Alle Artikel mit dem Schlagwort: Süß

Von Hirschen, Fleischbällchen und Apple Crumble

Wenn es um besondere Anlässe geht oder ich Gäste zu uns nach Hause eingeladen habe, dann mache ich mir oft schon Tage vorher (Wochen wäre übertrieben) Gedanken, was an besagtem Tag auf den Tisch kommen soll. Besonders muss es sein, nicht „nur“ Spaghetti Bolognese, und irgendwie soll es dann schon etwas geben, das ich noch nie zuvor gemacht habe. Das stresst mich ein bisschen, ich mache mir sowieso immer viel zu viele Gedanken. Deswegen bin ich meine Einladung von Lisa (bloggt unter WOLF CLUB) in den Jägercampus völlig entspannt angegangen – ganz entgegen meiner eigentlichen Persönlichkeit. „Sollen“ und „müssen“ wurden aus dem Wortschatz verbannt und es gab einfach genau das, was ich mir auch mal gerne nur für mich kochen würde: Pasta mit Fleischbällchen. Und zum Nachtisch Apple Crumble. Fast Spaghetti Bolo, aber nur fast. Und Äpfel habe ich auch noch nie mit einer Knusperkruste im Ofen gebacken – perfecto! Manchmal sind die einfachen Dinge im Leben die schönsten. Und in diesem Fall die leckersten. In der WG angekommen, war ich erstmal ein wenig baff: Ich hätte nichts dagegen, …

Würziger Karottenkuchen mit Knusperkruste

*Dieser Beitrag enthält Werbung Von Zuhause ausziehen fühlte sich zu Beginn gleichzeitig aufregend und komisch an. Aufregend, weil erste eigene Bude mitten in Stuttgart, meine Mitbewohnerin ist meine supercoole Cousine und ich kann machen worauf ich Lust habe. Komisch, weil auf einmal selber Miete zahlen, Verantwortung übernehmen und plötzlich fehlt die kleine Schwester irgendwie doch. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich gerade genau in dieser Phase um die 23 Jahre befinde, in der es in die Arbeitswelt übergeht, wo es heißt erwachsen zu werden. Während Schule und Studium lebt man noch in dieser kleinen Blase, in der sich die Eltern um die ernsten Dinge des Lebens kümmern. Jetzt heißt es sich selber durch das Versicherungs-Wirrwarr zu kämpfen. Es liegt allein an mir, ob ich meinen Lebensstandard beibehalte: gute Lebensmittel, kleinere und größere Urlaube, sich ab und zu mal was gönnen, essen und trinken gehen und sich dabei vor allem keine Sorgen ums Geld machen. Am Anfang haben mich ab und zu kleinere und größere Nervenzusammenbrüche überrascht. Zurückgehen aber war und ist keine Option: Ab …

Smoothie-Bowl mit Banane und Erdnussmus

Frühstücken war für mich in meiner Schulzeit der blanke Horror. Mein Vater musste mich zu einem Löffel Müsli am Morgen zwingen. Und wenn ich nicht aus dem Bett kam und mich dann ganz fix für die Schule fertig gemacht habe, dann habe ich mich, sehr selten zwar, aber manchmal, auch mit leerem Magen auf den Weg gemacht. Fünf Minuten musste ich jeden Morgen schlaftrunken in die Schule laufen. Aufgewacht bin ich zur zweiten Stunde. Und mein Magen dann auch. Zum Glück war auf Papa immer Verlass und das Käsebrot lag in meiner Vesperbox bereit. Wenn er selber sehr müde war, dann hat er sein eigenes Frühstück zwar nie ausgelassen, uns aber ein bisschen Kleingeld in den Schulranzen gepackt. Das waren kulinarisch gesehen die besten Pausen: am Kiosk gab es dann Snickers und Dutch zu kaufen, ein Tafelbrötchen mit einem zerquetschten Schokokuss dazwischen. Ich habe es geliebt, seit meiner Schulzeit aber nie wieder gegessen. Wenn ich heutzutage abends schlafen gehe, dann freue ich mich schon auf das Frühstück. Auf Joghurt mit frischen Blaubeeren, Knuspermüsli mit Bananen und Hafermilch, knusprigen Avocadotoast, …

Ganz einfache Zimtknoten (+ Grundrezept Hefeteig)

