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Wassermelonen-Gazpacho

Gazpacho, also die klassische kalte Tomatensuppe aus Spanien, habe ich das erste Mal im Urlaub in Andalusien gegessen. Ich kann mich noch genau daran erinnern: Wir haben eine Woche all inclusive in einem Clubhotel gewohnt – ganz schrecklich und furchtbar spießig. (Das  Hotel, nicht die Person, die mich begleitet hat.) Auf jeden Fall hatte es jeden Tag weit über 30°C. Ich habe bestimmt hundert Bücher auf meiner Strandliege gelesen und wurde jeden Tag einen halben Braunton dunkler. Abends, nachdem wir uns das Salzwasser und den Sand vom Körper gewaschen haben, wurden alle Gäste in die Höhle des Löwen (a.k.a. Fressraum) gelassen. Es gab alles. Wirklich alles. Von Pommes und Pizza über Steak und Paella bis hin zu einer Tafel voller Eis, Petit Fours und Schokomousse. Das Einzige, auf was wir uns zu allererst gestürtzt haben, war die frische aber vor allem gekühlte Gazpacho. (Und auf Sangria, aber das versteht sich von selbst.) Während sich unsere russischen Miturlauber den Teller vollgeladen haben (und, wie das Klischee besagt, nicht mal die Hälfte aufgegessen haben) und die italienischen Kinder nicht von ihrer geliebten Pizza trennen wollten, waren wir vollstens zufrieden mit unserer kalter Gemüsesuppe. Die kleinen Dinge machen das Leben eben lebenswert.

Das ist jetzt fünf Jahre her. Seitdem habe ich keine Gazpacho mehr gegessen. Dabei ist das (schon wieder) ein Rezept, bei dem man nichts falsch machen kann und absolut keinen Aufwand hat. Und die Wassermelone kann das Ganze ja nur noch erfrischender machen. Kleine Idee am Rande: Die Wassermelone ohne Schale in einen Mixer geben (oder einen Zauberstab benutzen), die Masse in Eisformen füllen und in die Gefriertruhe stellen oder einfach in Stücke schneiden und so einfrieren. Voll erfrischend, voll healthy und voll lecker!

Und jetzt das Rezept für die Wassermelonen-Gazpacho nach einem Rezept von Yotam Ottolenghi – toller Typ!

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 Für 6 Personen:

2 kg Tomaten, gehäutet und grob gehackt

5 Knoblauchzehen, grob gehackt

6 Stangen Sellerie, mit den Blättern fein gehackt

1 Zwiebel, fein gehackt

400 g Fruchtfleisch von einer Wassermelone, von den Samen befreit und grob gehackt

100 g Weißbrot ohne Kruste, in kleine Stücke gerissen

150 ml passierte Tomaten oder Tomatensaft

15 g Basilikumblätter

2 EL Rotweinessig

200 ml Olivenöl

Salz und Pfeffer

Croûtons:

150 g Weißbrot ohne Kruste, in 2-3 cm große Stücke gerissen

3 EL Olivenöl

1 1/2 EL Rotweinessig

Der „Wie-häute-ich-Tomaten“-Tipp: Wasser aufkochen, Tomaten gegenüber vom Strunk kreuzweise einschneiden und in das kochende Wasser legen. Eine Schüssel mit Eiswasser vorbereiten. Sobald sich die Haut leicht vom Tomatenfruchtfleisch löst, die Tomaten in das Eiswasser legen, abschrecken. Jetzt braucht man nicht mal mehr ein Messer, um die Schale abzuziehen: Einfach mit den Händen abstreifen. Easy peasy.

Dann die Croûtons herstellen. Dazu den Backofen auf 200°C vorheizen. In einer Schüssel das Brot mit dem Öl, dem Essig und 1/2 TL Salz vermischen. Eine Pfanne auf dem Herd hoch erhitzen, die Croûtons hineingeben und 2 Minuten anrösten, dabei wenden, bis sie knusprig sind. In einer ofenfesten Form verteilen und etwa 10 Minuten im Backofen fertig backen, beiseitestellen.

Die Tomaten mit dem Knoblauch, dem Sellerie, der Zwiebel, der Wassermelone, dem Brot, den passierten Tomaten und 10 g Basilikum in den Mixer oder, falls ein Pürierstab verwendet wird, in einer große Schüssel geben. 3/4 TL Salz sowie eine großzügige Portion Pfeffer dazugeben. Pürieren, bis eine glatte Suppe entstanden ist, dann bei laufendem Gerät den Essig und das Olivenöl zugießen, kaltstellen.

Die Suppe in Portionsschalen geben und mit den Croûtons bestreuen. Die restlichen Basilikumblätter gleichmäßig auf die Schüsseln verteilen und mit etwas Olivenöl beträufeln. Mit grobem Salz bestreuen, servieren.

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