Alle Artikel mit dem Schlagwort: Schönes Leben

Mandel-Ricotta-Tarte mit Ananas

Obwohl ich für so ziemlich alles Kulinarische zu haben bin, läuft mir bei so manchen Lebensmitteln nicht direkt das Wasser im Mund zusammen. Marzipan zum Beispiel. Und leider auch Ananas. Sie ist süß, sie hat keine Kerne und ist erfrischend, trotzdem ziehe ich ihr jede andere Frucht vor (ganz oben auf der Liste: Wassermelone, Blaubeeren, Erdbeeren). Mein lieber Freund Marcel von voll gut & gut voll sieht das ein bisschen anders. Bei ihm ganz oben auf der Liste: Ananas. Obwohl ich anmerken möchte, dass er die Frucht neben ihrem Geschmack vor allem wegen ihres schönen Äußeren sehr ansprechend findet. Er ist Design-Freak und optischer Perfektionist. #loveyoumarci Ganz kurz, um alles auf den Punkt zu bringen: Sein Blog voll gut & gut voll wird diesen Monat ein Jahr, sein Logo besteht aus einer Ananas, am ersten Geburtstag wird deswegen eine Ananas-Party gefeiert und ich springe über meinen Schatten und meinen Geschmack, lasse dafür Freundschaft walten und backe ihm aus gegebenem Anlass einen Ananaskuchen. Ich mag ihn wirklich sehr, diesen Marcel. Diese Tarte habe ich schon einmal nach …

Mandeltarte mit Orangenaroma

In der Küche stehen, das macht mich glücklich und vor allem ruhig. Wenn mir viel im Kopf rumgeht, meine To-do-Liste zu lang ist oder ich im Gegensatz dazu gerade überhaupt nicht weiß, was ich mit mir anstellen soll, dann backe ich am liebsten. Es kommt dann nicht so sehr darauf an, was gebacken wird. Ein Brot bringt mich genau so auf den Boden der Tatsachen zurück wie ein saftiger Kuchen. Und während in meinem Ofen etwas Leckeres vor sich hinbackt, stehe ich vor der Küchenbalkontür mit einer Tasse Tee in der Hand und schaue auf die Hinterhöfe von Stuttgart-West. Das Rezept soll simpel sein, eine zu lange Zutatenliste ist mir in solchen Momenten schon zu viel Stress. Am besten habe ich alles in meinem kleinen überfüllten Backfach im Vorratsschrank zweites Fach von unten. Für Rührkuchen bin ich immer gerüstet. Dieses hier kommt mit einem feinen Orangenaroma, ist saftig und leicht und passt deswegen zu jedem Anlass. Das Rezept ist aus dem Buch Happy Baking Glutenfrei, das Wanderbuch, das die liebe Karen schon seit Januar auf Reisen schickt. Vielleicht kann ich euch mit diesem …

Spargel mit Radieschen-Butter und knusprigen Kartoffeln

Spargelzeit heißt bei uns Familienzeit. Früher, als ich noch Zuhause gelebt habe, gab es gefühlt jeden Tag Spargel. Heute nehmen wir diese Zeit als einen Vorwand uns regelmäßig um einen Tisch zu setzen. Normalerweise werden dazu Schinken, Sauce Hollandaise und Kartoffeln serviert. Letzten Sonntag, um Mama (und Papa) zu feiern, habe ich mal etwas neues versucht: weißer Spargel mit Radieschen-Butter und knusprigen und goldbraunen zerdrückten Kartöffelchen. Was ich an meinen Eltern sehr, sehr schätze und wofür ich sehr dankbar bin: Sie haben mich immer machen lassen. Es war meine Entscheidung, ob und welches Instrument ich spielen (Querflöte, Klavier und bald nichts mehr), welchen Sport ich treiben (Tanzen, Volleyball und Reiten) und was ich aus meinem Leben machen möchte (Ausbildung oder Studium, Handwerk oder Geisteswissenschaft). Manchmal, in sehr selbstkritischen Phasen, dachte ich mir: Sagt mir doch einfach, was ich mit meinem Leben anstellen soll! Dann habe ich einfach das gesagt, was in meinem Kopf umherschwirrt. Dass ich nicht weiß, wohin es für mich gehen soll, dass ich das Schreiben und die Menschen, denen ich dadurch begegne, …

Chia-Pudding (wie er jedem schmeckt)

