„Es gibt immer ein Problemkind“, sagt er und schaut mich schief von der Seite an, als ich mich bemerkbar mache um eine Frage zu stellen. Aber das macht nichts, denn wir stehen in der Kochschule von Christian Weber von kontrastreich, Vegankoch und selbsternannter cooler Typ. Wir, das sind zehn glückliche Blogger, die beim Kochkurs von Christian über ein Gewinnspiel im Rahmen der Messe veggie & frei von mitmachen dürfen. Da ich ja immer für Ehrlichkeit bin, gebe ich mal kurz meine Gedanken zum Kochkurs letzten Freitag preis. Ich war unmotiviert und todmüde, da ich am gleichen Tag in den fünften Stock umgezogen bin, und ich habe folgende Erwartung gehabt: Vegan = Ersatzprodukte = Tofu. Völlig naiv und von Vorurteilen belastet und das, obwohl ich größtenteils vegetarisch und vegan koche und backe und das niemals mit irgendeiner Art von Soja. Christian Weber ist zwar ein ziemlich cooler Typ, er ist mal abgesehen davon aber auch ein ziemlich netter Typ. Und er hat zudem ziemlich was auf dem Kasten, wenn es um reichhaltige vegane Küche geht. Für ihn …

Bolognese mit gerösteten Tomaten

Wenn ich an Bolognese denke, dann verbinde ich das seit meiner kleinen Studienauszeit vor knapp zwei Jahren mit Australien. Genauer gesagt mit der Zeit, in der ich bei der wundervollsten Familie im Landesinneren von New South Wales gelebt habe, umgeben von Rapsfeldern und Schafherden auf kilometerweiten Weiden. Ich kann dann fast die drei Mädels zur Hintertür reinkommen hören, wie sie mit dem Bus von Schule und Kindergarten kommen. Oder Hütehund Mack auf der Terrasse stehen sehen, wie er mit seiner kalten und feuchten Schnauze an der Glastüre klebt und die Scheibe verschmiert. Und ich fühle mit meinen nackten Füßen den Küchenboden, weil es einem beim Kochen immer noch heißer wurde in Down Under bei 35 Grad im Schatten. Während wir dann also auf dem Trampolin im Garten gehüpft oder in rosa Tutus mit Hund Mack Vater-Mutter-Kind gespielt haben und nichts geregelt abgelaufen ist mit drei Kindern im Alter von eins bis sechs Jahren, konnte ich mich auf eine Sache immer verlassen: Die Bolognese köchelt gemütlich auf dem Gasherd vor sich hin, verbreitet ihren Geruch im ganzen Haus und wird …