Dann aufstehen, wann es uns die innere Uhr sagt. Den ersten Kaffee oder Tee im Bett trinken. Noch bevor wir uns die Haar kämmen, in gemütliche Klamotten schlüpfen und zum Bäcker um die Ecke spazieren. Die Schlange vor der Bäckerei unseres Vertrauens sieht man schon, sobald man um unser Haus läuft. Aber das ist egal. Zeit spielt an Sonntagen keine Rolle. Ich liebe die Croissants von besagtem Bäcker über alles, trotzdem backe ich viel lieber selber. Es geht dabei nicht um das perfekte Ergebnis, eher um den Akt an sich. Die Butter abwiegen und zum Zucker geben, Mehl und Backpulver sieben und dann zu den restlichen Zutaten geben. Den Teig zur richtigen Konsistenz kneten und zum Schluss formen. Der beste Teil: Wenn die ganze Wohnung durch den heißen Backofen immer wärmer wird und jedes Zimmer nach und nach von dem Duft nach frischem Brot, Schokolade oder eben, wie in diesem Rezept, Zimt eingenommen wird. Die Zutaten ergeben einen klassischen Hefeteig. Hefezopf, Zimtschnecken oder -knoten – es funktioniert alles. Die Zubereitung ist wirklich einfach und macht euch bitte keine Gedanken um …

Meine Lieblingsplätzchen

Ich weiß das natürlich: Jeder hat seine eigenen Lieblingsplätzchen. Die, die jedes Jahr mit Mama zu Weihnachten gebacken werden, während im Hintergrund Driving Home for Christmas läuft. Die, die es beim Bäcker ums Eck gibt. Oder eben die, ohne die Weihnachten nicht dasselbe wäre. Für mich sind das auf jeden Fall Vanillekipferl. Und für mich sind sie so richtig perfekt, wenn man sie wie mit Samthandschuhen hochheben muss, weil sie sonst zu zerbrechen drohen. Nimmt man sie dann in den Mund, zerfallen sie sofort und zergehen auf der Zunge. Was bleibt ist der Geschmack von Vanille, Puderzucker und Mandeln mit einem Hauch Zimt. Weihnachten eben, wie es leibt, lebt und schmeckt.   Vanillekipferl à la Mama So geht’s: Alle Zutaten in einem Mixer oder von Hand verkneten. Zu einer Kugel formen, in Folie einschlagen und etwa eine Stunde kalt stellen. Den Backofen auf 175°C vorheizen. Von dem gekühlten Teig fingerdicke Stücke trennen, zwischen beiden Handflächen rollen und zu kleinen Hörnchen formen. Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech geben und für etwa 15 bis 20 Minuten backen. Noch warm in …

Karamellisierte Madeleines mit Kakao

Ich finde es gut, dass viele von uns einen gewissen Anspruch an Perfektion an sich selbst haben. Das motiviert, unser Bestes zu geben und dafür zu kämpfen, was wir unbedingt erreichen wollen. Aus meiner Sicht ist das wichtig, um ein Ziel vor Augen zu haben, etwas, in dessen Richtung es sich lohnt zu gehen und das jeden Tag. Und dann aber auch zu lernen, dass manchmal das, was wir hier gerade in diesem Moment tun, auch mal genug ist. Und obwohl alle anderen besser und schneller und kreativer zu sein scheinen, wir hier und jetzt das wirklich Allerbeste aus dem gemacht haben, was uns zur Verfügung steht. In meinem Fall waren diese Dinge gestern Abend ein verschimmeltes Glas Maronencreme und ein Backvorhaben ohne Küchenwaage. Backen ist etwas Wunderschönes! Während der Ofen vorheizt, wird es wohlig warm in der Küche. Ist der Kuchen gerade dabei zu backen – oder in diesem Fall diese leckeren Madeleines – verbreitet sich im ganzen Haus langsam aber sicher der Duft nach Schokolade und karamellisiertem Zucker und manchmal eben auch der …

Heiße Schokolade mal anders

Liebe Freunde des guten Geschmacks, es ist offiziell a****kalt in Deutschland. Zumindest in unserer neuen Wohnung in Stuttgart, auf dem kalten Fliesenboden in der Küche und vor allem, wenn man gasbetriebenen Heizkörpern noch nicht zu hundert Prozent vertrauen kann. Wenn man, wie ich, die meiste Zeit von Zuhause aus arbeitet, dann fällt es einem manchmal sehr schwer, sich von dem warmen Bett mit seinen weichen Kissen und Decken zu erheben. Das ist ein sehr gutes Training für die Selbstdisziplin. Im Dunkeln aufstehen und barfuß in das kalte Bad tapsen – manchmal kostet das echt ein bisschen Überwindung. Was hilft, um sich selbst zu überlisten: ein kleiner Lichtblick am Morgen. Zum Beispiel ein genau richtig gezogener Grüntee, frisch gebrühter Kaffee oder eben eine heiße Schokolade – in diesem Fall mit ein paar kleinen Besonderheiten. Diese heiße Schokolade schmeckt wundervoll und intensiv nach Kakao, ist nicht zu süß und cremig ganz ohne Sahne (und Zucker) und nach jedem Schluck bleibt eine leichte Note von Chili und Ingwer im Gaumen zurück. Milch, Zimtstangen, Sternanisecken, Ingwer und Chili in einen Topf …