Ich bin ein großer Fan von Ferdinand von Schirach und seinem Schreibstil. Er geht geschickt mit Worten um, schreibt klar und geradlinig, in einfachen, kurzen Sätzen, ohne unnötig zu verkomplizieren. Seine Bücher habe ich verschlungen, zum Beispiel „Verbrechen“, das das ZDF auch verfilmt und 2013 erstmals ausgestrahlt hat. In dem Kapitel beziehungsweise der Folge „Fähner“ geht es um einen Arzt, der von seiner Frau vor allem verbal terrorisiert wird. Vorwürfe, Anschuldigungen und Beleidigungen sind Alltag, manchmal bekommt er auch die Faust zu spüren. Der Arzt wiederum entgegnet nie etwas, lässt alles über sich ergehen, sucht alle Fehler bei sich und versucht es nächstes Mal besser zu machen. Natürlich kann er es seiner Frau niemals recht machen. Sie ist durchgehend schroff, undankbar und richtig fies. Sie ist unzufrieden, macht ihr Glück von ihm abhängig. Am Ende wird der sanfte Arzt zum Mörder. Letzten Samstag saß ich im Zug in Richtung Köln zu meiner sehr guten Freundin Hannah, die dort studiert. Ich saß in Fahrtrichtung auf einem der Vierer-Sitze mit Tisch in der Mitte. Ab Essen setzte sich mir ein älteres Ehepaar gegenüber und …

Pizza mal Zwei – mit Spargel und Schalotten oder Salbei und Walnüssen

Dieser braune, flüssige und eigentlich sehr fieser Geschmacksverstärker, der in kaum einem Haushalt fehlt, darf auch in keinem deftigen Essen meines Vaters fehlen. Er schüttet diese Brühe in Eintöpfe, Nudelgerichte, auf sein wachsweiches Frühstücksei (ich gebe zu, ich mache das auch)… und das jedes einzelne Mal ohne das Gericht vorher auf seine Würzigkeit zu testen. Er weiß immer schon vorher, dass es auf jeden Fall an Salz fehlt. Ob das jetzt an seinen kaputten Geschmacksknospen liegt oder daran, dass jeder andere keine Ahnung vom Kochen hat – keine Ahnung. Als ich in diese beiden weißen Pizzen gebissen habe, wusste ich sofort: Mein Papa Rudi würde seinen Kumpel M. im Schrank stehen lassen. Und das vielleicht Beste daran: Ich habe keineswegs ein halbes Kilo Salz auf den Pizzaboden geschüttet. Das intensive Aroma, der gute Geschmack kommt von frisch geriebenem Parmesan, geröstetem Salbei, gedünsteten Schalotten, Zwiebeln und Knoblauch auf der einen Pizza und von feinen Streifen grünem Spargel auf der anderen. Pizza mit gedünsteten Zwiebeln und Schalotten, Walnüssen und Salbei nach FOOD52 1 EL Olivenöl 1 mittelgroße …

Getestet: die FOODIST Gourmet Box

Ich bin ein Genießer, vor allem, wenn es um Essen geht. Ich esse meinen Lieblingsvanillejoghurt mit der falschen Seite vom Löffel, weil er dann nicht so schnell leer ist. Ich lutsche Schokolade. Und Chips knabbere ich in Mini-Happen mit meinen Schneidezähnen. Letzten Monat durfte ich die Foodist Gourmet Box testen und ich habe mich gefreut, wie ein kleines Kind. Foodist verschickt Boxen mit ausgewählten Delikatessen für eben solche oder ähnliche Genießer wie mich. Abonnenten bekommen jeden Monat ein Überraschungspaket zugeschickt. Gefüllt ist es mit lauter kleinen und besonderen Leckereien, auf die man im besten Fall bisher noch nicht selber gestoßen ist. Und dann trägt der Postbote genau so ein Päckchen zu mir in den fünften Stock… Gemüsechips von Corkers waren zum Beispiel darin, meine Lieblingschips. Kannte ich zwar schon vorher von einer anderen Marke, habe ich aber mindestens genauso genossen, wie beim allerersten Mal. Rote Beete, Süßkartoffel, Pastinake und Karotte – vielleicht für den Kopf ein bisschen gesünder als andere Chips. Sie sind knusprig und salzig und ölig, genau wie Chips eben zu sein haben. I like. Ginger Beer von Cornish Orchards …

Kokos-Schokoladen-Tarte + „Schreiben tut weh“

Es ist gerade 0 Uhr durch als ich das hier schreibe und viel zu spät dafür, dass mein Wecker in ein bisschen mehr als sechs Stunden klingelt. Sechs Stunden Schlaf sind zu kurz. Ich brauche acht, mindestens sieben. Dann bin ich ausgeschlafen und ausgeglichen. Schlaf macht so viel aus. Klar: Schlafen kann man, wenn man tot ist, blabla… Manchmal mag das ja stimmen, wenn ich viel arbeite, stimmt es auf keinen Fall. Ich stehe unter der Woche gerne früh auf. Ich mag es, vor allen anderen wach zu sein, dann ist immer alles so still, auch mitten in der Stadt. Erstmal einen heißen Tee trinken, Sport machen oder direkt auf die Yogamatte hüpfen. Dann bin ich motiviert für den Tag, als hätte ich morgens um acht Uhr schon so viel geschafft, wie manche bei ihrem 9-bis-5-Job nicht. Das alles setzt aber genügend Schlaf voraus. Dann geht es mir gut. Ich liege also gerade in meinem frisch bezogenen Bett in grau-weiß gestreifter Bettwäsche mit einer lauwarmen Wärmflasche auf meinem Bauch und dem Laptop auf den Knien …

