Alle Artikel mit dem Schlagwort: Frisch

So einfach geht frische Pasta (+ Grünkohl-Walnuss-Pesto)

Für die Dinge, die einem wirklich wichtig sind, nimmt man sich Zeit. Ganz egal, wie voll der Terminkalender ist. Tatsächlich ist es nämlich so: Es ist ganz alleine unsere Entscheidung, zu welchen Verpflichtungen wir ja und zu welchen wir nein sagen. Macht man sich diese Tatsache  ab und zu bewusst, dann ist das ein ziemlich gutes Gefühl, wie ich finde. Als ich letztes Jahr diesen Blog gestartet habe, da habe ich mir jede Woche die Zeit genommen mindestens einen Blogpost zu schreiben. Ich habe mir überlegt, was ich kochen oder backen möchte, dann gekocht oder gebacken und alles schön fotografiert. Dann kam das Sommerloch, ich hatte irgendwie viel zu tun in München, mit neuen Freunden und dem Sommer an der Isar. Und wieder zurück in Stuttgart, wenn ich doch mal sporadisch für einen Hefeteig oder ein schnelles Mittagessen in der Küche stand, habe ich gemerkt: Neue Rezepte testen macht mir so viel Spaß. Jetzt, nach  München, nach Vietnam, nach zu viel Gilmore Girls und Die Brücke und Pause für meinen Nacken von zu viel Schreibtischarbeit, mache ich …

Erdbeer-Rhabarber-Pie

Ich liebe Stuttgart. Im Moment noch mehr als irgendwann zuvor. Im November letzten Jahres, als langsam der Winter kam, bin ich hergezogen. Erst seit ein paar Tagen, jetzt wo der Sommer mehr oder weniger zuverlässig da ist, kann ich bei offener Balkontür auf dem Sofa sitzen, auf meinem Schoß der Laptop. Im Hintergrund höre ich bis in den fünften Stock hinauf die Autos in unregelmäßigen Abständen vorbeifahren, wie sie vor der Kreuzung innehalten, rechts vor links beachten oder auch nicht. Irgendwo ist eine Baustelle. Die Sonne scheint auf unseren grasgrünen Balkontisch und ich sehe gerade, dass ich das Rosmarinbäumchen ein wenig überwässert habe. „Wenn du nicht fliegen kannst, dann renne. Wenn du nicht rennen kannst, dann laufe. Wenn du nicht laufen kannst, dann krieche. Aber was du auch tust, du musst dich vorwärts bewegen!“  Martin Luther King Jetzt, wo ich mich gerade so gut eingelebt habe, ständig neue, tolle, interessante Menschen kennenlerne, immer unterwegs bin, sich neue Dinge ergeben, jetzt zieht es mich für drei Monate nach München. In die Redaktion von „Lust auf Genuss„, …

Sommersalat mit Spinat, Kichererbsen und Lachs

Vor zwei Wochen war noch kurzzeitig Hochsommer in Stuttgart. Es war heiß, fast 30 Grad, immer mal wieder bewölkt, schwül und drückend irgendwie. Es war warm und gleichzeitig kühl, der Himmel war bedeckt, es war grau. Ich saß mit Marcel und Meli, zwei sehr lieben Freunden, auf unserem Balkon. Wir haben ein, zwei Gläschen kalten Sauvignon Blanc getrunken, genossen, dass wir auch um 22 Uhr noch in T-Shirt und kurzer Hose draußen sitzen können, über den Tag gequatscht und diesen Salat gegessen. Eigentlich wollte ich heute ungefähr das beste Brownie-Rezept ever runtertippen, und dann kam eben gestern dieser Salat ums Eck, über den ich auf dem Blog Cup of Jo gestolpert bin. Ich habe ihn ein bisschen angepasst: frischer Baby-Leaf-Salat als Grundlage, weniger Oliven (2/3 der Hungrigen mochten die nicht – ich verstehe nicht warum) und die Kapern wurden ganz weggelassen (wieder die 2/3). Ich liebe Salat. Vor allem dann, wenn er aus vielen Elementen besteht, die Mischung stimmt dann einfach (im doppelten Sinne, wie eine kluge Frau einmal gesagt hat). Ein Sommersalat par excellence ist das hier also für mich und mal etwas anderes. Schokolade gibt es …

