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Bolognese mit gerösteten Tomaten

Wenn ich an Bolognese denke, dann verbinde ich das seit meiner kleinen Studienauszeit vor knapp zwei Jahren mit Australien. Genauer gesagt mit der Zeit, in der ich bei der wundervollsten Familie im Landesinneren von New South Wales gelebt habe, umgeben von Rapsfeldern und Schafherden auf kilometerweiten Weiden. Ich kann dann fast die drei Mädels zur Hintertür reinkommen hören, wie sie mit dem Bus von Schule und Kindergarten kommen. Oder Hütehund Mack auf der Terrasse stehen sehen, wie er mit seiner kalten und feuchten Schnauze an der Glastüre klebt und die Scheibe verschmiert. Und ich fühle mit meinen nackten Füßen den Küchenboden, weil es einem beim Kochen immer noch heißer wurde in Down Under bei 35 Grad im Schatten.

Während wir dann also auf dem Trampolin im Garten gehüpft oder in rosa Tutus mit Hund Mack Vater-Mutter-Kind gespielt haben und nichts geregelt abgelaufen ist mit drei Kindern im Alter von eins bis sechs Jahren, konnte ich mich auf eine Sache immer verlassen: Die Bolognese köchelt gemütlich auf dem Gasherd vor sich hin, verbreitet ihren Geruch im ganzen Haus und wird unbeschreiblich köstlich. Der Aufwand liegt fast bei null, meine volle Aufmerksamkeit liegt auf dem Ausspähen von giftigen Schlangen im Garten und gleichzeitig gibt es ein geiles (ich benutze dieses Wort viel zu oft im Zusammenhang mit Essen), reichhaltiges und sättigendes Mittagessen nach einem langen Schul- oder Arbeitstag.

Ich habe die Bolognese ein wenig abgewandelt, Rotwein für den Geschmack dazugegeben (in die Sauce und ins Glas beim Essen) und die Karotten für mehr Biss in feine Scheiben geschnitten und nicht wie in Australien ganz klein gemixt, damit das Gemüse den Kids ja nicht auffällt. Ich weiß nicht genau warum ich das Rezept noch nicht auf meinem Blog gepostet habe. Heute ist also Premiere: Das erste Fleischgericht auf meinem Blog, wurde ja auch mal Zeit… Und: Ein Gericht, das nicht in die Hose geht und am besten schmeckt, wenn man ein Gedulds- und Genussmensch ist.

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500 g Tomaten, halbiert

etwas frischer Basilikum

Olivenöl

3 geschälte Knoblauchzehen

1/2 Zwiebel, fein gewürfelt

500 g gemischtes Hackfleisch (auf Qualität und Herkunft achten – wie gesagt: den Unterschied schmeckt man!)

2-3 Karotten, geschält, halbiert und in dünnen Scheiben

1 EL Tomatenmark

100 ml Rotwein (nehmt den Guten!)

1 Dose passierte Tomaten

1 TL Rohrzucker

Salz, frisch gemahlenen Pfeffer

1/2 TL getrockneter Oregano

1 Handvoll frische Kräuter wie Petersilie und Basilikum

frisch (!) geriebener Parmesan (das schmeckt man auch)

Den Ofen auf 200°C vorheizen. Die halbierten Tomaten und die Knoblauchzehen auf einem mit Backpapier belegten Blech verteilen, mit Olivenöl beträufeln, ein wenig in Streifen geschnittenen Basilikum drüberstreuen, salzen und pfeffern und für etwa 20 Minuten backen.

Jetzt in einer großen Pfanne die Zwiebeln in Olivenöl auf mittlerer Hitze etwa 5 Minuten andünsten. Dann das Hackfleisch durchbraten und mit dem Pfannenwender immer wieder zerdrücken bis es schön krümelig ist und keine großen Klumpen mehr zu sehen sind. Auf eine Hälfte der Pfanne schieben und die Karotten kurz andünsten, aber nicht zu weich werden lassen. Alles vermischen und mit dem Tomatenmark vermengen. Mit etwa 100 ml Rotwein ablöschen, verkochen lassen.

Die Tomaten aus dem Ofen nehmen, in einem Mixer oder in einer Schüssel mit einem Zauberstab pürieren und in die Pfanne geben. Die passierten Tomaten dazugeben und einmal kurz hochkochen lassen. Zucker, Oregano und frische Kräuter dazu, salzen und pfeffern.

Jetzt ist eure Geduld gefragt: Bolognese schmeckt, ähnlich wie ein gutes Chili, am besten, wenn es jetzt noch 30 Minuten bis eine Stunde köcheln darf, oder am nächsten Tag. Mit normalen oder Vollkorn-Spaghetti oder „Zoodles“, Spaghetti aus Zucchini, servieren. Einen guten Hunger euch!

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5 Kommentare

    • Denise sagt

      Mit welchem Schneider schneidest du denn so tolle Zucchini Spaghetti?? Hört sich sehr lecker an dein Bologneserezet =)!

      • Lisa sagt

        hi denise, mit dem spiralschneider von gefu. der ist auch gar nicht so teuer:-)

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