Omas Liebling: Butterkuchen

Meine Oma ist ein komischer Kauz und ich liebe sie über alles. Seit ich denken kann, trägt sie den gleichen pink-metallenen Nagellack auf ihren langen Fingernägeln – sie lackiert und repariert abgebrochene auch mit über 80 Jahren immer noch selber. Zum Frisör geht sie jeden Mittwoch, damit ihre kurzen violetten Locken auch richtig sitzen. Sie zieht immer eine etwas zu intensive Parfümwolke hinter sich her und sie pafft nur, rauchen ist etwas anderes, und dann auch nur diese langen, dünnen Menthol-Zigaretten. Eine ziemliche Diva meine Oma, fällt mir gerade beim Schreiben auf. Und auch wenn man ihr das Alter an ihrem immer kleiner werdenden Körper, nicht aber an ihrem geistigen Zustand, so langsam ansieht, verliert sie ihren intelligenten Humor, ihre amüsant schnippische Art und ihren Hunger nach den süßen Dingen des Lebens einfach nicht. Mit genau dieser Art bringt sie ihre beiden Töchter, meine Mutter und Tante, zwar regelmäßig auf die Palme, aber trotzdem: schon immer ein sehr großes Vorbild, diese Oma Irina. Sie macht ihr Ding und sagt und tut genau das, wonach sie …

Von Hirschen, Fleischbällchen und Apple Crumble

Wenn es um besondere Anlässe geht oder ich Gäste zu uns nach Hause eingeladen habe, dann mache ich mir oft schon Tage vorher (Wochen wäre übertrieben) Gedanken, was an besagtem Tag auf den Tisch kommen soll. Besonders muss es sein, nicht „nur“ Spaghetti Bolognese, und irgendwie soll es dann schon etwas geben, das ich noch nie zuvor gemacht habe. Das stresst mich ein bisschen, ich mache mir sowieso immer viel zu viele Gedanken. Deswegen bin ich meine Einladung von Lisa (bloggt unter WOLF CLUB) in den Jägercampus völlig entspannt angegangen – ganz entgegen meiner eigentlichen Persönlichkeit. „Sollen“ und „müssen“ wurden aus dem Wortschatz verbannt und es gab einfach genau das, was ich mir auch mal gerne nur für mich kochen würde: Pasta mit Fleischbällchen. Und zum Nachtisch Apple Crumble. Fast Spaghetti Bolo, aber nur fast. Und Äpfel habe ich auch noch nie mit einer Knusperkruste im Ofen gebacken – perfecto! Manchmal sind die einfachen Dinge im Leben die schönsten. Und in diesem Fall die leckersten. In der WG angekommen, war ich erstmal ein wenig baff: Ich hätte nichts dagegen, …

Würziger Karottenkuchen mit Knusperkruste

*Dieser Beitrag enthält Werbung Von Zuhause ausziehen fühlte sich zu Beginn gleichzeitig aufregend und komisch an. Aufregend, weil erste eigene Bude mitten in Stuttgart, meine Mitbewohnerin ist meine supercoole Cousine und ich kann machen worauf ich Lust habe. Komisch, weil auf einmal selber Miete zahlen, Verantwortung übernehmen und plötzlich fehlt die kleine Schwester irgendwie doch. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich gerade genau in dieser Phase um die 23 Jahre befinde, in der es in die Arbeitswelt übergeht, wo es heißt erwachsen zu werden. Während Schule und Studium lebt man noch in dieser kleinen Blase, in der sich die Eltern um die ernsten Dinge des Lebens kümmern. Jetzt heißt es sich selber durch das Versicherungs-Wirrwarr zu kämpfen. Es liegt allein an mir, ob ich meinen Lebensstandard beibehalte: gute Lebensmittel, kleinere und größere Urlaube, sich ab und zu mal was gönnen, essen und trinken gehen und sich dabei vor allem keine Sorgen ums Geld machen. Am Anfang haben mich ab und zu kleinere und größere Nervenzusammenbrüche überrascht. Zurückgehen aber war und ist keine Option: Ab …