Alle Artikel mit dem Schlagwort: Deftig

Einkornrisotto mit Pilzen und Rucolaschaum

Geduld bedeutet in irgendeiner Form immer warten und das ist langweilig. Man kommt nicht voran, steht irgendwie auf der Stelle. So fühlt es sich zumindest an. Schon seit längerer Zeit warte ich darauf, bis mir endlich einfällt, was ich mit meinem Leben denn noch so anstellen möchte. Ich wartete auch auf Weihnachten. Dann darauf im Februar endlich meine Gastfamilie in Australien zu besuchen. Und zwischendurch immer wieder auf die richtigen Worte. Wartete ich auf eine Erleuchtung? Fragt mich nicht, ich weiß es nicht. Was ich weiß: Ich war ein bisschen verloren (wie wir alle manchmal), aber nicht völlig verloren und rappelte mich wieder auf. Es tut sich was. Ich warte manchmal trotzdem noch, dann gehe ich aber los. Ich lerne und will mehr wissen. Dazu kann ich euch hoffentlich bald mehr erzählen. Was ich endlich noch weiß im Bezug zu der langen Flaute auf meinem Blog: Es mangelte nie und mangelt immer noch nicht an Rezeptideen, eine Schreib-/Kopfblockade ist der Grund. Ich koche oder/und backe jeden Tag und liebe es wie eh und je. Meine Muss-ich-unbedingt-kochen-oder-backen-Liste ist endlos lang und …

Focaccia mit Tomaten und karamellisierten Zwiebeln

Seit etwa sechs Wochen bin ich jetzt schon in München. Halbzeit also – Bergfest sozusagen. Hier in Bayern, im Münchner Sommer, scheint die Zeit zu rasen und ich mit ihr. Morgens um sieben Uhr bohren mich die Handwerker auf dem Dach aus dem Schlaf, schnell duschen und anziehen und ab auf’s Fahrrad. Dann mache ich mich auf den Weg in die Arbeit. Vorbei an der Frauenkirche, durch den unteren Teil des Englischen Gartens. Ich fahr an Joggern und dem Eisbach vorbei, lasse den Biergarten am Chinesischen Turm und die Isar hinter mir. Ich liebe es  um acht Uhr über die Wege zu fahren – so früh morgens und ohne Slalom den Menschenmengen ausweichend. Auf dem Blog ist das erste Mal seit dem ersten Post vor über einem Jahr ein wenig Ebbe. Das liegt zum einen daran, dass ich den ganzen Tag arbeite. Und zwar nicht von daheim aus, wo nebenher eine Suppe auf dem Herd köchelt oder eine Tarte im Ofen bäckt. Zum anderen liegt es daran, dass ich eine Mini-Küchenzeile habe, zwei Herdplatten, keinen Backofen und …

Sommersalat mit Spinat, Kichererbsen und Lachs

Vor zwei Wochen war noch kurzzeitig Hochsommer in Stuttgart. Es war heiß, fast 30 Grad, immer mal wieder bewölkt, schwül und drückend irgendwie. Es war warm und gleichzeitig kühl, der Himmel war bedeckt, es war grau. Ich saß mit Marcel und Meli, zwei sehr lieben Freunden, auf unserem Balkon. Wir haben ein, zwei Gläschen kalten Sauvignon Blanc getrunken, genossen, dass wir auch um 22 Uhr noch in T-Shirt und kurzer Hose draußen sitzen können, über den Tag gequatscht und diesen Salat gegessen. Eigentlich wollte ich heute ungefähr das beste Brownie-Rezept ever runtertippen, und dann kam eben gestern dieser Salat ums Eck, über den ich auf dem Blog Cup of Jo gestolpert bin. Ich habe ihn ein bisschen angepasst: frischer Baby-Leaf-Salat als Grundlage, weniger Oliven (2/3 der Hungrigen mochten die nicht – ich verstehe nicht warum) und die Kapern wurden ganz weggelassen (wieder die 2/3). Ich liebe Salat. Vor allem dann, wenn er aus vielen Elementen besteht, die Mischung stimmt dann einfach (im doppelten Sinne, wie eine kluge Frau einmal gesagt hat). Ein Sommersalat par excellence ist das hier also für mich und mal etwas anderes. Schokolade gibt es …

