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Würziger Karottenkuchen mit Knusperkruste

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Von Zuhause ausziehen fühlte sich zu Beginn gleichzeitig aufregend und komisch an. Aufregend, weil erste eigene Bude mitten in Stuttgart, meine Mitbewohnerin ist meine supercoole Cousine und ich kann machen worauf ich Lust habe. Komisch, weil auf einmal selber Miete zahlen, Verantwortung übernehmen und plötzlich fehlt die kleine Schwester irgendwie doch.

Vielleicht liegt es daran, dass ich mich gerade genau in dieser Phase um die 23 Jahre befinde, in der es in die Arbeitswelt übergeht, wo es heißt erwachsen zu werden. Während Schule und Studium lebt man noch in dieser kleinen Blase, in der sich die Eltern um die ernsten Dinge des Lebens kümmern. Jetzt heißt es sich selber durch das Versicherungs-Wirrwarr zu kämpfen. Es liegt allein an mir, ob ich meinen Lebensstandard beibehalte: gute Lebensmittel, kleinere und größere Urlaube, sich ab und zu mal was gönnen, essen und trinken gehen und sich dabei vor allem keine Sorgen ums Geld machen.

Am Anfang haben mich ab und zu kleinere und größere Nervenzusammenbrüche überrascht. Zurückgehen aber war und ist keine Option: Ab jetzt kann und will ich es alleine schaffen und meinen Eltern nicht länger auf der Tasche liegen. Meine größte Angst ist zur größten Motivation geworden: Am Ende des Monats geht die Miete ab. Gleichzeitig ist Geld so unwichtig wie nie. Je gelassener man die Dinge im Leben angeht, desto leichter gehen sie einem von der Hand. Je öfter ich das tue, was ich liebe, mich nicht mit anderen vergleiche und mich dabei voll und ganz auf Yoga, Kochen und Backen oder eben Schreiben konzentriere, desto mehr hole ich raus und desto glücklicher bin ich. Ich bin mir sicher: Es geht uns allen auf der Schwelle zum Erwachsensein an irgendeinem Punkt genau so. Dann erinnert man sich am besten selbst daran,  dass es schlimmeres gibt, zu vieles Nachdenken nichts an der Situation ändern kann und man jeder Zeit einen Kuchen backen kann.

Zutaten für 1 Springform à 22 cm Durchmesser (abgewandelt nach einem Rezept aus „Natürlich Backen mit Amber Rose„)

686-1_cover_natuerlich-backen-mit-amber-rose_3dDas Buch wurde mir vom Knesebeck-Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt. Backen nur mit natürlicher Süße ist bei mir in Vergangenheit immer eher in die Hose gegangen. Dieser hier ist (fast) nur mit Honig gesüßt, lässt man die Streusel außen vor, und schmeckt richtig lecker – gar nicht so gesund, wie man zunächst vielleicht erwartet. Ich mag einfache Rezepte, die nicht sonderlich viele Zutaten erfordern. Das ist in diesem Buch nicht immer, aber meistens gegeben. Was ich bei diesem ersten Rezept aus Amber Roses Buch gelernt habe: Gewürze können einen riesigen Teil zum Geschmack beitragen – auch in Süßem und vielleicht vor allem in natürlichem Gebäck.

225 g helles (Vollkorn-)Dinkelmehl, gesiebt
30 g Haferkleie
1 TL gemahlener Piment
1/2 TL gemahlener Zimt
1 Prise Salz
1 TL Backpulver
1/2 TL Speisenatron
180 g Karotten, grob gerieben
225 g flüssiger Honig
60 g Butter, zerlassen und leicht abgekühlt
225 g Naturjoghurt
1 großes Ei
40 g Walnusskerne, grob zerhackt

Für die Kruste:

45 g helles Dinkelmehl, gesiebt
1 EL feiner Rohrzucker
3 EL kalte Butter, gewürfelt
1 Prise Salz
3 EL Leinsamen, geschrotet (besser gemahlen)

Backofen auf 180°C vorheizen. Eine Springform (ca. 22 cm Durchmesser) einfetten und mit Mehl bestäuben.

Mehl, Kleie, Backpulver, Natron und Walnüsse in einer großen Schüssel vermischen. Karotten untermischen.

In einer separaten Schüssel Honig, Butter, Joghurt und Ei glatt verrühren. Unter die Mehlmischung ziehen. Alles in die Backform geben und glatt streichen.

Für die Knusperkruste Mehl und Zucker in eine Schüssel geben. Die Butter dazu und alles zerkrümeln, bis Krümeligen entstehen. Salz und Leinsamen einarbeiten. Mischung über dem Kuchen verteilen und leicht andrücken. Im Ofen etwa 35-40 Minuten backen, bis die Kruste goldgelb wird und nussig duftet.

Nach Ende der Backzeit in der Form 10 Minuten abkühlen lassen. Dann vorsichtig aus der Form lösen. Auskühlen lassen oder noch lauwarm genießen.

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