Chefs, More, Stories
Kommentare 3

Kokos-Schokoladen-Tarte + „Schreiben tut weh“

Es ist gerade 0 Uhr durch als ich das hier schreibe und viel zu spät dafür, dass mein Wecker in ein bisschen mehr als sechs Stunden klingelt. Sechs Stunden Schlaf sind zu kurz. Ich brauche acht, mindestens sieben. Dann bin ich ausgeschlafen und ausgeglichen. Schlaf macht so viel aus. Klar: Schlafen kann man, wenn man tot ist, blabla… Manchmal mag das ja stimmen, wenn ich viel arbeite, stimmt es auf keinen Fall.

Ich stehe unter der Woche gerne früh auf. Ich mag es, vor allen anderen wach zu sein, dann ist immer alles so still, auch mitten in der Stadt. Erstmal einen heißen Tee trinken, Sport machen oder direkt auf die Yogamatte hüpfen. Dann bin ich motiviert für den Tag, als hätte ich morgens um acht Uhr schon so viel geschafft, wie manche bei ihrem 9-bis-5-Job nicht. Das alles setzt aber genügend Schlaf voraus. Dann geht es mir gut.

Ich liege also gerade in meinem frisch bezogenen Bett in grau-weiß gestreifter Bettwäsche mit einer lauwarmen Wärmflasche auf meinem Bauch und dem Laptop auf den Knien und frage mich, warum ich mir das so oft antue: todmüde sein, meine To-Dos bis auf den letzten Drücker aufschieben, um dann bis spät in die Nacht Geschichten zu schreiben. Eigentlich ergibt es keinen Sinn, andererseits wirkt das Wort „Deadline“ jedes Mal aufs Neue Wunder. Ich fühle mich die meiste Zeit sehr unproduktiv, wenn es um meine Texte geht. Und dann gibt es da diese spannenden und tollen Momente – wie gerade – in denen ich eine Idee in ein paar vergleichsweise wenigen Minuten herunterschreibe. Auf diese kleinen Momente baue ich inzwischen, ich vertraue darauf und es funktioniert.

DSCN2713

Passend dazu, habe ich erst letztens diesen Text gelesen und mich sehr verstanden gefühlt. Schön zu wissen, dass ich nicht alleine bin. Vor allem mit diesen „aber leider bin ich manchmal richtig faul und würde am liebsten den ganzen Tag aus dem Fenster schauen“-Momenten. Und: „Ich leide also grundsätzlich an vielem und beim und vorm Schreiben besonders und schiebe es deshalb auch meist irre lang raus und schaffe in der Konsequenz viel weniger, als ich meinen eigenen Ansprüchen nach gerne schaffen würde. Anstrengend!“

Wenn sich bei mir also diese Aufschieberitis einschleicht, dann finde ich mich oft auf irgendwelchen Foodseiten oder in der Küche wieder. Letzte Woche erst habe ich diesen neuen Blog entdeckt und dann diese inspirierte Schokoladentarte mit Kokosmilch, einem Kokosboden, getoppt mit gebrannten Mandeln und Fleur de Sel gebacken: nicht zu süß, nicht zu bitter, sondern genau die richtige Balance zwischen Zartbitterschokolade, Karamell und groben Salzflocken.

Jetzt bin ich zwar noch müdererer…, aber zufrieden mit mir und meinem Geschreibsel. Und der Wecker klingelt morgen einfach mal ein bisschen später.

DSCN2729 DSCN2733

Kokos-Schokoladen-Tarte (natürlich laktose- und glutenfrei)

abgewandelt von Sam von Love, Cake

Für die Kruste:

1 EL Kokosöl, geschmolzen
300 g Kokosraspeln, ungesüßt
150 g Zucker
4 Eiweiß, Größe L
1/4 TL Salz

Für die Füllung:

250 g Zartbitterschokolade, grob gehackt
1 Dose Kokosmilch
2 Eier, Größe L
1 EL Vanilleextrakt
1/4 TL Salz

Für das Topping:

170 g Zucker
2 EL Wasser
130 g ganze Mandeln
etwas grobes Salz

Ofen auf 180°C vorheizen. Eine runde Tarteform mit dem Kokosöl einreiben. Zutaten für die Kruste in eine Schüssel geben, gut vermischen und dann in die Form geben. Gleichmäßig verteilen und andrücken, auch den Rand hoch. Für etwa 25 Minuten backen, bis die Kruste goldbraun wird.

Hitze auf 160°C reduzieren. Kokosmilch in einem Topf bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen. Die Schokolade in eine Schüssel geben, die heiße Kokosmilch drübergießen und umrühren, bis sich die Schokolade aufgelöst und sich mit der Milch verbunden hat. Eier, Vanille und Salz untermixen und dann in die Kruste geben.

Die Tarte etwa 15 bis 20 Minuten backen, bis die Masse gerade so fest ist. Wenn ihr an der Form rüttelt, sollte sie sich noch leicht bewegen. Aus dem Ofen nehmen und komplett auskühlen lassen.

Jetzt die gebrannten Mandeln vorbereiten. Ein Backblech mit Backpapier belegen und zur Seite stellen. Zucker und Wasser auf mittlerer Flamme/Hitze erhitzen, bis eine karamellfarbene Masse entsteht, die Pfanne dabei immer wieder hin- und herkippen. Das dauert etwa 5 Minuten, die Masse glänzt. Mandeln dazugeben und unterrühren. Die Zuckermasse wird erst bröselig und matt, dann wieder geschmeidig und glänzend. Dann auf dem Backpapier verteilen und komplett hart und kalt werden lassen.

Kurz vor dem Servieren die gebrannten Mandeln grob zerhacken und gemeinsam mit einer Prise grobem Salz auf der Tarte verteilen. Geniiiießen!

IMG_9013

3 Kommentare

  1. katharina sagt

    cannot wait!!! 🙂
    umluft oder ober/unterhitze?
    habe neulich den herrlichen butterkuchen deiner oma gebacken, mit umluft, und er ist etwas trocken geworden…
    danke für dein feedback 🙂

    • Lisa sagt

      :-))) immer ober-/unterhitze, wenn nichts dabei steht. liebe grüße + danke fürs nachbacken!! <3

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*