Gratinierter Chinakohl

Schon mal Chinakohl zubereitet? Ich noch nie – bis ich diesen Kopf von der letzten LOKAL-Tour mitgebracht habe. LOKAL – Das Kochexperiment ist ein Koch-Projekt, bei dem es um regionale und lokale Lebensmittel geht. Ich bin ein Teil davon, unendlich dankbar dabei zu sein und stolz auf das, was unser Team schon alles geschafft hat. „Das ganze Tier“, das ist das Motto von Bio-Koch Simon Tress und Bio-Pionier Georg Schweisfurth. Es wird nichts verschwendet. Auch nicht das Gemüse, das von leidenschaftlichen und wirklich hart arbeitenden Landwirten über Monate gepflegt wurde. Wenn Chinakohl übrig ist, dann wird eben Chinakohl zubereitet. Mein Wunsch war, dass das Gericht mit wenig Zutaten und minimalem Aufwand auf dem Tisch stehen kann. Das waren die Anforderungen an das Rezept, das ich an einem düsteren und verregneten Mittwochabend machen wollte. Ich habe es ein bisschen an mich und die Zutaten in meinem Kühlschrank angepasst und das ist dabei herausgekommen. Schmeckt vor allem toll zu Brot, mit dem man dann die würzige Sahnesoße auftunken kann. Zutaten für zwei Personen: 1 Zwiebel, fein gehackt 1 Knoblauchzehe, fein gehackt …

Von Hirschen, Fleischbällchen und Apple Crumble

Wenn es um besondere Anlässe geht oder ich Gäste zu uns nach Hause eingeladen habe, dann mache ich mir oft schon Tage vorher (Wochen wäre übertrieben) Gedanken, was an besagtem Tag auf den Tisch kommen soll. Besonders muss es sein, nicht „nur“ Spaghetti Bolognese, und irgendwie soll es dann schon etwas geben, das ich noch nie zuvor gemacht habe. Das stresst mich ein bisschen, ich mache mir sowieso immer viel zu viele Gedanken. Deswegen bin ich meine Einladung von Lisa (bloggt unter WOLF CLUB) in den Jägercampus völlig entspannt angegangen – ganz entgegen meiner eigentlichen Persönlichkeit. „Sollen“ und „müssen“ wurden aus dem Wortschatz verbannt und es gab einfach genau das, was ich mir auch mal gerne nur für mich kochen würde: Pasta mit Fleischbällchen. Und zum Nachtisch Apple Crumble. Fast Spaghetti Bolo, aber nur fast. Und Äpfel habe ich auch noch nie mit einer Knusperkruste im Ofen gebacken – perfecto! Manchmal sind die einfachen Dinge im Leben die schönsten. Und in diesem Fall die leckersten. In der WG angekommen, war ich erstmal ein wenig baff: Ich hätte nichts dagegen, …

Knusprig braune Pilze aus der Pfanne + Zurück auf Anfang

„Learn how to cook – try new recipes, learn from your mistakes, be fearless and above all have fun.“ – Julia Child Auf den Tag genau an meinem letzten Geburtstag, habe ich meinen ersten Post auf WHAT’S COOKING, LISA? veröffentlicht. Die Idee: Ich lerne kochen und backen. Jeden Monat sollte ich von einem anderen Chefkoch, Lieblingsblogger oder von Menschen in meinem Leben lernen, die echt was drauf haben. Am Anfang lief das auch so: Ich habe Blätterteig selber geschichtet, die geilste vegetarische Lasagne der Welt entdeckt, Marmelade mit einer Handvoll Lieblingsmenschen gekocht und andere Gerichte zubereitet, die ich so noch nicht kannte. Das hat so einen Spaß gemacht! Ich habe mich nach jedem Mal, wenn ich einen Kuchen aus dem Ofen geholt habe,  einen Teig mit meinen Händen geknetet habe oder meine handgeschmiedete Pfanne auf dem Küchenherd ausprobiert habe, ein bisschen sicherer in der Küche bewegt. Ich liebe das, ich kann abschalten und bin irgendwie voll da. In letzter Zeit hat sich der Alltag eingeschlichen. Was dabei auf der Strecke blieb: Meine Reihe an Kochbüchern hoch oben auf dem Küchenregal. …

Bloggerkochen mit Vegankoch Christian Weber

„Es gibt immer ein Problemkind“, sagt er und schaut mich schief von der Seite an, als ich mich bemerkbar mache um eine Frage zu stellen. Aber das macht nichts, denn wir stehen in der Kochschule von Christian Weber von kontrastreich, Vegankoch und selbsternannter cooler Typ. Wir, das sind zehn glückliche Blogger, die beim Kochkurs von Christian über ein Gewinnspiel im Rahmen der Messe veggie & frei von mitmachen dürfen. Da ich ja immer für Ehrlichkeit bin, gebe ich mal kurz meine Gedanken zum Kochkurs letzten Freitag preis. Ich war unmotiviert und todmüde, da ich am gleichen Tag in den fünften Stock umgezogen bin, und ich habe folgende Erwartung gehabt: Vegan = Ersatzprodukte = Tofu. Völlig naiv und von Vorurteilen belastet und das, obwohl ich größtenteils vegetarisch und vegan koche und backe und das niemals mit irgendeiner Art von Soja. Christian Weber ist zwar ein ziemlich cooler Typ, er ist mal abgesehen davon aber auch ein ziemlich netter Typ. Und er hat zudem ziemlich was auf dem Kasten, wenn es um reichhaltige vegane Küche geht. Für ihn …

