Alle Artikel mit dem Schlagwort: Cremig

Einkornrisotto mit Pilzen und Rucolaschaum

Geduld bedeutet in irgendeiner Form immer warten und das ist langweilig. Man kommt nicht voran, steht irgendwie auf der Stelle. So fühlt es sich zumindest an. Schon seit längerer Zeit warte ich darauf, bis mir endlich einfällt, was ich mit meinem Leben denn noch so anstellen möchte. Ich wartete auch auf Weihnachten. Dann darauf im Februar endlich meine Gastfamilie in Australien zu besuchen. Und zwischendurch immer wieder auf die richtigen Worte. Wartete ich auf eine Erleuchtung? Fragt mich nicht, ich weiß es nicht. Was ich weiß: Ich war ein bisschen verloren (wie wir alle manchmal), aber nicht völlig verloren und rappelte mich wieder auf. Es tut sich was. Ich warte manchmal trotzdem noch, dann gehe ich aber los. Ich lerne und will mehr wissen. Dazu kann ich euch hoffentlich bald mehr erzählen. Was ich endlich noch weiß im Bezug zu der langen Flaute auf meinem Blog: Es mangelte nie und mangelt immer noch nicht an Rezeptideen, eine Schreib-/Kopfblockade ist der Grund. Ich koche oder/und backe jeden Tag und liebe es wie eh und je. Meine Muss-ich-unbedingt-kochen-oder-backen-Liste ist endlos lang und …

Schnelle Vanille-Mascarpone-Creme

Bevor dieses wirre und irre Jahr zu Ende geht, möchte ich mich doch noch einmal zu Wort melden. Gerade habe ich mit einer Freundin das Silvesteressen geplant (es gibt Lasagne und Spekulatius-Tiramisu). Und dann dachte ich: Vielleicht seid ihr genau so früh oder noch später dran als wir. Und vielleicht habt ihr euch freiwillig per Handzeichen gemeldet, als es darum ging, wer den Nachtisch mitbringt. Gerade war doch noch Silvester und schon steht der Jahreswechsel an. Für diejenigen unter euch also habe ich etwas Süßes in meinem Fotoalbum gefunden. Ich habe diese Creme schon einmal bei meinem ersten Dinner im Oben Studio serviert. Mascarpone und Vanille passt wunderbar zu Apple Crumble und noch besser zu lauwarmem (und dem einfachsten) Schokoladenkuchen. Und, wenn es besonders schnell gehen soll, dann schmeckt dieses Dessert auch herrlich so pur wie es ist. Wer mag, der streut jetzt noch ein paar getrocknete Blüten darüber. Die müssen aber auf keinen Fall sein. In diesem Sinne: Was war das für ein Jahr! Wir sehen, lesen und hören uns 2017. Dankedankedanke fürs Lesen, Liken, Kommentieren, …

Artischocken mit Ei-Dip

An Pfingsten ging es für mich und meine Familie für zwei Wochen nach Südfrankreich. Wir bewegten uns kaum. Für mehr als morgens zur Boulangerie um die Ecke und nach dem ersten frischen Baguette direkt zum Strand reichte es oft nicht. Das ist auch gut so. Jeden zweiten Tag machten wir uns vielleicht auf zum Wochenmarkt in eines der umliegenden, malerisch auf Hügeln gelegenen Dörfer – Meerblick und Croissant plus Café au lait zum Tunken inklusive. Und manchchmal, um 11 Uhr nach dem Frühstück, schafften es alle Cousinen zur Aquagymnastik. Das wiederum kam inklusive jungem, braungebranntem Animateur in Shorts, Muskelshirt und Sonnenbrille mit verspiegelten Gläsern. Und Clubmusik, Schwimmwürsten und die immer gleiche kleine Gruppe Rentner natürlich. Abends tranken wir nach einem frühen Abendessen unseren kühlen Weißwein mit Eiswürfeln (im Urlaub ist fast alles erlaubt) am leeren Strand und spielten „Schwimmen“ auf unseren Handtüchern. Es gab dann „moules frites“ in Weinsauce, also Miesmuscheln mit Pommes. Oder eben Artischocken mit Ei-Dip, ein leichtes Essen an heißen Abenden, das ratzfatz zubereitet ist, nach einem Pi-mal-Daumen-Rezept meiner Tante Claudia. Und wenn ich an solche …

Chia-Pudding (wie er jedem schmeckt)