Mandel-Ricotta-Tarte mit Ananas

Obwohl ich für so ziemlich alles Kulinarische zu haben bin, läuft mir bei so manchen Lebensmitteln nicht direkt das Wasser im Mund zusammen. Marzipan zum Beispiel. Und leider auch Ananas. Sie ist süß, sie hat keine Kerne und ist erfrischend, trotzdem ziehe ich ihr jede andere Frucht vor (ganz oben auf der Liste: Wassermelone, Blaubeeren, Erdbeeren). Mein lieber Freund Marcel von voll gut & gut voll sieht das ein bisschen anders. Bei ihm ganz oben auf der Liste: Ananas. Obwohl ich anmerken möchte, dass er die Frucht neben ihrem Geschmack vor allem wegen ihres schönen Äußeren sehr ansprechend findet. Er ist Design-Freak und optischer Perfektionist. #loveyoumarci Ganz kurz, um alles auf den Punkt zu bringen: Sein Blog voll gut & gut voll wird diesen Monat ein Jahr, sein Logo besteht aus einer Ananas, am ersten Geburtstag wird deswegen eine Ananas-Party gefeiert und ich springe über meinen Schatten und meinen Geschmack, lasse dafür Freundschaft walten und backe ihm aus gegebenem Anlass einen Ananaskuchen. Ich mag ihn wirklich sehr, diesen Marcel. Diese Tarte habe ich schon einmal nach …

Mandeltarte mit Orangenaroma

In der Küche stehen, das macht mich glücklich und vor allem ruhig. Wenn mir viel im Kopf rumgeht, meine To-do-Liste zu lang ist oder ich im Gegensatz dazu gerade überhaupt nicht weiß, was ich mit mir anstellen soll, dann backe ich am liebsten. Es kommt dann nicht so sehr darauf an, was gebacken wird. Ein Brot bringt mich genau so auf den Boden der Tatsachen zurück wie ein saftiger Kuchen. Und während in meinem Ofen etwas Leckeres vor sich hinbackt, stehe ich vor der Küchenbalkontür mit einer Tasse Tee in der Hand und schaue auf die Hinterhöfe von Stuttgart-West. Das Rezept soll simpel sein, eine zu lange Zutatenliste ist mir in solchen Momenten schon zu viel Stress. Am besten habe ich alles in meinem kleinen überfüllten Backfach im Vorratsschrank zweites Fach von unten. Für Rührkuchen bin ich immer gerüstet. Dieses hier kommt mit einem feinen Orangenaroma, ist saftig und leicht und passt deswegen zu jedem Anlass. Das Rezept ist aus dem Buch Happy Baking Glutenfrei, das Wanderbuch, das die liebe Karen schon seit Januar auf Reisen schickt. Vielleicht kann ich euch mit diesem …

Spargel mit Radieschen-Butter und knusprigen Kartoffeln

Spargelzeit heißt bei uns Familienzeit. Früher, als ich noch Zuhause gelebt habe, gab es gefühlt jeden Tag Spargel. Heute nehmen wir diese Zeit als einen Vorwand uns regelmäßig um einen Tisch zu setzen. Normalerweise werden dazu Schinken, Sauce Hollandaise und Kartoffeln serviert. Letzten Sonntag, um Mama (und Papa) zu feiern, habe ich mal etwas neues versucht: weißer Spargel mit Radieschen-Butter und knusprigen und goldbraunen zerdrückten Kartöffelchen. Was ich an meinen Eltern sehr, sehr schätze und wofür ich sehr dankbar bin: Sie haben mich immer machen lassen. Es war meine Entscheidung, ob und welches Instrument ich spielen (Querflöte, Klavier und bald nichts mehr), welchen Sport ich treiben (Tanzen, Volleyball und Reiten) und was ich aus meinem Leben machen möchte (Ausbildung oder Studium, Handwerk oder Geisteswissenschaft). Manchmal, in sehr selbstkritischen Phasen, dachte ich mir: Sagt mir doch einfach, was ich mit meinem Leben anstellen soll! Dann habe ich einfach das gesagt, was in meinem Kopf umherschwirrt. Dass ich nicht weiß, wohin es für mich gehen soll, dass ich das Schreiben und die Menschen, denen ich dadurch begegne, …

Chia-Pudding (wie er jedem schmeckt)

Ich bin ein großer Fan von Ferdinand von Schirach und seinem Schreibstil. Er geht geschickt mit Worten um, schreibt klar und geradlinig, in einfachen, kurzen Sätzen, ohne unnötig zu verkomplizieren. Seine Bücher habe ich verschlungen, zum Beispiel „Verbrechen“, das das ZDF auch verfilmt und 2013 erstmals ausgestrahlt hat. In dem Kapitel beziehungsweise der Folge „Fähner“ geht es um einen Arzt, der von seiner Frau vor allem verbal terrorisiert wird. Vorwürfe, Anschuldigungen und Beleidigungen sind Alltag, manchmal bekommt er auch die Faust zu spüren. Der Arzt wiederum entgegnet nie etwas, lässt alles über sich ergehen, sucht alle Fehler bei sich und versucht es nächstes Mal besser zu machen. Natürlich kann er es seiner Frau niemals recht machen. Sie ist durchgehend schroff, undankbar und richtig fies. Sie ist unzufrieden, macht ihr Glück von ihm abhängig. Am Ende wird der sanfte Arzt zum Mörder. Letzten Samstag saß ich im Zug in Richtung Köln zu meiner sehr guten Freundin Hannah, die dort studiert. Ich saß in Fahrtrichtung auf einem der Vierer-Sitze mit Tisch in der Mitte. Ab Essen setzte sich mir ein älteres Ehepaar gegenüber und …

