Dieses Rezept ist einfach. So einfach, dass ich während der Zubereitungszeit sämtliche Punkte auf meiner To-Do-Liste abarbeiten konnte. Die einzige langweilige Sache, die man ab und an machen kann (!), ist das abgetropfte Wasser abgießen und den Rhabarber im Ofen anpieksen, damit er nicht zu weich wird und auseinander fällt.
Es gibt Gebackenen Rhabarber mit Labneh. Hört sich komisch an, ist aber eigentlich nur Frischkäse hergestellt aus Joghurt. Der wird über Nacht (besser mindestens bis zum nächsten Mittag) in einem Passiertuch und über eine Schüssel gehängt in den Kühlschrank gestellt. Da tropft er dann vor sich hin bis er sich zu einer festen und cremigen Masse verwandelt hat. Der Rhabarber wird 20 Minuten in Süßwein, Vanille und Zitronenschale gebacken, bis er durch ist. Und das wars eigentlich auch schon.
Ich muss also zugeben, dass ich es mir gerne einfach mache – auch bei meinem ersten Rezept. Und trotzdem habe ich etwas gelernt. Nämlich dass Rhabarber erstens eigentlich noch viel röter sein kann und zweitens nicht nur sauer, sondern gleichzeitig auch süß schmeckt. Und dass gutes Essen nicht kompliziert sein muss. Bei Letzterem habe ich das sehr gute und beruhigende Gefühl, dass ich damit in Herrn Ottolenghis Team spiele.
800 g Joghurt (lieber 1 kg, am Ende bleibt nämlich sehr wenig übrig)
80 g Puderzucker
400 g geputzter Rhabarber, in 6 cm oder kleineren Stücken, s. Tipp
100 ml Süßwein (Muscat)
70 g Zucker
1/2 Vanilleschote, ausgekratztes Mark
1 Bio-Zitrone, die Hälfte der Schale in dünnen Streifen abgeschnitten, die restliche Schale abgerieben
20 g Pistazienkerne, grob gehackt
Salz
Tipp: Schneide den Rhabarber in kleinere bloß 2 cm große Stücke. Er lässt sich dann besser zum süßen Labneh portionieren.
Joghurt, Puderzucker und eine kräftige Prise Salz in einer Schüssel verrühren. Klumpenlos geht das mit einem Schneebesen. Die Masse in ein Passiertuch einschlagen, die Enden über dem Joghurt zusammennehmen und mit einem Gummiband oder mit einem Faden zubinden. Bis zu 18 Stunden in ein Sieb legen, diesen in einer Schüssel platzieren und das Ganze in den Kühlschrank stellen. Von selbst abtropfen lassen und ab und zu von Hand ausdrücken.
Am nächsten Tag: Den Backofen auf 200°C vorheizen. Den Rhabarber mit dem Wein, dem Zucker, der Vanilleschote, dem Mark und der in Streifen abgeschälten Zitronenschale vermengen. In eine passende Ofenform geben und unbedeckt etwa 20 Minuten im Ofen backen, bis der Rhabarber weich ist – er darf nicht zerfallen. Abkühlen lassen.
Kurz vor dem Servieren den abgetropften Joghurt aus dem Kühlschrank nehmen und noch einmal gut ausdrücken. Aus dem Tuch wickeln und in eine Schüssel füllen. Mit der geriebenen Zitronenschale vermischen und in kleinen Schüsseln anrichten. Den Rhabarber mit etwas Garflüssigkeit beträufeln und mit gehackten Pistazien bestreuen.
Das muss ich unbedingt nachkochen!!! Ich liebe Rhabarber weiß aber nie so recht es zuzubereiten.