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Madeleines mit Zitrone + Beeren

Ich kann immer und überall schlafen. Alle Viere von mir gesteckt, mitten auf dem Wohnzimmerteppich. Auf einem Kinder-Campingstuhl in einem (ausgemisteten) Pferdehänger. Oder sitzend in der vollen S-Bahn, inmitten von hunderten von Leuten, die auf dem Weg zur Arbeit sind. Der Geräuschpegel macht mir wenig aus und ich verpasse jedes Mal fast meine Haltestelle.

Früher, als ich noch jünger war, war das anders. Das, was um mich herum passierte, machte mich neugierig. Ich kann mich daran erinnern, dass ich mit meinen Eltern und meiner Schwester jeden Sommer, meistens Samstagmorgen um drei Uhr, in unseren Passat Kombi gestiegen bin. Mein Papa ist gefahren, meine Schwester ist in sich zusammengesackt und sofort eingeschlafen und meine Mama hat im Flüsterton den Weg gewiesen. Und ich, ich war hellwach. Immer. Es war spannend, nachts aufzubrechen. Ich wollte wissen, was es da draußen in der Dunkelheit zu sehen gibt. Am Ende der Reise: Das Meer, der Strand und jeden Tag Eiscreme. Irgendwann hat sich meine Mutter immer zu mir umgedreht, mich angelächelt (sie kennt ihre Pappenheimer) und mir ein einzeln verpacktes Madeleine gegeben, gekauft aber gut. Ich habe sie geliebt (beide, sowohl die Madeleines als auch Mama, liebe ich immer noch).

Vor einer Woche lag ich noch an besagtem Strand in Südfrankreich. Es gab Panaché zum Abkühlen, Muscheln Diable zum Abendessen und Karten gespielt wurde bis spät in Nacht. Es war schön, wie früher, nur mit mehr Aperitifs. Und zur Heimfahrt, als ich doch mal kurz wach war, gab es ein Madeleine. Einzeln verpackt und wie gewohnt und geliebt viel zu süß. Das hier ist Fannys Version. Sie ist noch besser, sorry, Bonne Maman.

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 Ergibt 24 Madeleines:

80 g sehr weiche Butter

100 g feiner Kristallzucker

2 Eier

abgeriebene Schale von 2 Bio-Zitrone

1 Prise Meersalz

100 g Mehl (Type 550) oder Dinkelmehl

1/2 TL Backpulver (oder Natron)

ein Körbchen Beeren deiner Wahl (Fanny nimmt Heidelbeeren)

Ein Tipp im Voraus: Laut Fanny kann man den Teig bis zu drei Tage im Voraus zubereiten. So, schreibt sie, bekommen die kleinen Küchlein auch auf jeden Fall ihre beliebte Kuppel. Die Teigzubereitung hört sich erst einmal aufwendig an: Man muss aufpassen, dass der Teig nicht zusammenfällt, sobald man die Butter unterrührt. Er gelingt aber ganz leicht, wenn man einen halben Esslöffel Zucker zum Schäumen der Butter verwendet. Erst einen Teil der aufgeschlagenen Butter mit dem Teig vermischen, dann den Rest vorsichtig unterheben. „Ganz, ganz vorsichtig“, wie Fanny schreibt.

Die Butter also mit 1/2 Esslöffel Zucker cremig rühren. In einer weiteren Schüssel den restlichen Zucker mit dem Ei, der abgeriebenen Zitronenschale und einer Prise Salz schaumig schlagen.

Mehl und Backpulver nach und nach unter die Eimasse heben. Ein Drittel der Masse zur Buttermischung geben und gut verrühren, dann die Mischung vorsichtig unter die restliche Eimasse heben.

Die Masse in einen großen Kunststoff-Spritzbeutel (oder in einen großen Zip-Beutel) füllen und darin mindestens 3 Stunden (oder eben bis zu 3 Tagen) kühl stellen. Sie wird dann schön cremig und lässt sich gut in die Form verteilen. Anschließend den Backofen auf 220°C vorheizen. Eine Madeleine-Form buttern und mit Mehl bestäuben.

Die Spitze des Spritzbeutels abschneiden, so dass ein etwa 1 cm großes Loch entsteht, und damit die Förmchen drei Viertel hoch mit der Masse füllen. Jedes Madeleine mit z.B. zwei Heidelbeeren (ich habe zwei kleine Erdbeerstückchen genommen) belegen. Die Ofentemperatur auf 180°C reduzieren und die Madeleines 14 Minuten backen, bis die Ränder tief goldbraun sind und die Kuppeln gerade bräunen.

Aus dem Ofen nehmen und einige Minuten in der form abkühlen lassen, dann herausnehmen und auf einem Kuchengitter kühlen lassen.

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4 Kommentare

  1. Jules sagt

    Sieht super lecker aus! Sehr inspirierend, danke für die schönen Rezeptideen!

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