Bananenbrot mit Walnüssen

Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich in meinem halb ausgeräumten Zimmer zwischen kleinen und großen Pappkartons gefüllt mit Büchern, Socken und anderen Kleidungsstücken. Ich stecke mitten im Umzug, bin entgegen aller Erwartungen null gestresst und freue mich einfach brutal auf meine erste (fast) eigene Bude! Es ist wirklich verrückt, wie viel Zeug sich in nur einem Zimmer ansammeln kann. Ganz klar: Am meisten freue ich mich natürlich auf meine neue Mitbewohnerin (Küsschen an Cousine Feli), an zweiter Stelle kommt der Herd in unserer Küche. Er ist ein kleiner Traum: Ab nächster Woche koche ich mit Gas. Fast (aber nur fast) wie ein echter Profi halt. Das wahrscheinlich vorerst Letzte, was ich im Backofen bei meinen Eltern gebacken habe, ist dieses easy-peasy Rezept: Bananenbrot mit Walnüssen. Das Rezept ist eine Anlehnung an Jamie Olivers Bananenbrot und das beste, das ich jemals gebacken habe (und das waren einige)! Der einzige Unterschied: Ich nehme keine Eier für den Teig, sondern ersetze diese durch eine extra Banane. Das geht außerdem für jeden Kuchen, außer man benötigt aufgeschlagenes Eiweiß für ein fluffiges Backergebnis, zum …

Chocolate Chip Cookies (deutsch/english)

Best big, fat, chewy Chocolate Chip Cookies – so hat meine australische Gastmutter die Kekse immer genannt. Und nicht nur die Cookies sind dick und fett und weich, auch man selbst kann irgendwann mit diesen Adjektiven beschrieben werden. Dieses Rezept ist vermutlich der Grund, warum ich in sieben Monaten Australien fast 10 kg zugenommen habe. Kennt ihr den Film Von Frau zu Frau mit Mandy Moore, Diane Keaton und Gabriel Macht (ich liebe Harvey Specter!)? Milly hat ein Date mit Johnny. Er holt sie von zuhause ab und vor seiner Ankunft backt sie Cookies – einfach nur, weil sie so gut riechen. Wie auch immer: Die Extra-Kilos sind wieder weg, die Chocolate Chip Cookies bleiben und das zu Recht: Der Rand ist knusprig und goldbraun, die Mitte „chewy“, also weich und klebrig, hat aber trotzdem noch genügend Biss. Und auch wenn das jeder über sein Cookie-Rezept sagt: Hiermit habt ihr die Lizenz für die besten, die perfektesten Chocolate Chip Cookies der Welt! Just saying, würde meine Cousine jetzt sagen… _____________________________________ Best big, fat, chewy Chocolate Chip Cookies – that’s how …

Zweierlei Torten à la Nini

Es gibt für jede Gelegenheit den passenden Grund, ein oder zwei Stückchen Kuchen – oder in diesem Fall Torte – zu essen. Zum Beispiel: Heute ist mein Geburtstag, gestern war mein Geburtstag, ich habe mir wirklich ein Stück verdient, Omas Bienenstich ist der beste und es wäre jetzt einfach unhöflich, nicht kräftig zuzugreifen – oder eben einfach zum Spaß, so wie Nina und ich letzte Woche. Nina zu beschreiben, fällt mir überhaupt nicht leicht. Sie ist auf der einen Seite das nette Mädchen von nebenan: Sie trägt immer hübsche Kleider (wenn es das Wetter zulässt), hat langes, leicht gewelltes dunkelblondes (oder hellbraunes?) Haar & sie ist schon seit fast 10 Jahren (!!) mit ihrem Freund Simon zusammen. Sie liiiiebt Kinder, könnte sich stundenlang mit ihnen beschäftigen und hätte selbst dann immer noch nicht genug von pausenlosem Gebrabbel und verschüttetem Apfelsaft. Auf der anderen Seite haut sie so etwa alle halbe Stunde einen trockenen Kommentar raus, bei dem der mitschwingende Sarkasmus nicht zu überhören ist – i like! Auch wenn sie sich ihrer Umwelt immer sehr bewusst ist, nimmt sie sich selbst nicht zu …