Socca mit grünem Spargel, Feta und Dill + Gewinnspiel „My New Roots“

Auf den eigenen Körper, auf die eigene innere Stimme zu hören, ist manchmal gar nicht so einfach. Mir kommt es so vor, als ob ich in letzter Zeit immer viel zu spät die Notbremse ziehen, wenn es ums Essen geht. Ich habe Magenkrämpfe und manchmal kann ich mich kaum bewegen. Beim Foodbloggercamp in Reutlingen Ende Februar ist mir das das erste Mal passiert. Ein paar Wochen später wieder und nochmal. Das nervt. Vor allem, weil ich keine Ahnung habe, was die Symptome auslöst. Und noch schlimmer, weil ich Essen so liebe. Manchmal habe ich das Gefühl, es liegt daran, dass ich mehrere Dinge durcheinander esse: ein bisschen Brot, ein bisschen Käse, Salat, Spiegelei, Fisch, Schokolade … Manchmal glaube ich, dass es am Brot liegt. Oder an der Milch. Oder … einfach zu viel von irgendetwas. Ich kann irgendwie kein Muster erkennen. Was mir hilft: Bewusst zu essen, gesund zu essen, nicht alles wild mixen. Eher kleine Mengen und dafür mehrmals am Tag. Ich bin meine eigene Testperson. Porridge mit Hafermilch und Banane geht immer gut. …

Getestet: die FOODIST Gourmet Box

Ich bin ein Genießer, vor allem, wenn es um Essen geht. Ich esse meinen Lieblingsvanillejoghurt mit der falschen Seite vom Löffel, weil er dann nicht so schnell leer ist. Ich lutsche Schokolade. Und Chips knabbere ich in Mini-Happen mit meinen Schneidezähnen. Letzten Monat durfte ich die Foodist Gourmet Box testen und ich habe mich gefreut, wie ein kleines Kind. Foodist verschickt Boxen mit ausgewählten Delikatessen für eben solche oder ähnliche Genießer wie mich. Abonnenten bekommen jeden Monat ein Überraschungspaket zugeschickt. Gefüllt ist es mit lauter kleinen und besonderen Leckereien, auf die man im besten Fall bisher noch nicht selber gestoßen ist. Und dann trägt der Postbote genau so ein Päckchen zu mir in den fünften Stock… Gemüsechips von Corkers waren zum Beispiel darin, meine Lieblingschips. Kannte ich zwar schon vorher von einer anderen Marke, habe ich aber mindestens genauso genossen, wie beim allerersten Mal. Rote Beete, Süßkartoffel, Pastinake und Karotte – vielleicht für den Kopf ein bisschen gesünder als andere Chips. Sie sind knusprig und salzig und ölig, genau wie Chips eben zu sein haben. I like. Ginger Beer von Cornish Orchards …

Von Hirschen, Fleischbällchen und Apple Crumble

Wenn es um besondere Anlässe geht oder ich Gäste zu uns nach Hause eingeladen habe, dann mache ich mir oft schon Tage vorher (Wochen wäre übertrieben) Gedanken, was an besagtem Tag auf den Tisch kommen soll. Besonders muss es sein, nicht „nur“ Spaghetti Bolognese, und irgendwie soll es dann schon etwas geben, das ich noch nie zuvor gemacht habe. Das stresst mich ein bisschen, ich mache mir sowieso immer viel zu viele Gedanken. Deswegen bin ich meine Einladung von Lisa (bloggt unter WOLF CLUB) in den Jägercampus völlig entspannt angegangen – ganz entgegen meiner eigentlichen Persönlichkeit. „Sollen“ und „müssen“ wurden aus dem Wortschatz verbannt und es gab einfach genau das, was ich mir auch mal gerne nur für mich kochen würde: Pasta mit Fleischbällchen. Und zum Nachtisch Apple Crumble. Fast Spaghetti Bolo, aber nur fast. Und Äpfel habe ich auch noch nie mit einer Knusperkruste im Ofen gebacken – perfecto! Manchmal sind die einfachen Dinge im Leben die schönsten. Und in diesem Fall die leckersten. In der WG angekommen, war ich erstmal ein wenig baff: Ich hätte nichts dagegen, …