Ich bin ein großer Fan von Ferdinand von Schirach und seinem Schreibstil. Er geht geschickt mit Worten um, schreibt klar und geradlinig, in einfachen, kurzen Sätzen, ohne unnötig zu verkomplizieren. Seine Bücher habe ich verschlungen, zum Beispiel „Verbrechen“, das das ZDF auch verfilmt und 2013 erstmals ausgestrahlt hat. In dem Kapitel beziehungsweise der Folge „Fähner“ geht es um einen Arzt, der von seiner Frau vor allem verbal terrorisiert wird. Vorwürfe, Anschuldigungen und Beleidigungen sind Alltag, manchmal bekommt er auch die Faust zu spüren. Der Arzt wiederum entgegnet nie etwas, lässt alles über sich ergehen, sucht alle Fehler bei sich und versucht es nächstes Mal besser zu machen. Natürlich kann er es seiner Frau niemals recht machen. Sie ist durchgehend schroff, undankbar und richtig fies. Sie ist unzufrieden, macht ihr Glück von ihm abhängig. Am Ende wird der sanfte Arzt zum Mörder. Letzten Samstag saß ich im Zug in Richtung Köln zu meiner sehr guten Freundin Hannah, die dort studiert. Ich saß in Fahrtrichtung auf einem der Vierer-Sitze mit Tisch in der Mitte. Ab Essen setzte sich mir ein älteres Ehepaar gegenüber und …

Kokos-Schokoladen-Tarte + „Schreiben tut weh“

Es ist gerade 0 Uhr durch als ich das hier schreibe und viel zu spät dafür, dass mein Wecker in ein bisschen mehr als sechs Stunden klingelt. Sechs Stunden Schlaf sind zu kurz. Ich brauche acht, mindestens sieben. Dann bin ich ausgeschlafen und ausgeglichen. Schlaf macht so viel aus. Klar: Schlafen kann man, wenn man tot ist, blabla… Manchmal mag das ja stimmen, wenn ich viel arbeite, stimmt es auf keinen Fall. Ich stehe unter der Woche gerne früh auf. Ich mag es, vor allen anderen wach zu sein, dann ist immer alles so still, auch mitten in der Stadt. Erstmal einen heißen Tee trinken, Sport machen oder direkt auf die Yogamatte hüpfen. Dann bin ich motiviert für den Tag, als hätte ich morgens um acht Uhr schon so viel geschafft, wie manche bei ihrem 9-bis-5-Job nicht. Das alles setzt aber genügend Schlaf voraus. Dann geht es mir gut. Ich liege also gerade in meinem frisch bezogenen Bett in grau-weiß gestreifter Bettwäsche mit einer lauwarmen Wärmflasche auf meinem Bauch und dem Laptop auf den Knien …

Gratinierter Chinakohl

Schon mal Chinakohl zubereitet? Ich noch nie – bis ich diesen Kopf von der letzten LOKAL-Tour mitgebracht habe. LOKAL – Das Kochexperiment ist ein Koch-Projekt, bei dem es um regionale und lokale Lebensmittel geht. Ich bin ein Teil davon, unendlich dankbar dabei zu sein und stolz auf das, was unser Team schon alles geschafft hat. „Das ganze Tier“, das ist das Motto von Bio-Koch Simon Tress und Bio-Pionier Georg Schweisfurth. Es wird nichts verschwendet. Auch nicht das Gemüse, das von leidenschaftlichen und wirklich hart arbeitenden Landwirten über Monate gepflegt wurde. Wenn Chinakohl übrig ist, dann wird eben Chinakohl zubereitet. Mein Wunsch war, dass das Gericht mit wenig Zutaten und minimalem Aufwand auf dem Tisch stehen kann. Das waren die Anforderungen an das Rezept, das ich an einem düsteren und verregneten Mittwochabend machen wollte. Ich habe es ein bisschen an mich und die Zutaten in meinem Kühlschrank angepasst und das ist dabei herausgekommen. Schmeckt vor allem toll zu Brot, mit dem man dann die würzige Sahnesoße auftunken kann. Zutaten für zwei Personen: 1 Zwiebel, fein gehackt 1 Knoblauchzehe, fein gehackt …

