Alle Artikel in: Stories

Heiße Schokolade mal anders

Liebe Freunde des guten Geschmacks, es ist offiziell a****kalt in Deutschland. Zumindest in unserer neuen Wohnung in Stuttgart, auf dem kalten Fliesenboden in der Küche und vor allem, wenn man gasbetriebenen Heizkörpern noch nicht zu hundert Prozent vertrauen kann. Wenn man, wie ich, die meiste Zeit von Zuhause aus arbeitet, dann fällt es einem manchmal sehr schwer, sich von dem warmen Bett mit seinen weichen Kissen und Decken zu erheben. Das ist ein sehr gutes Training für die Selbstdisziplin. Im Dunkeln aufstehen und barfuß in das kalte Bad tapsen – manchmal kostet das echt ein bisschen Überwindung. Was hilft, um sich selbst zu überlisten: ein kleiner Lichtblick am Morgen. Zum Beispiel ein genau richtig gezogener Grüntee, frisch gebrühter Kaffee oder eben eine heiße Schokolade – in diesem Fall mit ein paar kleinen Besonderheiten. Diese heiße Schokolade schmeckt wundervoll und intensiv nach Kakao, ist nicht zu süß und cremig ganz ohne Sahne (und Zucker) und nach jedem Schluck bleibt eine leichte Note von Chili und Ingwer im Gaumen zurück. Milch, Zimtstangen, Sternanisecken, Ingwer und Chili in einen Topf …

Mein erstes Beertasting

Bier wird von den meisten immer noch unterschätzt. Und ganz ehrlich: Auch für mich war Bier bis letzte Woche Dienstag, ganz überspitzt gesagt, ein trübes, kohlensäurehaltiges Gebräu mit einer Schaumkrone oben drauf, das ich etwa fünf Mal im Jahr (mal als Absacker, mal zu feierwütigen Anlässen) ohne zu viel Wertschätzung getrunken habe. Dabei ist Bier ein geschmacksintensiver und überraschend vielfältiger Begleiter zu vielen Gerichten. Ich habe immer geglaubt eher der Weintrinker zu sein. Bier hat inzwischen ziemlich weit aufgeholt. Der wesentliche Unterschied zwischen Bier und Wein, geht man ganz allein von der Herstellung aus: Wein wird aus Trauben gewonnen, Bier aus (Gersten)Malz, Hopfen, Hefe und Wasser. Der Zucker, der zur Gärung benötigt wird, kommt beim Wein, logisch, direkt aus den Trauben. Beim Bier muss die Stärke des Malzes erst zu Zucker abgebaut werden, damit die Hefe diesen dann vergären kann. Wein wird in offenen Tanks gegärt, Bier unter Druck, es perlt in seinem Endzustand. Werner Dinkelaker, Braumeister, Geschäftsführer der Schönbuch Braumanufaktur in Böblingen und Bier-Blogger, läutet den Abend gemütlich und mit noch verhältnismäßig wenig Alkoholgehalt ein – man soll’s ja nicht gleich …

Sommerrollen im Herbst + „Tübingen Reunion“

Wenn wir heute, nach abgeschlossenem Studium und inzwischen unterschiedlichen Wohnorten, zusammen unter dem Licht der Straßenlaternen durch Tübingen laufen, fühlt es sich irgendwie wie immer und doch ganz anders an. Wie eng befreundet wir sind, ist uns, glaube ich, erst so richtig bewusst geworden, seit wir nicht mehr jeden Tag nebeneinander im Vorlesungssaal sitzen oder uns in den Pausen zwischen den Seminaren auf einen Kaffee treffen. Deswegen freuen wir uns auch jedes Mal wie kleine Kinder auf unsere „Tübingen Reunion“, die alle paar Monate stattfindet. Wir acht Mädels kennen uns seit dem Wintersemester 2011, manche schon seit dem allerersten Tag. Bei der Einführungsveranstaltung im Institut für Soziologie, haben ein paar von uns nebeneinander gesessen, ein bisschen verunsichert nach links und rechts geschielt, über den Studenten im höheren Semester vorne an der Tafel geschmunzelt, der schon im fünften Jahr Soziologie studiert, und uns ehrlich gesagt gefragt, was zum Teufel wir hier eigentlich genau tun. Vier Jahre, zu viele Kaffee pro Kopf, ein paar Studienfächer- und WG-Wechsel, jede Menge Bier und nächtliche Streifzüge durch Tübingen später, sind wir noch lange nicht …

Pasta mit Tomaten, Rucola und Knoblauch (deutsch/english)