Bolognese mit gerösteten Tomaten

Wenn ich an Bolognese denke, dann verbinde ich das seit meiner kleinen Studienauszeit vor knapp zwei Jahren mit Australien. Genauer gesagt mit der Zeit, in der ich bei der wundervollsten Familie im Landesinneren von New South Wales gelebt habe, umgeben von Rapsfeldern und Schafherden auf kilometerweiten Weiden. Ich kann dann fast die drei Mädels zur Hintertür reinkommen hören, wie sie mit dem Bus von Schule und Kindergarten kommen. Oder Hütehund Mack auf der Terrasse stehen sehen, wie er mit seiner kalten und feuchten Schnauze an der Glastüre klebt und die Scheibe verschmiert. Und ich fühle mit meinen nackten Füßen den Küchenboden, weil es einem beim Kochen immer noch heißer wurde in Down Under bei 35 Grad im Schatten. Während wir dann also auf dem Trampolin im Garten gehüpft oder in rosa Tutus mit Hund Mack Vater-Mutter-Kind gespielt haben und nichts geregelt abgelaufen ist mit drei Kindern im Alter von eins bis sechs Jahren, konnte ich mich auf eine Sache immer verlassen: Die Bolognese köchelt gemütlich auf dem Gasherd vor sich hin, verbreitet ihren Geruch im ganzen Haus und wird …

Shakshuka oder auch Resteverwertung

Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, liebe ich schnelles, aber gutes Essen. Vor allem dann, wenn viel zu tun ist, ein Job dem anderen folgt und ich jetzt sofort (!) Hunger habe, dann gibt es genau zwei Lösungen: Pasta oder Hampfpampf-Pfanne. Nudeln gehen ganz klar immer und man schafft es auch, sie jeden Tag ein bisschen anders zuzubereiten – an Abwechslung fehlt es mir hier also nie so wirklich. Die Hampfpampf-Pfanne jedoch ist an Vielfältigkeit und Einfachheit nicht zu übertreffen. Olivenöl rein, Zwiebeln andünsten und dann alles rein da, was noch so im Kühlschrank und in der Küche rumschwirrt. Tadaaa – innerhalb von 20 Minuten steht ein Gericht auf dem Tisch, das sich echt sehen, riechen und schmecken lassen kann. Da ich ein bekennender Fan von Yotam Ottolenghis Küche bin, ist das hier eine kleine Anlehnung an sein Shakshuka-Rezept. In Wirklichkeit habe ich dafür aber einfach meine Vorräte geplündert. Zwiebeln in Öl auf mittlerer Hitze andünsten. Paprika, Gewürze und frische Tomaten dazugeben und unter Rühren anbraten. Dosentomaten und Wasser, Knoblauchsalz, Honig und die frischen Kräuter untermischen. Ein paar Minuten …

Pizzateig aus 2 Zutaten (echt wahr!)

Ich konnte es erst auch nicht glauben, habe die Idee wieder verworfen, das Video ein zweites Mal angeschaut und wieder den Kopf geschüttelt. Ich habe meine Neugier nicht in den Griff bekommen und musste selbst hineinbeißen. Wirklich wahr: Es funktioniert. Es schmeckt wie Pizza und nicht wie Joghurt mit Mehl. Versprochen. Traditionell gebackene italienische Pizza aus dem Steinofen ist natürlich eine Klasse für sich. Aber dieser Teig ist knusprig und weich und lecker. Wenn ihr gerne Neues ausprobiert, es (mal wieder) schnell gehen muss mit dem Abendessen oder ihr eure Freunde beeindrucken wollt: Dieses Rezept ist genau wonach ihr gesucht habt. Griechischer Joghurt und Mehl – es funktioniert, fragt mich bitte nicht wie. Die Zwiebel und eine Knoblauchzehe in Olivenöl fünf Minuten glasig andünsten. Mit den Dosentomaten ablöschen, kurz aufkochen und dann etwa 20 Minuten köcheln lassen, bis eine dickliche Tomatensauce, genannt Sugo, entsteht. Mit Zucker, Salz, Pfeffer und Oregano abschmecken. In der Zwischenzeit: Das Olivenöl, den restlichen Knoblauch und etwas Salz und Pfeffer in eine kleine Schüssel geben, zur Seite stellen. Den Ofen auf 200°C vorheizen. …