Smoothie-Bowl mit Banane und Erdnussmus

Frühstücken war für mich in meiner Schulzeit der blanke Horror. Mein Vater musste mich zu einem Löffel Müsli am Morgen zwingen. Und wenn ich nicht aus dem Bett kam und mich dann ganz fix für die Schule fertig gemacht habe, dann habe ich mich, sehr selten zwar, aber manchmal, auch mit leerem Magen auf den Weg gemacht. Fünf Minuten musste ich jeden Morgen schlaftrunken in die Schule laufen. Aufgewacht bin ich zur zweiten Stunde. Und mein Magen dann auch. Zum Glück war auf Papa immer Verlass und das Käsebrot lag in meiner Vesperbox bereit. Wenn er selber sehr müde war, dann hat er sein eigenes Frühstück zwar nie ausgelassen, uns aber ein bisschen Kleingeld in den Schulranzen gepackt. Das waren kulinarisch gesehen die besten Pausen: am Kiosk gab es dann Snickers und Dutch zu kaufen, ein Tafelbrötchen mit einem zerquetschten Schokokuss dazwischen. Ich habe es geliebt, seit meiner Schulzeit aber nie wieder gegessen. Wenn ich heutzutage abends schlafen gehe, dann freue ich mich schon auf das Frühstück. Auf Joghurt mit frischen Blaubeeren, Knuspermüsli mit Bananen und Hafermilch, knusprigen Avocadotoast, …

Spaghetti alla Carbonara

Bei Spaghetti Carbonara – alla Carbonara – scheiden sich die Geister. Ich muss zugeben: Ich bin immer davon ausgegangen, dass Spaghetti alla Carbonara gleichzusetzen sind mit Mamas Spaghetti mit Schinken-Sahne-Soße. Bis ich in der provisorischen Küche im Kofferraum unseres australischen Camper-Vans in die Kunst eingewiesen wurde, die Eier mit großzügigen kreisenden Bewegungen erst unterzurühren, wenn die Flamme des Gaskochers aus ist damit am Ende kein Gericht alla Irgendwas-mit-Nudeln-und-Rührei dabei herauskommt. Es war schon dunkel und schüttete in Strömen als wir nach stundenlanger Fahrt endlich einen Parkplatz am Rande eines Parkes gefunden hatten, uns zu viert hungrig unter die geöffnete Kofferraumtür quetschten und dem Speck zuschauten wie er goldbraun und kross wurde. Der Schlüssel zu leckeren Spaghetti alla Carbonara: aus wirklich guten und frischen Zutaten wird ein wirklich gutes, authentisches Gericht. Je weniger Zutaten und je simpler ein Rezept wirkt, desto mehr Leute scheinen eine Theorie darüber zu habe, wie der maximale Geschmack herauszuholen ist. Ob jetzt Guanciale, Pancetta oder Bauchspeck aus Deutschland, Knoblauch, Petersilie und grüne Erbsen ja oder nein – für mich zählt diese …

Die geilste Guacamole

Avocados haben den Hype verdient, der um sie gemacht wird. Man kann sie auf seinen Toast schmieren, als Pesto umfunktionieren und zu Tortillachips snacken. Ich bin also Fan. Alles was man für eine geile Guacamole braucht: Reife Avocados, Knoblauch, Salz, Pfeffer, Chili und Zitrone. Die entnommenen Avodacokerne dienen für die längere Haltbarkeit und als Schutz vor braunen Verfärbungen.   Avocados halbieren, entkernen und das Fruchtfleisch in eine Schüssel geben. Mit einer Gabel oder einem Kartoffelstampfer zerdrücken. Zitronensaft, Tomaten, Knoblauch und Chili dazugeben und gut vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und auf frisches Brot schmieren – sehr, sehr geil! Den Rest in eine Schüssel geben, die Avocadokerne in die Guacamole drücken, mit Frischhaltefolie abdecken und im Kühlschrank lagern.

Kürbis-Ingwer-Suppe

Dieses Rezept habe ich auch aus Portugal mitgebracht, wo wir unter anderem bei Silvia und Pedro gewohnt haben. Am Ende eines 35 Grad heißen Tages, wo wir nichts anderes im Sinn hatten als faul am Strand rumzuliegen, zu lesen und ab und zu ein Stück Wassermelone in den Mund zu schieben, hat Silvia zum Abendessen diese Suppe gemacht. Es war viel zu warm zum Essen und trotzdem hat die Kürbis-Ingwer-Suppe perfekt gepasst: Wir haben jeden Löffel genossen, die Suppe war nicht zu heiß und hat uns angenehm satt gemacht. Theoretisch könnt ihr jeden Kürbis dafür verwenden. Ich habe letzte Woche einen Spaghettikürbis genommen, den habe ich noch nie probiert. Heute, als ich die Suppe mit meinen Cousinen gekocht habe, gab es Hokkaidokürbis. Auch sehr lecker! Dazu passt frisches Brot, einen Klecks griechischer Yoghurt, Koriander, Minze, Piment d’Espelette und ein Gläschen Weißwein – yummy!   So geht’s: Zwiebel und Knoblauch grob würfeln und in einem großen Topf in Olivenöl kräftig anbraten. Es darf schön brutzeln und an ein paar Stellen fast anbrennen, das gibt einen guten Geschmack. Den Ingwer direkt in …