Die Mittagessen, die meine Mutter früher nach der Schule immer für meine Schwester Theresa und mich gekocht hat, waren an Einfachheit nicht zu übertreffen. Sie wechselten in regelmäßigen Abständen zwischen gebratenen Maultaschen, Pfannkuchen, wahlweise mit Champignonsauce (meine Schwester filtert bis heute die Pilze raus) und Nutella, Grießbrei mit Apfelmus oder folgenden Nudelgerichten: angebratene Nudeln mit Eiern und Ketchup Spaghetti mit Tomatensauce Spaghetti mit Theresas Lieblingssauce (ich weiß bis heute nicht genau, was da alles drin ist) Nudeln mit Schinken-Sahne-Sauce Spaghetti mit Pilzen, Spinat und Sahne Und eine ähnliche Variante dieser Pasta hier. Ab und zu gab es auch grünen Salat oder, wenn es lange kein Gemüse gab, eine Kartoffel-Karotten-Brokkoli-Platte mit heller Sauce – sehr fein! Nicht falsch verstehen: Es hat immer geschmeckt, ich habe mich schon damals jedes Mal auf’s Essen gefreut, wir sind offensichtlich nicht verhungert und meine Mutter ist eine sehr gute Mutter (für mich die allerbeste!). Letztendlich schmeckt alles nach Gourmetküche, wenn man scheinbar endlose Stunden im Matheunterricht verbracht hat, und die gemeinsame Zeit ist doch eh das Wichtigste: Egal, ob meine Mama in fünf Minuten Nudeln anbrät oder …

Von Erdbeeren & guten Freunden

Vor diesem Post drücke ich mich schon seit über zwei Wochen. Solange ist es her, dass ich zusammen mit Meli und ihren beiden Mädels Molin und Ida auf dem Erdbeerfeld umher gestakst bin. Das geht mir immer so, wenn ich etwas besonders gut machen möchte. Die vier, inklusive der Mann der Familie Link, Harry, sind mir ganz schön wichtig und das jetzt schon bald seit zehn Jahren. Molin, die Ältere, war gerade mal ein Jahr, als ich sie das erste Mal gebabysittet habe. So hat das Ganze angefangen. Damals waren sie noch zu dritt, Ida ist noch irgendwo herum geschwommen. Heute arbeite ich nicht mehr für einen Hungerlohn von 4 € die Stunde, die Zeiten sind vorbei. Es wurde Platz gemacht für echte Freundschaft. Wir machen Dinge, die Freunde eben so tun: Ich sitze ab und zu für Spielenachmittage und Kinoabende mit den Mädels zusammen, Meli gibt mir ab und zu eine Yoga-Stunde. Ich passe auf das Haus und auf Katze Wilma auf während die Vier in Dänemark am Strand liegen und Harry liest meine Bachelorarbeit Korrektur (der …

Pochierte Eier + Auberginen, Kartoffeln, Tomaten

Letzten Sommer habe ich aufgehört Eier zu essen. Ich habe als Praktikantin an einem Heft über die vegane Lebensweise gearbeitet und mir ein paar Wochen die volle Dröhnung über die Herkunft unserer Lebensmittel gegeben. Von einem Tag auf den anderen, gleich am Anfang meiner Recherche, standen für mich Fleisch, Milch, aber vor allem Eier, einfach nicht mehr zur Debatte: Zu welchem Preis habe ich sonntags zum Frühstück ein wachsweiches Frühstücksei? Ohne schlechtes Gewissen konnte ich meinen Milchkaffee nicht mehr ohne Weiteres genießen. Zu viele Bilder in meinem Kopf… Was ziemlich überzeugt anfing, hat ziemlich schnell in Frustration umgeschlagen. Am Anfang habe ich in einem einmonatigen Experiment versucht alle tierischen Lebensmittel aus meinem Alltag zu verbannen. Fleisch habe ich noch nie viel gegessen, das war kein Problem. Hafermilch kommt seitdem jeden Morgen in mein Müsli und Eier gibt es eben gar nicht mehr. Ich liebe sie aber nunmal. Und Käse. Und selten, aber manchmal eben doch, auch ein gutes Stück Fleisch. Das Schöne: Nicht jedes Steak kommt aus der Massentierhaltung und nicht jedes Ei wird von einem Huhn gelegt, dessen …

Happy Birthday!

Ich habe heute einen Kuchen gebacken. Zu meinem Geburtstag und zu dem von meinem Blog. Ich wollte eigentlich noch eine Weile warten, mir mehr Gedanken über den Inhalt machen, besser planen und vorbereiten. Aber irgendwie dauert mir das alles jetzt zu lange, wirklich bereit für etwas ist man ja bekanntlich eh nie und ob ich wirklich mehr Zeit habe, nachdem meine Bachelorarbeit und die sonstigen Jobs, die so nebenher laufen, abgehakt sind, bezweifle ich stark. Heute, am 23. April 2015, an meinem 23. Geburtstag und an diesem wunderschönen Tag wird also nicht nur meine Geburtsstunde gefeiert, sondern auch die von WHAT’S COOKING, LISA?. Dafür mache ich noch einmal in aller Öffentlichkeit den einfachsten Schokoladenkuchen der Welt, den ich von meiner Reise aus Australien mitgebracht habe. Danach geht es weiter mit zahlreichen Küchenexperimenten, die mehr fordern als nur das Nudelwasser aufzusetzen. Aber mehr dazu Anfang Mai. Das Rezept ist von Penny, einer Frau mit kurzen schwarzen Haaren und warmen Augen, die viel gibt und nichts zurückfordert. Meine liebe Freundin Hannah und ich haben im November 2013 ein paar Tage bei …